chapter eleven

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Bring me back to life - ht bristol, charlie bannister, vincent steele, nine one one


Unruhig wälzte sich Namjoon auf die andere Seite und atmete deutlich hörbar aus. Die letzten Tage hatten sich wie Kaugummi gezogen und Yoongi verhielt sich ihm gegenüber immer noch mehr als merkwürdig und er hatte mehrmals auf der Arbeit als Vertretung einspringen müssen.  Hinzu kam, dass ihm die Uni momentan deutlich überforderte und er nahezu jegliches Interesse an seinem Studienfach verloren hatte. Er müsste seine freie Zeit eigentlich dringen damit verbringen den verpassten Stoff nachzuholen, um nicht völlig den Anschluss zu verlieren - aber dazu hatte er schlichtweg keine Lust. Der Gedanke, die Uni zu schmeißen, geisterte ihm immer öfter im Kopf herum, doch er versuchte dies krampfhaft zu verdrängen. Wenn er nun abbrechen würde, hätte er die letzten Jahre verschwendet und würde ohne irgendwas dastehen. Natürlich hatte er seinen Schulabschluss, der auch wirklich gut war; und dennoch. Was sollte er dann tun? Seufzend drehte er sich nun auf den Rücken und starrte die weiße Decke an, die Hände auf dem Bauch verschränkt und seine Kopfhörer in den Ohren. Seine Eltern würden wohl ziemlich enttäuscht von ihm sein, wenn sie hören würden, dass er das Ziel Arzt zu werden aufgegeben hatte. Und dennoch würden sie ihn wohl unterstützen. Sie würden ihn wahrscheinlich auch einfach wieder Zuhause aufnehmen; seine Mutter würde sich vermutlich unheimlich freuen, ihren Sohn endlich wieder bei sich zu haben. Yoongi würde sich wohl im Stich gelassen fühlen, so konnte er ihren Studiengang ja selber auch nicht wirklich leiden, wobei dem Älteren nichts anderes übrig blieb. Es war nicht seine eigene Entscheidung gewesen, Medizin zu studieren, sondern der drängende Wunsch seiner Eltern. Anders als bei Namjoon, welcher sich damals freiwillig für den Studiengang beworben hatte und erstaunlicherweise nach zwei Wartesemestern direkt anfangen konnte zu studieren. Er hatte das erreicht was sich viele in seinem Alter wünschten, und dennoch war er damit unglücklich. Das leise Vibrieren seines Handys riss Namjoon aus seinen bedrückenden Gedanken und automatisch bildete sich ein sanftes Lächeln auf seinen vollen Lippen, als er sah, dass ihm Seokjin geschrieben hatte.

Seokjin
Huhu Namjoonie! (:
Wenn du magst, kannst du nach der Uni auch zur Bäckerei kommen. Dann könnten wir direkt von hier los fahren. Falls nicht, kann ich dich aber auch einfach später bei dir Zuhause einsammeln. Wie du magst.

Namjoon konnte nicht verhindern, dass das Lächeln in seinem Gesicht deutlich strahlender wurde, als er die Nachricht des Älteren las. Der Gedanke, dass er sich heute mit Seokjin traf war wohl das einzige gewesen, was ihn geholfen hatte diese beschissene Woche zu überstehen.  Er tippte schnell eine Antwort, er wusste das Seokjin nur eine kurze Pause hatte in der er dann an sein Handy konnte, welches ansonsten eingeschlossen in seinem kleinen Spind im hinteren Teil der Bäckerei eingeschlossen war. Da er heute Morgen nur ein zweistündiges Modul gehabt hatte, war er bereits seit heute Vormittag Zuhause, weshalb ihn Seokjin lieber Zuhause abholen sollte. Wohin es heute Nachmittag gehen würde, hatte ihm der Ältere jedoch nicht verraten. Er hatte lediglich geheimnisvoll gemeint, dass er Namjoon zu seinem Lieblingsplatz bringen würde.

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Als sein Blick das nächste Mal zu dem kleinen roten Wecker auf seinem Nachttisch wanderte, stieß Namjoon einen leisen Fluch aus und schmiss das Taschenbuch, welches er zuvor gelesen hatte, zu seinem Fußende. Er schlug eilig die Bettdecke weg und stand auf, hielt aber kurz einen Moment inne, als kleine schwarze Punkte vor seinen Augen tanzten, weil er viel zu schnell aufgesprungen war. In spätestens einer Viertel Stunde würde Seokjin hier auftauchen und er hatte sich noch nicht einmal geduscht, geschweige denn Ordnung in seiner Ein-Zimmer Wohnung geschaffen. Dabei hätte er heute endlich Mal die Zeit dazu gehabt! Namjoon entkam ein schmerzerfülltes und gleichzeitig wütendes Knurren, als er in der Hektik mit seinem kleinen Zeh gegen den Bettkasten donnerte und nun stöhnend auf einem Bein zu seinem kleinen Bad hinüber hüpfte. Er entledigte sich seinen Klamotten und stieg unter die Dusche, wobei er diesmal gar nicht erst darauf wartete, dass die alten Leitungen überhaupt warm wurden. Er ließ sich einige wenige Minuten das kalte Wasser über den Körper laufen, ehe er mit einem Handtuch um die Hüfte zurück in sein Zimmer trat und sich dort frische Sachen anzog; sein Bad war definitiv zu klein, als das man sich da umziehen konnte, ohne sich ständig den Ellenbogen am Waschbecken anzuschlagen - damit hatte der Blonde schon oft genug Bekanntschaft gemacht. Nachdem er sich neue Sachen angezogen hatte, warf er die dreckigen Sachen in den kleinen Wäschekorb in der Ecke seines Zimmers und kehrte ins Bad zurück, um sich dort die nassen Haare trocken zu föhnen, was glücklicherweise nur zwei Minuten in Anspruch nahm. Ein Blick auf sein Handy verriet ihm, dass Seokjin in ungefähr fünf Minuten bei ihm auftauchen würde. Er griff schnell zum Rasierer und entfernte die wenigen kurzen Bartstoppeln, bevor er den Bereich mit Aftershave einrieb und dann noch etwas Deo auftrug, bevor er in sein Zimmer zurück kehrte und sich bereits seine Schuhe anzog, als es klingelte. Eilig erhob sich Namjoon und betätigte den kleinen Knopf neben der Eingangstür, um Seokjin unten die Tür zu öffnen.









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Ich bin so motiviert diese Geschichte weiter zu schreiben, omg. Ich habe das Ende schon so genau vor Augen, aber der Weg dahin ist noch so lang, uff.

A deal with God | ᶰᵃᵐʲᶤᶰWo Geschichten leben. Entdecke jetzt