"Habt ihr noch meine KTM da?" Fragte ich in die Runde. Max überlegte. "Ehmm...ja! Die steht in der Garage. Wieso?" Grinsend lehnte ich mich zurück. "Sagen wir's mal so. Ich und Cas werden morgen einen Auftitt a la McCann hinlegen." Ich sah neben mich, wo Cas schlief. Sie lag halb auf mir, halb auf Ryan. Keine Ahnung wie man in weniger als 2 Minuten einschlafen konnte, aber anscheinend kann sie's.
Unbewusst lächelte ich. Chaz schnaubte belustigt. "Ohhh... wird da jemand etwa weich?" Die Jungs lachten, weswegen ich meine Augen zu Schlitzen verengte. "Ich werde nicht weich." Knurrte ich leise. Luke sah mich ungläubig an. "McCann, es ist normal, dass du dich um sie kümmerst. Sie ist schließlich deine Schwester." "Schnauze Luke." Abwehrend hob er die Hände. Als ich Chaz, der die ganze Zeit am kichern war, eine reinhauen wollte, knallte Caseys Kopf, der immer noch an meiner Schulter angelehnt war, beinahe auf den Boden. Schnell reagierte ich und fing sie auf, befor sie auf den Fliesen aufkommen konnte. Erleichtert atmete ich aus. "Is klar. Du wirst überhaupt nich weich."
Vorsichtig hob ich Cas auf und legte sie auf die andere Couch. Wütend sah ich zu Chaz. Sofort verstummte er. Genervt atmete ich aus. Ich warf einen Blick auf meine Rolex, die ich mir von James 'ausgeliehen' hatte und stellte fest, dass es schon kurz nach 12 p.m. war. Shit. Wen James was davon mitkriegt ist Cas tot. ''Max kannst du meine KTM bitte vor Haus stellen? Ich werde mit Cas gleich mal nach Hause müssen." Max nickte und verschwand aus dem Raum. Ich verabschiedete mich von den anderen, nahm Cas huckepack und verließ mit einem letzten "Wir sehen uns" das Wohnzimmer.
Draußen wartete schon Max mit meiner geliebten Maschine. Max half mir Cas von meinem Rücken zu nehmen. Sie lehnte sich leicht an ihn. "Jason?" Verwirrt blickte sie Max an. "Nicht Jason. Max." Leicht lächelnd lehnte sie sich wieder an ihn. Schnell zog ich mir meinen giftgrünen Helm auf und stieg auf mein Baby. Ich streckte meine Hände nach Casey aus, als Max sie mir geben wollte, wehrte sie sich erst. "Cas, beruhig dich. Ich bins, Jason." Sie öffnete ihre Augen ein wenig. Ein kleines Lächeln erschien auf ihrem Gesicht. Nun ließ Casey es zu. Vorsichtig setzte ich sie auf meine KTM. Ich setzte mich hinter sie, verabschiedete mich noch von Max und fuhr los.
Später
Wir kamen zu Hause an. So leise wie möglich öffnete ich die Tür mit dem Schlüssel, den mir Olivia gegeben hatte. Mucksmäuschenstill schlich ich, nach dem ich die Haustür wieder geschlossen hatte, mit Cas auf dem Arm hoch. Ich ging den langen Flur entlang, bis ich vor Casey's Zimmer stehen blieb. Auch hier öffnete ich leise die Tür. Sanft legte ich sie auf ihr Bett. "Gute Nacht, großer Bruder." Nuschelte sie im Halbschlaf, weswegen ich Grinsen musste. "Gute Nacht, kleine Schwester." Leise kicherte sie. Als ich ihr Zimmer verließ, steuerte ich geradewegs auf meines zu.
Bemüht leise öffnete ich meine Zimmertür und schloss sie hinter mir wieder. Ich schaltete das Licht ein und fing an mich umzuziehen. Gerade als ich mir mein T-Shirt ausziehen wollte, hörte ich eine mir leider bekannte Stimme. "Wo wart ihr?" Ich drehte mich um und blickte James in die Augen. Auch das noch. Er sah wütend aus, was mich jedoch nicht sonderlich interessierte.
Ich rollte mit den Augen. Erneut drehte ich mich um, sodass ich wieder mit dem Rücken zu ihm stand. Schnell zog ich mir ein schwarze T-Shirt über den Kopf. James hielt die Luft an. "Jason? Was ist mit deinem Rücken?" Fragte er besorgt. Von der Wut die er vor ein paar Minuten noch hatte, war nichts mehr zu hören. "Kannst du mich nicht einfach in Ruhe lassen?! Das geht dich einen Scheißdreck an." "Jason bitte! Dein kompletter Rücken ist voll mit Schnittwunden."
James kam auf mich zu, doch bevor er mich berühren konnte, drehte ich mich wieder um. Wir waren auf Augenhöhe. "Früher hattest du noch nicht so viele Tattoos." "Früher hatte ich auch noch nicht so viele Probleme. Aber Hey, who cares?" Meinte ich augenverdrehend. "Wirst du mir jemals verzeihen?" Er ließ den Kopf hängen. Ich tat so als würde ich überlegen. "Mhm... vielleicht." Gleichgültig zuckte ich mit den Schultern. James stieß einen Seufzer aus. "Sagst du mir dann wenigstens woher zum Teufel du diese Wunden hast?"
Nun war ich an der Reihe zu Seufzen. "Na gut. Setz dich. Das wird eine längere Geschichte." Er tat wie ich sagte und setzte sich auf mein Bett. Ich ließ mich neben ihm nieder und fing an zu erzählen.
Flashback
Ich war nun seit knapp zweieinhalb Jahren im Gefängnis. Heute dürften wir wieder in den Hof. Zum Glück wurde ich die meiste Zeit in Ruhe gelassen. Keiner wollte sich mit mir anlegen. Nun ja, keiner, außer dieser lebensmüde Hong. Er war vor Jahren aus China geflohen und dachte er wäre der Oberboss. Immer, wenn gerade mal kein Offizier um mich herum war, kam er zu mir. Wiedermal provozierte er mich. Als mein Geduldsfaden riss, ging ich auf ihn los, was zu einer Schlägerei führte. Fragt nicht wieso, aber er hatte ein Messer dabei, mit dem er anfing auf mich einzuritzen. Mehrmals traf er meinen Rücken. Eigentlich selbstverständlich. Da konnte ich mich ja schwer schützen. So kam es dann zu meinen Wunden. Sie verheilten zwar alle wieder, aber er wiederholte es jeden Tag aufs neue. Vorausgesetzt, wir waren im Hof.
Flashback Ende
James hörte mir gespannt zu. Mittlerweile war es schon drei Uhr. "Tja, so war's." Ungläubig schüttelte er den Kopf. Ich zuckte wieder nur mit den Schultern. Mir fiel es nicht schwer darüber zu reden. Schließlich gibt es noch ganz andere Storys. Aber um alle zu erzählen, bräuchte ich mindestens zwei Monate. Und darauf hatte ich wirklich keine Lust.
"Ich geh schlafen. Du solltest das auch. Immerhin bringst du Casey morgen zur Schule." "Wer hat sie sonst immer gebracht?" Fragte ich ihn. "Ich. Ich bin ja auch der Schulleiter." Ich lachte laut los. Er und Schulleiter? Niemals! "Ist das dein Ernst? Schulleiter? Früher hast du so ziemlich das Gegenteil gemacht." James verdrehte die Augen und ein kleines Lächeln bildete sich auf seinen Lippen. "Jaja, ist jetzt auch egal. Ich geh schlafen. Gute Nacht." "Nacht." Brachte ich immer noch Lachen hervor. Kopfschüttelnd verließ er den Raum. Ich legte mich hin und schlief mit einem Grinsen im Gesicht ein. Pff, er und Schulleiter. Das will ich sehen...
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Don't play games with Jason McCann
Fiksi PenggemarEr war der meist gefürchtetste Verbrecher des Landes. Nach vier langen Jahren kam er frei. Alles was er zu dieser Zeit wollte war Freiheit, jedoch läuft im Leben nicht immer alles so wie geplant. Sein Vater James, der ihn immer noch liebt, will ihn...