Kapitel 1

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Ich lag auf meinem Bett. Nahm einen Zug. Es fühlte sich an, als würde ich fliegen. Einfach so Ich liebte das Gefühl. Die zugezogenen Vorhänge meines Bettes verschwammen vor meinen Augen, doch gaben mir das Gefühl aufgehoben zu sein. Ein Lächeln stahl sich auf mein Gesicht. Langsam begannen meine Finger zu kribbeln. Etwas später hatte ich fertig geraucht und konzentrierte mich nur noch auf das Gefühl frei zu sein. Frei von Gesetzen, Regeln, Konventionen, Zwängen. Einfach zu fliegen. Weit, weit weg von all dem, von meinen Problemen und Sorgen.Und auch weit entfernt von der Person, für die ich weitaus mehr als Freundschaft empfand.

Ich erwachte mit leichten Kopfschmerzen. Die Vorhänge um mein Bett waren noch immer zugezogen, doch durch einen schmalen Spalt drang das Licht der Morgensonne. Langsam zog ich die Vorhänge auseinander und blickte zu dem Bett neben meinem. Es gehörte meinem besten Freund Remus Lupin. Mein bester Freund. Ich seufzte. Ich saß noch eine Weile so da. Still. Mit einem leichten Lächeln auf den Lippen. Es galt ihm. Nur ihm. Als er blinzelnd seine Augen öffnete, sich kurz schüttelte und dann in meine Richtung blickte wuchs mein Lächeln immer weiter. Als er dann noch ein 'guten Morgen Pad' murmelte, konnte ich nicht anders, als zu ihm zu gehen und ihm sanft durch die Haare zu streichen. „Guten Morgen Remi", erwiderte ich sanft.

Wenig später saßen wir nebeneinander in der großen Halle beim Frühstück. James hatte sich auf meine andere Seite gesetzt, um einen guten Blick auf Lily Evans zu haben. Er schwärmte bereits seit Ewigkeiten für sie, doch da er sich in ihrer Gegenwart immer wie ein rücksichtsloser Idiot aufführte, erwiderte sie diese Zuneigung nicht. Leider wirkte sich das jedoch nicht nur auf ihn, sondern auch auf all seine Freunde aus, da er (in Lilys Abwesenheit) unaufhörlich von ihr redete und jammerte, weshalb sie sich nicht mal auf ein einziges Date einließ. Der Junge hatte Probleme. Was sollte ich da sagen? Die Person die ich liebte war unerreichbar. Andere Interessen. Verschiedene Sexualitäten. Zumindest nahm ich das an. Ich traute mich nicht mal, der Person die ich liebte von meiner Orientierung zuerzählen. Und das, obwohl er zu meinen engsten Freunden zählte. Weil ich Angst hatte. Angst, dass er mich nicht akzeptieren würde. Dass er mich abstoßend finden könnte. James war der einzige, dem ich bisher davon erzählt hatte. Er war wie ein Bruder für mich. Für ihn war es schon seit langem klar gewesen. Er hatte mir versichert, dass Remus mich akzeptieren würde. Dass Remus klar war, dass dieses Wissen nichts an mir verändern würde. Doch trotz allem überwog die Angst. Ich war mir sicher, dass es sehr wohl etwas zwischen uns ändern würde. Dass er Berührungen anders auffassen würde. Dass ich unsere Freundschaft verletzen würde. Eventuell irreparabel.



 Diese Gedanken stimmten mich traurig. Doch diese durfte nicht nach außen kommen. Ich musste der überdrehte Rebell Sirius Black sein. Musste gute Laune verbreiten. Streiche spielen. Mich mit Lehrern anlegen, streiten, egal was. Es musste laut und einnehmend sein. Melancholie und Trauer, Stille. Wonach mir zumute war gehörte zu anderen. Also zog ich meine Maske auf und lachte laut über James,der gerade einen Witz auf Kosten Snapes machte. Neben mir schob sich Remus Schokoladenkuchen in den Mund und wirkte so glücklich. Niemals durfte ich diese Unschuld und Glückseligkeit zerstören! Niemals.  

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Soo, ich hoffe das gefällt jemandem =) Ich freue mich über Feedback =)

Freiheit - (Wolfstar -Remus x Sirius)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt