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Casey zog mich die Treppe hinauf. Ich nutze die Gelegenheit um mich etwas umzusehen. Hmm... viele wertvolle Gegenstände. Die wären alle so verdammt viel wert auf dem Schwarzmarkt! Als wir stehen blieben, kam ich zurück auf den Boden der Tatsachen. Er würde mich diese ganzen Sachen nicht mal anfassen lassen. Meine 'Schwester' sah mich abwartend an. Ich musterte sie fragend, worauf sie auf die Tür vor mir deutete. Langsam öffnete ich die Tür.

Mit großen Augen sah ich mich um. An der Wand hing ein Flachbildfernseher. Darunter befand sich eine PlayStation, eine X-BOX und ein Haufen Spiele. Mein Bett stand gegenüber von einer Tür. Direkt neben dem Bett stand ein schwarzer Kasten. Neben dem Fernseher, hing ein Basketballkorb. Hammer. Hinter der einen Tür war ein Bad. Das Zimmer war in dunklen Farben wie schwarz und dunkelblau gehalten. Ein großes Fenster brachte etwas Licht ins Zimmer.

Casey hatte mich die ganze Zeit nicht aus den Augen gelassen. Die Kleine war süß. Ich musste Schmunzeln. Wann hatte ich das letzte mal etwas süß gefunden. Cas sah mich vorsichtig lächelnd an. Sie setzte an um etwas zu sagen, beließ es jedoch. Fordernd sah ich sie an. "Jason?..." ihre Stimme war ein Flüstern. "Ja?" "Könntest du... vielleicht...ehm..." Ich verdrehte meine Augen.

"Casey. Wenn ich etwas für dich tun kann, sags mir." Sie holte tief Luft und fing an. "IchweißesistkomischaberkönntestdumichbittemorgenindieSchulebringen?" Verwirrt starrte ich sie an. "Und jetzt nochmal langsamer." Wieß ich sie auf ihren heruntergerasselten Text hin. Ich hatte kein einziges Wort verstanden. "Könntest du mich bitte morgen in die Schule bringen? Dad lässt mich sonst immer laufen." Sagte sie nun klarer. Beschämt sah sie zu Boden, woraufhin ich wieder Grinsen musste.

"Klar, wieso nicht?" Geschockt hob sie ihren Kopf. Mit großen Augen und weit geöffnetem Mund, starrte die mich ungläubig an. Ich musste mir ein Lachen verkneifen. Aber womit sollen wir fahren? James lässt mich seinen Ferrari sicher nicht fahren... Ich habs! Ich bin so brilliant! Automatisch griff ich in meine Hosentasche. Aber, mein Handy war nicht drin. Shit! Wo ist dieses Ding?! Cas sah mich komisch an.

Schnell lief ich zur Tür und öffnete diese, ehe ich hinunter in die Küche lief. James saß mit Olivia in aller Ruhe da. Aufgebracht ging ich auf sie zu. Olivia schreckte leicht zurück, als sie sah, wie wütend ich war. "Was ist los Jason?" Fragte James mit einem wissenden Grinsen. Ich könnte kotzen. "Du weißt genau was los ist." Er lächelte hämisch und zog mein Baby aus seiner Tasche. Als ich danach greifen wollte, zog er es weg. Junge! "Gib mir mein scheiß Handy, James!" "Nur, wenn du aufhörst nich James zu nennen." "Tzz. Wie soll ich die sonst nennen? Arschloch? Ist dir das lieber?" Fragte ich mit einem unschuldigen Lächeln. Ungläubig starrte er mich an. Doch dieses Ungläubige wechselte in Wut. "Jason Jeremy McCann. Wie erlaubst du dir mit mir zu sprechen! Ich bin immer noch dein Vater!" Ich schnaubte verächtlich. "Du warst, bist und wirst nie mein Vater sein. Hast du das verstanden James?!" Bedrohlich ging ich auf ihn zu. Mit geweiteten Augen ging er einen Schritt zurück. Er hatte Angst vor mir. Ich weiß es und er weiß es auch. Intensiv starrte ich ihn an. Seine Angst wuchs mit jedem Augenblick.

Ich hatte ihn da, wo ich ihn wollte. "Gib mir das Handy." Stumm nickte er. Vorsichtig zog er es aus seiner Tasche. Jede von seinen Bewegungen wurden von mir genauestens beobachtet. Zögernd legte er mein iPhone in meine Hand. Augenblicklich lächelte ich. Schnell trat ich von ihm weg.

Er schien wieder zu sich zu kommen, verwirrt musterte er mich. Als er realisierte, was ich für ein Spiel mit ihm gespielt hatte, weiteten sich seine Augen. "Du bist... Du bist...so..so..argh" "Ich bin was?" Laut seufzte James. "So schwer es mir fällt, dass zu sagen. Im manipulieren bist du eindeutig besser als ich." Lächelnd schüttelte er den Kopf. "Wie auch immer." Ich drehte mich um und lief die Treppen hoch. Cas wartete oben schon auf mich.

In meinem Zimmer angekommen, schmiss ich mich erst mal aufs Bett. Cas setzte sich auf die Bettkante. "Wow...wie hast du das gemacht?" Fragend sah ich sie an. "Ich hab noch nie erlebt, dass Dad so viel Angst vor jemand jüngerem hat." Ich musste leicht Lachen. "Cas, es gibt einfach Menschen vor denen man Angst haben muss. Deswegen hat es mich auch so gewundert, dass du mich nicht fürchtest. Warum hasst du mich nicht?" Mit einem ehrlichem Blick sah sie mir in die Augen. "Ich habe keine Angst vor dir, weil du mein Vorbild bist. Immer wenn in den Nachrichten ein Bericht über dich kam, war ich die erste, die ihn sich ansah. Ich weiß nicht warum, aber du gibst mir Mut. Mut, mich meinen Mobbern zu ste-" sie brach ab und schlug sich eine Hand vor den Mund. Ich wurde hellhörig. Was? "Casey, wiederhole deinen Satz." Sie machte keine Anstalten weiter zu reden. "Cas, ich bin dein älterer 'Bruder' und ich möchte auf der Stelle wissen, wer dich mobbt."

Leise fing sie an zu Reden. "Es gibt da so einen Jungen, Luke, er und seine Freunde machen sich über mich lustig, weil ich gut in der Schule bin. Sie sagen ich sei ein Streber und eine Petze. Ein Lehrerliebling." Ihr lief eine Träne über die Wange. Kinder und ihre Probleme. Sanft zog ich sie auf meinen Schoß. Langsam streichelte ich ihren Rücken auf und ab. "Hör mir zu, Kleines. Morgen bring ich dich zur Schule, okay? Wir legen einen Auftritt á la McCann hin." Schluchzend sah sie zu mir auf. Mit einem kleinen Lächeln nickte sie. "Ich geh kurz in mein Zimmer, bin gleich wieder da." "Mhm..."

Ich scrollte durch meine Kontakte und fand einen alten Freund, der hier ganz in der Nähe wohnte. Er müsste noch meine KTM zu Hause haben. Wenn ich die hole und Cas einen Helm besorge, wird das mit dem Auftritt ganz sicher was. Apropos Cas. Wo blieb sie denn? Sie war vor ca. einer halben Stunde gegangen. Soll ich nachsehen wo sie bleibt? Naja, kann ja nicht schaden. Ich trat auf den Gang und ging einige Türen weiter.

Don't play games with Jason McCann Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt