Das Glück der Erde liegt auf dem Rücken der Pferde. (Roman Bürki x OC)

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Die Sonne strahlt mir geradezu ins Gesicht und ich ziehe etwas an den Zügeln, damit sich mein Pferd Atztek etwas in Bewegung setzt. Es ist ein gewöhnlicher Samstagvormittag-Ausritt und ich summe zufrieden vor mich hin. „Was ein schöner Tag nicht wahr, Atztek?" frage ich meinen Friesen und klopfe ihm den Hals. Als Antwort erhalte ich nur ein Schnauben, während er seinen Schritt verschnellert. Sein schwarzes Fell glänzt in der Vormittagssonne und ich komme aus dem Lächeln gar nicht mehr raus. Ich reite schon gefühlt mein ganzes Leben und vor zwei Jahren habe ich mir meinen Kleinmädchen-Traum namens Atztek erfüllt.

Eine Weile trabe ich entspannt den Feldweg entlang, ehe ich von etwas weiter entfernt ein paar Stimmen höre. Ich zügele das Tempo meines Friesen etwas, da er viel schreckhafter ist als ein Pferd das für gewöhnlich ist. Als ich um die Kurve biege werden die Stimmen lauter, scheinbar sind da ein paar im Unterholz unterwegs. Ich runzle etwas die Stirn aber treibe Atztek wieder an. Solange er sich nicht durch irgendwelche herumhampelnden Menschen erschreckt ist alles in Ordnung. Doch meine Hoffnungen werden natürlich bitter enttäuscht als zuerst ein lauter Aufschrei ertönt und dann eine etwas größere Person plötzlich aus dem Gebüsch gestürmt kommt. Da diese Person auch noch ein auffallendes Gelb trägt, erschreckt Atztek sich schrecklich. Ich versuche ihn zu beruhigen, zu verhindern dass er mir nicht steigt, aber der Schreck war so groß, dass er schließlich steigt und ich aus den Steigbügeln rutsche. Ich krache mit dem Hintern voraus auf den steinigen Feldweg und ehe ich mich versehe ergreift mein Pferd die Flucht. „Atztek, stopp! ATZTEK!" brülle ich ihm nach und bin sofort wieder auf den Füßen. Ich sehe nur noch seinen schwarzen Schweif, der hinter der nächsten Kurve verschwindet. „Fuck!" wütend stampfe ich mit dem Fuß auf und sofort durchfährt ein stechender Schmerz mein Steißbein. Na wunderbar, Pferd ist weg, Steißbein kaputt. Dabei hatte der Tag so gut angefangen.

Mit wütendem Blick suche ich dann nach dem Verursacher dieser Misere. Er steht etwas bedröppelt am Wegrand und mustert mich. „Danke dafür, ehrlich!" ich klopfe mir den Dreck von der Reithose und schnaube sauer auf. „Das tut mir echt leid, das war ned meine Absicht." Nuschelt er nur kleinlaut und ich verdrehe die Augen. „Danke dass ich jetzt mein Pferd suchen darf!" knurre ich wieder und mache mich dann ohne ihn noch eines Blickes zu würdigen auf den Weg. „Ich glaube das ist nicht mehr notwendig." Kommt es plötzlich aus der Richtung in die Atztek verschwunden ist und ich sehe wie ein großgebauter, dunkelhaariger Mann den Weg hochkommt. Neben ihm geht Atztek, völlig entspannt und keineswegs verschreckt. Der Unbekannte hat ein Lächeln auf den Lippen und reicht mir dann die Zügel als er bei mir ankommt. „Atztek, was machst du nur für Sachen." Ich lege die Arme um den Hals meines Friesen und drücke ihm dann einen Kuss aufs Fell. Dann geht mein Blick wieder auf seinen Retter und ich lächle. „Danke dass du ihn zurückgebrach hast, normalerweise lässt er sich erstmal ned einfangen wenn er gestiegen ist." Sage ich dann und mein Gegenüber winkt nur ab. „Keine Ursache, irgendwer muss ja Marcos Dummheiten ausbügeln." Er nickt dem blonden Verursacher der Katastrophe zu und jetzt erst bemerke ich, dass beide die gleichen Klamotten tragen. „Wie kann ich das entschädigen?" frage ich dann wieder an den Dunkelhaarigen gewandt und er fängt an zu grinsen. „Vielleicht gehen wir mal nen Kaffee trinken? Ich bin übrigens Roman." Er streckt mir die Hand hin, die ich sofort ergreife und leicht drücke. „Mira."

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„Ach mein süßer Atztek, so hast du mir die Liebe meines Lebens beschafft." Ich grinse, während ich den Friesen striegle. Er schnaubt nur zufrieden und mein Grinsen wird größer. „Da ist aber nicht nur er dafür verantwortlich." Höre ich plötzlich eine mir bekannte Stimme und ich strecke mich über Atzteks Rücken und erblicke Roman, der an die Boxentür gelehnt dasteht und grinst. Sofort komme ich um mein Pferd herum und umarme meinen Freund. „Was machst du denn hier?" frage ich ihn, bevor ich meine Lippen auf seine lege. „Haben spontan frei bekommen, und ich wusste ja wo ich dich am ehesten spontan antreffen werde." Sagt er dann grinsend als er den Kuss liebevoll erwidert hat. „Was wollen wir denn machen?" fragt er und ich wende mich wieder meinem Pferd zu. „Naja, ich wollte eigentlich etwas mit ihm ausreiten, wir können aber auch mit ihm spazieren gehen." Roman kommt hinter mich und legt die Arme um meine Hüfte. „Sehr gut Idee, aber ich will doch hoffen dass er dir nicht nochmal so nen attraktiven jungen Mann beschert, der zu deiner großen Liebe wird." Ich muss unwillkürlich anfangen zu grinsen und schüttle den Kopf. „Das könnte er gar nicht, denn die habe ich bereits gefunden."



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