Für immer der deine. (Roman Bürki x Christian Pulisic)

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Tief Luft holend steht Roman vor dem Spiegel in seinem Flur und mustert sein Spiegelbild. Heute war es also so weit. Wenn nur dieses beschissene Spiel nicht noch davor wäre. Er befürchtet, sich nicht konzentrieren zu können und dann den Ball reinzulassen. Die Niederlage will er nicht auf sich nehmen. Nicht heute.


Er greift nach seiner Tasche und seinen Autoschlüssel und macht sich auf den Weg zum Treffpunkt. Als er dort ankommt und aussteigt sieht er schon das schönste Lächeln dieser Welt. Das Lächeln, das nur ihm gehörte. "Romiiii!hab dich vermisst!" Christian kommt angesprintet und fällt ihm um den Hals. Roman hätte es gestern nicht ertragen, den Kleinen um sich zu haben und dann die Klappe halten zu müssen. Es wäre ihm bestimmt was rausgerutscht. "Roman, was ist denn los?" da er nicht geantwortet und die Umarmung erwidert hatte, geht Christian nun einen Schritt zurück. "Nichts, ich bin nur nervös wegen dem Spiel." Lügt Roman und versucht seine Nervosität wegzulächeln. Nur merkt er, dass der Amerikaner ihm das nicht wirklich abkauft. Er kannte ihn zu gut. "Okay..." sagt dieser dann und wendet sich ab. Verdammt, er hat ihn verletzt. Nur Roman hatte keine Ahnung wie er das alles vor dem Kleinen verstecken sollte. Es tut ihm weh, seinen Christian so zu sehen. Dieser tut sich nach einigen Beziehungspannen sehr schwer jemandem zu vertrauen, und wird bei der kleinsten Sache misstrauisch und ist verletzt. Roman wusste das, aber wusste auch damit umzugehen.


Der Schweizer schultert seine Tasche und begibt sich zum Mannschaftsbus. Als er seine Sachen abgegeben hat steigt er ein und hält nach seinem Sitzpartner Ausschau. Doch Christian sitzt einige Reihen weiter vorne neben Felix. Das versetzt Roman einen Stich. Hat er sich wirklich so mies benommen gerade eben? Felix war ihm schon immer ein Dorn im Auge. Manchmal versteht er sich zu gut mit Christian. Mit seinem Christian.


Murrend setzt Roman sich auf seinen Platz und gibt nach. Sie sind ja schließlich nicht im Kindergarten und er liebt seinen Freund ja. Und er vertraut ihm. Auf dem Weg zum Stadion hört er Musik und blendet erstmal alles aus. Was jetzt zählt ist das Spiel.


Einige Zeit später steht er auf dem Spielfeld und macht sich warm. Christian wird heute erstmal auf der Bank Platz nehmen. Dem Torhüter tut es leid, denn der Kleine hat in letzter Zeit sehr hart für einen Startelfeinsatz gekämpft. Roman nimmt sich trotz seiner eigenen Aufregung ein Herz und geht zu Christian. Dieser hat einen etwas missmutigen Blick aufgesetzt und kickt lustlos den Ball vor sich her. Als er seinen Freund erblickt fängt er jedoch an zu strahlen. Es tat ihm leid dass er ihn gerade so abgewiesen hat und möchte dem Älteren das auch zeigen. "Romi! Na?" er lächelt ihn an und dieser erwidert sein Lächeln. "Tut mir leid dass es mit der Startelf wieder nicht geklappt hat..." "Ach, ist doch halb so wild. Dann kann ich dir wenigstens aufmerksam zuschauen und dich angeiern weil du s heiß bist." Der Kleine zwinkert ihm zu und bricht im gleichen Moment in lautes Gelächter aus. "Du bist ein Spinner, weßt du das?" Auch Roman lacht nun. Deshalb liebte er seinen Freund so sehr. Er ist immer positiv und seine Stimmung Überträgt sich immer auf ihn. "Nicht wahr. Nur ein bisschen" "Alternativ, ich weiß" Vervollständigt Roman den Satz und grinst. "Blödmann." Christian streckt ihm die Zunge raus und stichelt Roman an. "Na warte!" Roman lacht und packt den Kleinen an der Hüfte. Dieser fängt an zu lachen. Der Torhüter hebt ihn in die Höhe und schüttelt ihn durch. "Romii nicht!" Christian tut schon alles weh vor Lachen bevor der Schweizer ihn schließich runterlässt.


Als er sich wieder beruhigt hat schaut er zu seinem Freund auf. Er hat gemerkt, dass dieser heute viel aufgeregter war als sonst und er nimmt vorsichtig seine Hand, sodass es nicht gleich auffällt. Da sie ihre Beziehung noch nicht veröffentlicht haben, sollen sie eigentlich vorsichtig sein laut der Geschäftsführung, aber das ist dem Amerikaner gerade wirklich egal. Er will für seinen Freund eine Stütze sein, egal was die Vorschriften sind. "Du schaffst das, Roman. Ich glaube an dich!" Er lächelt den Älteren liebevoll an und diese nickt. "Danke Kleiner."


Das Spiel läuft glücklicherweise gut für Roman. Er hat nur einen Elfmeter nicht halten können, aber er hatte praktisch keine Chance. Jedoch wurde das alsbald von 2 Toren von Auba ausgeglichen. Je näher der Schlusspfiff rückte, desto nervöser wurde Roman. Er würde bald den großen Schritt wagen.


In der Umkleide schwänzelt Christian die ganze Zeit um ihn rum und ist mega glücklich. Er durfte zwar keine Minute spielen, aber ist trotzdem bester Laune. Für ihn ist der Fußball einfach seine Leidenschaft und sein Traum und wenn er dazu noch seinem Freund zuschauen und mit ihm Zeit verbringen kann dann ist es ihm noch viel lieber. "Kommst du gleich noch mit zu mir?" fragt Roman nun und schließt den Reißverschluss seiner Trainingstasche. "Klaro. Hab richtig Lust auf nen Filmabend." Der Kleine grinst und packt auch seine Tasche zusammen. Am Rückweg sitzen die beiden schließlich wieder nebeneinander im Bus und als sie sich von den Teamkollegen verabschiedet haben machen sie sich gemeinsam in Romans Auto auf den Weg zu ihm nach Hause. Roman versucht die Hände still am Lenkrad zu halten und ist froh als sie endlich bei ihm ankommen.


Er schließt die Tür auf und Christian und er ziehen sich erstmal Schuhe und Jacke aus. Christian erkennt dass die Nervosität seines Freundes immer noch da ist und wird langsam misstrauisch. Als er die vielen Kerzen im Wohnzimmer sieht leuchtet es ihm langsam ein. Roman wollte ihn mit einem romantischen Abend überraschen. Dieser wiederum war froh dass Erik, der noch verletzt war, ihm geholfen und das mit der Deko übernommen hatte. "Roman, ich habe dich nicht verdient." Bringt er nur heraus und strahlt über das ganze Gesicht. "Ach Schatz, übertreib es nicht so." Roman gibt ihm einen liebevollen Kuss. Der erste Punkt auf seinem Plan hatte wohl funktioniert. "Mach es dir erstmal gemütlich, ich räume schnell meine Tasche aus." Gibt der Ältere vor und läuft schnell die Treppe hoch. In seinem Schlafzimmer angekommen wirft er die Tasche in eine Ecke und öffnet die Schublade unter seinem Schrank. Er kramt eine kleine Schachtel heraus und klappt sie vorsichtig auf. Er wird seinen Christian nun tatsächlich fragen. Fragen ob er sein Ehemann werden will. Roman hatte den Plan schon lange gehegt, aber nachdem das Gesetz zur Ehe für alle endlich durch war stand der Entschluss fest. Er streicht nochmal über den silbernen Ring. Er hat extra etwas Schlichtes gewählt, da er weiß dass Christian nicht auf Kitsch steht.


Roman atmet tief durch und steht dann auf. Er geht runter ins Wohnzimmer und versteckt die kleine Schachtel erstmal. "Da bist du ja, hab dich schon fast vermisst." Witzelt der Amerikaner und Roman verdreht lachend die Augen. Roman zögert. Doch er weiß dass jetzt der richtige Zeitpunkt ist. Er steht auf und zieht Christian mit in den Schein der Kerzen. Dieser mustert ihn nur verwirrt und fragt sich was er denn vorhat. "Christian...du weißt dass ich dich über alles liebe. Als du in die Mannschaft gekommen bist, konnte ich dich von dem ersten Tag an nicht mehr vergessen. Ich konnte nicht glauben als du meine Gefühle erwidert hast und wir jetzt eine wundervolle Beziehung haben. Ich könnte dich nicht mehr ohne dich leben. Du machst mein ganzes Leben komplett und das soll für immer so bleiben." Roman atmet nochmal tief durch und Christian stehen jetzt schon die Tränen in den Augen. Der Schweizer kniet sich vor ihn und holt die geöffnete Schachtel mit dem Ring hervor und schaut ihm in die Augen. "Christian Mate Pulisic, willst du mich heiraten?" stellt er nun die alles entscheidende Frage und sein Herz rast. Christian kann seine Tränen nicht mehr zurückhalten aber muss gleichzeitig lächeln. "Ja, Roman. Ja!" Roman steckt ihm den Ring an und sogleich fällt Christian ihm um den Hals und vergräbt den Kopf in Romas Halsbeuge. Dieser schließt die Arme um ihn und beide genießen diesen besonderen Moment. "Ich liebe dich so sehr, Roman Bürki!" haucht der Kleine und der Ältere lächelt. "Ich dich auch." Er küsst ihn mehrmals liebevoll und kann es nicht glauben. Die ganze Anspannung fällt von ihm ab und er ist mehr als überglücklich. "Jetzt sind wir für immer eins." Roman küsst Christian auf die Schläfe und dieser nickt glücklich. "Für immer der deine."

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