I vowed to love you for a thousand years

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Katakuri war nicht begeistert. Genau wie dir waren ihm die Ereignisse auf Litjässe im Gedächtnis geblieben: Die falsche Hochzeit von Hannah, nur dazu da um dich und deinen Ehemann zu entzweien. Floki, der dich mit Gewalt dazu bringen wollte zurück in deine Heimat zu kommen und Katakuri, der ihn fast einen Kopf kürzer gemacht hatte. Desaster war der richtige Begriff dafür und auch wenn die Sache schon vier Jahre zurück lag, es steckte dir noch immer in den Knochen.
»Wenn es noch eine Falle ist, dann ist es eine sehe dumme Falle.«, sagte er. »Zweimal der gleiche Hinterhalt?«
»Ich weiß, aber ich habe ein schlechtes Gefühl bei der Sache.« Du warst verunsichert über diese Einladung, sehr sogar. War es wieder eine Falle?
»Dann bleiben wir hier.«
»Aber sie ist meine Schwester!«, zischtest du aufgebracht. »Ich kann doch nicht ihre Hochzeit verpassen!«
Ein Blick von Katakuri zur Decke – es war ein stummes Flehen um einen stärkeren Geduldsfaden. Deine wilden Spinnereien war nicht immer für ihn zu ertragen, doch er spielte mit so lange wie es ihm möglich war.
»Ich habe einige Hochzeiten meiner Schwestern verpasst.«, sagte er schließlich. »Kann ich jetzt in Ruhe duschen?«
Noch immer hieltst du den Duschvorhang offen, während ein Ehemann dich sehr gereizt und drohend ansah. Es war schon weit nach Mitternacht und Katakuri hatte einen langen Tag hinter sich; Alles was er wollte war eine heiße Dusche und etwas Schlaf. Stattdessen zogst du augenblicklich deine Kleidung aus, warfst sie über die Schulter und stiegst mit ihm unter die Dusche, einfach nur um ihn weiter mit deinen verunsicherten Gedankengängen zur Verzweiflung zu bringen. Sein genervtes Stöhnen ignoriertest du – ebenso wie die Tatsache, dass er sich demonstrativ von dir wegdrehte.
»Bei dir zählt das doch nicht!«, plappertest du weiter. »Du hast, keine Ahnung, dreißig Schwestern? Da vergisst man schonmal eine Hochzeit!«
»Keine fünf Minuten Ruhe in diesem Haus...«
»Wenn wir hinfahren könnte es eine erneute Falle sein, aber wenn wir nicht hinfahren wird Hilda nie wieder mit mir reden!«, führtest du deinen Monolog unter der Dusche weiter. »Komm schon, ich brauch ein bisschen Hilfe hier.«
Er drehte sich zu dir um und packte dich an den Schultern. Die roten Augen funkelten dich erbost an, so dass du den Mund zu einem entschuldigenden Lächeln verzogst.
»Liebling.« Oh nein – Diesen Kosenamen benutzte er nur dann, wenn seine Geduld mit dir absolut am Ende war. »Du wirst jetzt ins Bett gehen und mich verdammt nochmal in Ruhe duschen lassen. Dann schläfst du eine Nacht drüber und wir reden morgen darüber.«
»Aber-«
»Kein 'aber'.« Damit schob er dich aus der Dusche und es war klar, dass diese recht einseitige Unterhaltung beendet war. Grummelnd schnapptest du ein Handtuch und verließt euer Badezimmer. Toller Ehemann, da brauchtest du einen Rat und er schob dich einfach ab!
»Was, wenn Floki wieder da ist?«, brabbeltest du los, gerade als Katakuri ins Bett fiel und einen tiefen, erschöpften Atemzug nahm. Deine endlose Aneinanderreihung von Worten zerrte an seinem Nervenkostüm, auch wenn er den Grund teilweise nachvollziehen konnte. Du spürtest wie gereizt er war und doch konntest du nicht aufhören über die Einladung deiner Schwester zu reden. Hilda war zwar eigenwillig und eine plötzliche Hochzeit passte schon irgendwie ins Schema, aber der Verrat durch Hannah saß noch immer tief.
»Oder was ist denn, wenn-«
Mit einem gereizten Tonfall zischte er deinen Namen, was dich zusammenzucken ließ. Er war genervt und das war ja auch verständlich, aber du warst ernsthaft verunsichert über diese ganze Sache.
»Okay, ein Vorschlag.« Er wusste ganz genau, dass du keine Ruhe geben würdest. »Wir fahren hin, nehmen an der Hochzeit teil und falls es wider Erwarten eine Falle sein sollte – dann reisen wir einfach wieder ab. Wie beim letzten Mal.«
»Aber was wenn es wirklich wieder eine Falle ist.«, sagtest du leise und zogst die Bettdecke etwas höher. »Wenn mich meine andere Schwester auch noch verrät...«
Er seufzte, hob den Arm um dich in eine Umarmung zu ziehen. Trotz schlechter Laune versuchte er deine Unsicherheit aufzufangen und dich zu beruhigen. Er war nicht sehr gut in all den emotionalen Dingen, dich zu trösten wenn du traurig warst und er war meist auch nicht sehr einfühlsam. Und trotzdem gab er sich Mühe, wagte sich in unbekanntes Gefühlsgebiet.
»Hör auf zu spinnen.«, sagte er, eine Hand in deinem Haar und die andere an deiner Taille. »Wir fahren hin und sehen was uns erwartet.«
Du schwiegst, denn er hatte ja schon wieder recht. Du wusstest nicht, warum du dich so verdammt verrückt machtest wegen dieser anstehenden Hochzeit. Die letzte Falle hatte darauf abgezielt dich und Katakuri auseinander zu bringen, also wenn es wieder ein Hinterhalt war, musste der Sinn der Gleiche sein. Bedeutete deine Angst etwa, dass du eure Beziehung als gefährdet betrachtetest? War sie nicht so stabil wie angenommen?
»Du liebst mich doch, oder?«
Dein Ehemann setzte sich auf und du spürtest seinen Blick auf dir. Das Licht war bereits aus, doch durch das Fenster schien etwas Mondlicht herein. Du sahst seine Silhouette in der fahlen Beleuchtung, wie seine Brust sich unter den angespannten Atemzügen hob und senkte.
»Du verrennst dich da in etwas.«, sagte er ernst. »Was ist mit dir los?«
»Ich habe Angst.«, gestandest du, froh darüber dass es dunkel war und er die Tränen in deinen Augenwinkeln nicht sehen konnte. »Was, wenn sie uns damals wirklich auseinander gebracht hätten?«
»Jetzt hör aber auf, das ist vier Jahre her.«, knurrte Katakuri und ließ sich wieder auf die Matratze fallen. Seine Geduld war am Ende, er wusste nicht mehr weiter. Du benahmst dich so seltsam und das nur wegen einer Hochzeit.
»Tut mir leid.« Du versuchtest tief durchzuatmen und dich zu beruhigen. Es würde nichts Schlimmes passieren, sagtest du dir. 

The Taste of Copper: Black WeddingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt