Kapitel 7

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Vor meiner Haustür angekommen machte er seinen Motor aus. „So ich suche dann jetzt mal..", hörte ich mitten im Satz auf weil ich in meiner Tasche herum wühlte und meinen Haustürschlüssel nicht fand. „Ich glaube ich habe meinen Schlüssel vergessen", sagte ich genervt und lehnte meinen Kopf an die Kopflehne. „Gib es doch zu du wolltest einfach noch mehr zeit mit mir verbringen", wollte er mich zum lachen bringen. Ich schaute ihn nur an und grinste leicht. „Kann ich zufällig bei dir schlafen?", fragte ich kleinlaut. „Ohman nach dem ersten Date schon übernachten du bist aber sehr schnell was das angeht.",lachte er und schmiss seinen Motor schon wieder an. „Ach das war ein Date? Wann habe ich denn die Einladung bekommen?", grinste ich ihn an. „Lena, würdest du mit mir gestern auf ein Date gehen? Hat der Satz überhaupt Sinn gemacht?", fragte er lachend, „Klar darfst du. Aber ich sehe das jetzt eher als Nötigung!", sagte ich lachend zu ihm. Ich sah wie ein lachen über seine Lippen lief.„Danke für den schönen Abend.", sagte ich zum ihm und wagte mir ihm meine Hand auf seine zu legen. „Gerne.", sagte er und lies die Hand vom Schalthebel und drückte meine Hand. Unsere Hände blieben zusammen bis er das nächste mal schalten musste. „Hast du eigentlich eine Freundin?", fragte ich ihn. Er musste grinsen und schaute mich an als er auf eine Ampel zufuhr. „Bis vor 2 Monaten hatte ich noch eine. Das war so eine Psychotante. Die war so stark eifersüchtig, selbst auf meinen besten Freund. Ach ja den sollte ich mal anrufen das du mitkommst. Nachher liegt der da noch nackt auf dem Sofa oder so.", sagte er lachend, „Kommt das öfter vor das er da Nackt liegt?", fragte ich neugierig mit einem leichtem grinsen.„Naja, zwischendurch mal.", Lachte er leicht beschämt. „Darf ich mehr über deine Ex-Freundin erfahren?", fragte ich neugierig.„Klar erzähle gerne von ihr. Es ist eigentlich im nach hinein einfach ziemlich lustig. Also die war im Endeffekt nur auf mein Geld aus. Das hört sich so protzig an.. aber ja. Und ich durfte nie etwas ohne sie machen, später hat sie sich auf bei mir eingenistet und auch einen Wohnungsschlüssel verlangt. Das konnte ich natürlich nicht machen wegen meinem besten Freund weil er das nicht wollte,verständlich, das ist unser privater Bereich und wir wohnen zusammen das geht einfach garnicht man kann sich dann nicht frei bewegen weil man ja immer damit rechnen muss das jemand rein kommt der nicht erwünscht ist oder gerade zum falschen Moment am falschen Ort ist.",erzählte er ohne nachzudenken. Ich glaube er wurde schon oft gefragt oder hat schon ein Buch drüber geschrieben. „Ohman ich kann verstehen das du genervt deswegen warst. Aber du hast gesagt Psychotante. Das was du erzählst hört sich ja nach so normale Frauen Spinner.", lachte ich leicht. „Nachdem ich die Beziehung beendet hatte dachte ich mir endlich das alles vorbei ist mit dieser Frau. Aber dann fing alles erst an. Sie stalkte mich, rief mich jeden Tag mindestens 20 mal an und schrieb mich an und alles. Blockieren brachte da dann auch nichts da sie sich immer neue Nummern holte um mich weiter zu nerven. Sie verfolgte mich in der Stadt und lauerte mir auf und wollte immer mit mir reden.", erzählte er, „Irgendwann hat es mir gereicht und ich habe die Polizei eingeschaltet. Dann lies es langsam nach, aber manchmal meldet sie sich noch. Danach hatte ich erst mal keine Lust auf Beziehungen und seit dem habe ich mich mit keinem Mädchen getroffen. Du bist um ehrlich zu sein seit Monaten das erste Mädchen mit dem ich mich treffe.", sagte er und wurde leicht rot beim letztem Satz. „Es freut mich das du nach so einer scheiße wieder etwas glücklich bist. Zumindest hoffe ich das. Ich hatte auch schon eine Miese Beziehung und das war nach 2 Jahren auch meine letzte. Nun ja ich habe mich mit anderen getroffen aber ich wurde nicht fündig und irgendwann habe ich dann auch aufgehört.",erzählte ich.

Nach ca. 20 Minuten sind wir endlich an seiner Wohnung angekommen wir hatten schon 01:45 Uhr. Wir fuhren in das Parkhaus rein, er parkte sein Auto und wir liefen das Treppenhaus hoch und kamen in das Treppenhaus der Wohnungen. Die Wände waren weiß und auf dem Boden waren graue Fliesen. Wir liefen nur bis in den 2 Stock und direkt an der Treppe war auch die Tür von Taddls Wohnung. Er öffnete die Tür: „Kannst du kurz draußen warten?",fragte er und lächelte mich an. „Klar kann ich machen.", sagte ich zu ihm. Er lehnte die Tür an, so das ich ganz leicht in den Flur schauen konnte. „Ardy! Zieh dich an ich habe jemanden mitgebracht",rief er, „Ich bin doch angezogen! Wer kommt denn?", schrie er zurück,. „Gut!", schrie er zurück. „So du kannst nun reinkommen. Aber bitte schließe die Augen wenn du in mein Zimmer kommst.So aufgeräumt wie bei dir ist das nicht.", sagte er und fuhr sich mehrmals durch die Haare. „Warst du schon mal bei Florian im Zimmer? Ich habe kein Problem damit.", lachte ich. Wir liefen durch den Flur und er führte mich in sein Zimmer. „Du kannst deine Schuhe hier ausziehen. Was brauchst du denn zum schlafen?", fragte er, „Also ein T-Shirt wäre gut und vielleicht eine kurze Stoffhose oder so.", sagte ich nachdenklich. „Kannst du mir einmal sagen wo das Badezimmer ist? Und habt ihr noch eine Zahnbürste für mich?",fragte ich und stellte währenddessen meine Schuhe in die ecke und zog meine Stoffjacke aus. „Klar einfach gegenüber. Warte ich komme mit und geben dir eine Zahnbürste.", sagte er und lief schon zur Tür raus. Ich lief ihm hinterher und da kam schon aus dem Nachbarzimmer Ardy raus. „Hey du musst also das Mitbringsel sein?",sagte er und reichte mir die Hand hin. „Hey ja aber nenne mich lieber Lena, Mitbringsel habe ich abgelegt als Spitznamen", sagte ich lachend. „Humor hat sie schon mal, hast dir mal eine gute ausgesucht.", sagte er und boxte Taddl auf die Schulter. „Danke und jetzt zisch ab.", sagte Taddl lachend. „Er scheint nett zu sein.", sagte ich zu Taddl. „Er ist wirklich der beste Freund den man sich vorstellen kann.", sagte er während er gerade die Zahnbürste raus suchte. Er drückte mir die Zahnbürste in die Hand und ging raus. Nachdem ich mir die Zähne geputzt habe schloss ich die Tür wieder auf und ging in Taddls Zimmer. Als ich hinein kam zog er gerade sein T-Shirt aus und jetzt stand er nur noch in seiner Jeans da. Ich hustete um mich etwas bemerkbar zu machen. „Oh ich wusste garnicht das du schon wieder da bist. Ich habe hier ein T-Shirt für dich. Ähm Jogginghose muss ich schauen ich trage selten eine wenn ich chillen will das ziehe ich einfach meine Hose aus und sitze in Boxershorts hier.", sagte er und fuhr sich durch die Haare. „Ja zur Not schlafe ich nur im T-Shirt, zumindest wenn es dir nichts ausmacht.", sagte ich und machte mir gerade einen Zopf,„Wo würde ich denn schlafen?", fragte ich. „Also wenn du willst kannst im Wohnzimmer schlafen, aber du kannst natürlich auch bei mir im Bett schlafen wenn du das willst. Ich beiße auch nicht,Versprochen.", lachte er und stand immer noch Oberkörper frei vor mir. „Kann ich hier schlafen? Also wenn du es schon an bietest?",fragte ich und nahm gerade das T-Shirt von ihm was er auf sein Bett gelegt hatte. „Natürlich, hast du ein Problem wenn ich in Boxershorts schlafe?", sagte er fasste sich an den Hinterkopf und wurde rot. „Ich glaube wir sind alt genug um als freunde nebeneinander zu schlafen.", sagte ich, „Kannst du dich kurz umdrehen das ich das T-Shirt wechseln kann?", fragte ich. Als ich das sagte wurde er sehr rot und drehte sich um. Ich zog also mein T-Shirt aus und zog das andere T-Shirt an. Als es über meinem Kopf war, sah ich wie Taddl gerade seine Hose auszog.

Okay Lena, beruhige dich mal. Das ist nur ein Typ der in Boxershorts vor dir steht. Ein ziemlich gut aussehender Typ. „Du kannst dich ruhig schon mal ins Bett legen ich gehe noch duschen wenn das okay ist?", fragte er immer noch mit dem Rücken zu mir gedreht. „Du musst mich doch nicht fragen ob du in deiner Wohnung duschen gehen darfst.", sagte ich lachend zu ihm und lief schon auf sein Bett zu. „Ich will einfach höflich sein",sagte er zu mir und drehte sich dann um.

Stille.

„Also ich gehe dann duschen", sagte er und rannte raus. Ich stand nun da. In seinem Zimmer alleine. Ich stand noch eine kurze weile herum und schaute mich dann etwas um.Wenn man zur Tür hinein kam hatte man rechts von sich einen 2 Meterlangen Kleiderschrank. Er war schwarz und auf einer Seite des Kleiderschrankes waren Spiegeltüren. Ich ging auf den Schrank zu und stellte mich vor den Spiegel und schaute mich an und ließ den Tag nochmal in meinem Kopf ablaufen. Seine Berührung im Café del sol.Mein Herz klopfte so doll wie schon lange nicht mehr. Ich schaute mich von Kopf bis Fuß an und schaute mir das T-Shirt genau an. Ein graues, mit Nudeln drauf? Nun ja, jeder hat einen anderen Geschmack.Neben dem Kleiderschrank Stand ein ziemlich großer Schreibtisch mit drei Bildschirmen. Wozu braucht man drei Stück? Vor den Bildschirmen stand eine Maus und eine Tastatur die Blau aufleuchtet. Vor dem dritten Bildschirm stand ein Mikrofon und an dem Mikrofon ständer hingen Kopfhörer. Es sah alles sehr hochwertig aus weswegen ich mich nicht traute sie anzufassen. Ich setze mich kurz auf den Stuhl der vor dem Schreibtisch stand. Ich glaube ich saß noch nie vor so viel Technik. Ich drehte mich auf dem Stuhl in Richtung Bett das an der Wand daneben stand. Es war ein schwarzes Bett mit Bettkästen drunter. Am Fußende des Bettes stand ein großes Regal von Ikea. Ich setze mich vom Stuhl aufs Bett, setze mich in den Schneidersitz und legte die Decke auf meine Beine. Mein Handy war schon leer weswegen ich mich mit dem Rücken an die Wand lehne. Ich schloss meine Augen und blieb so sitzen.

Ich muss wohl eingeschlafen sein.„Lena? Schläfst du?", flüsterte Taddl. Er roch sehr gut. Ich öffnete langsam meine Augen er legte gerade die Decke von meinen Beinen und wollte mich hinlegen. „Alles gut ich muss wohl kurz eingeschlafen sein als du duschen warst.", sagte ich und versuchte krampfhaft meine Augen offen zu halten. „Ich bin mal so frei gewesen und habe dein Handy angeschlossen.", sagte Taddl und deckte mich wieder zu. „Danke das ist extrem nett von dir.", sagte ich zu Taddl, legte mich hin und streckte mich als mein Rücken gerade die Matratze vom Bett berührte. „Ohman du sieht echt kaputt aus.",sagte er und lächelte mich an. Er legte sich auf die Seite so das er leicht über mich gebeugt war und sich auch unter die Decke legen konnte. „Ja, der Tag war schön anstrengend.", lachte ich müde vor mich hin. „Ich wusste gar nicht das ich anstrengend bin. Das ist mir neu.", sagte er und schmollte vor sich hin. Ich boxte ihm auf die Brust. „Also wenn du mich noch einmal schlägst dann kitzel ich dich vom aller feinsten durch. Okay das hört sich extrem komisch an. Und so sollte es sich gar nicht anhören.", lachte er und kam mir immer näher. Ich bin ein Mensch der es immer drauf anlegt Probleme zu bekommen oder zu provozieren. Ich gab ihm eine leichte Backfeife. „Okay das reicht.", rief er. Er lehnte sich über mich und kitzelte mich an den Hüften. Ich versuchte mich zu wehren, aber es brauchte nichts er war echt stark. Ich versuchte ihm mich meinen Händen an den Schultern weg zu drücken. Auf einmal nahm er meine Handgelenke in seine Hände und stemmte sie neben meinen Kopf. Er saß genau auf mir. Unsere Gesichter waren nun extrem nah aneinander.


Stille. Mal wieder.

Bekannter, Freund, Bester Freund?, Liebe? Oder doch Feind?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt