Ich muss noch kurz meine Freunde retten

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Jan POV

Ich sitze hier jetzt schon seit ein paar Stunden im Gebüsch und starre auf die riesengroße, düstere Halle, die wie ein bedrohliches Tier im Schatten des mittlerweile dunkelen Waldes. In der Zeit habe ich uns sogar etwas zu Essen gejagt, blind im der Annahme, dass wir heute Abend wieder alle zusammen am Tisch sitzen und über diesen Vorfall lachen können. War ich wirklich so blind? Ich meine, ich habe doch nicht wirklich geglaubt, dass alles reibungslos verläuft? Langsam mache ich mir wirklich sorgen! Ich warte noch ein bisschen. Auf einmal fällt die Tür auf. Im ersten Moment denke ich, dass es Tim ist, doch dann sehe ich, dass es ein junger Mann ist. Ich ducke mich und gucke durch eine kleine Lücke. Das ist doch der Freund vom Tim, oder? Ich wette er hat irgendwas gemacht! Er geht weiter, aus der Richtung, wo Tim und ich vor ein paar Stunden hergekommen waren. Mir ist gar nicht mehr wohl bei der Sache! Ich warte bis es dunkel ist und dann werde ich mich in die Halle begeben und Tim, Emilia und Caro heil da heraus bringen. Ich warte und warte, die Minuten gehen vorbei wie stunden, die Stunden wie Tage. Es ist ein dummes Gefühl, zu wissen, dass es deinen Freunden und deiner Schwester schlecht geht und du rein gar nichts machen kannst oder erst später. Als es schließlich 0 Uhr nachts sind, begebe ich mich direkt vor die Tür. Noch einmal durchatmen und dann mache ich die Tür auf. Mit schnellen Schritten betrete ich den komplett dunkelen Raum. Die harte stahltür fällt laut hinter mir ins Schloss. Scheiße! So viel zum Thema leise Überraschung! Ich bleibe ganz leise stehen, gebe keinen Mucks von mir. Ich vernehme schritte, sie scheinen hier durch den Raum zu laufen. Mich packt die Panik. Nein Jan! Du musst jetzt Ruhe bewahren! Schnell schleiche ich mich bis zum Ende dieses Raumes und öffe die weniger schwere Tür. Ok Ruhe bewaren. Ich schleiche durch den ganzen Raum und Suche nach den dreien. Gott sei dank, dass ich nicht offiziel mit Tim gegangen bin. Dann könnte ich jetzt die anderen nicht retten. Ich schleiche immer weiter durch den Raum, bis ich auf einmal gegen etwas hartes stoße. ,,Auaaa," flüstere ich leise, während ich mir den Kopf reibe.

,,Tim? Emilia? Caro," Frage ich leise in den dunkelen Raum herein

Tim POV

Ich sitze gegen den Käfig gelehnt, genauso wie Emilia und Caro. Nur das die beiden schlafen! Ich gucke immer noch in die dunkele Ecke, wo eben noch der Jäger gestanden hatte. Moment! Hat da grade eben jemand meinen Namen gerufen? War bestimmt nur Einbildung oder? Dann tönt es noch einmal. Ich bin doch nicht verrückt! Schnell wecke ich Emilia und Caro. Sie haben es anscheinend auch gehört.

Jan POV

Ich rufe jetzt zum dritten mal nach ihnen, doch es kommt kein einziges Wort zurück. Aber mehr räume gibt es hier doch nicht. Oder? Was ist, wenn sie umgebracht wurden?

,,Ja," tönt es aus einer Ecke heraus.

Meine Augen strahlen.

,,Tim bist du es," Frage ich glücklich.

,,Ja. Jan? Ich bin hier in der Ecke," ruft Tim herüber.

Ich lächele und laufe in die gegenüberliegende Ecke. Auf einmal fühle ich einen harten Stahlkäfig. Ich mache die Taschenlampe an. Ich sehe Tim, der mich fröhlich anlächelt.

Das ist schonmal geschafft! Jetzt muss ich nur noch kurz meine Freunde retten.

Sie sagen, aus dem Nebel gibt es kein zurückWo Geschichten leben. Entdecke jetzt