I vowed to bleed for you

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Es war ein schöner Nachmittag auf der Insel, die Sonne lachte über dein Elend und deine Laune war auf einem Tiefpunkt angelangt. Zur einer anständigen Riesenhochzeit gehörte gutes Essen, Alkohol und natürlich der Schmuck. Du wurdest von deinem Vater zum Helfen verdonnert und dabei war es nicht einmal eine spannende Aufgabe. Du hattest dich auf eine der Wiesen außerhalb des Dorfes gesetzt, einen Korb bei dir und du warst dabei die Blumenkränze für die Bräute zu flechten. Es war Tradition, dass die Braut einen üppigen Blumenkranz trug und da es zwei Bräute gab – doppelte Arbeit für dich. Leider nur warst du nicht sehr begabt in solchen Dingen wie Flechten. Die Gänseblümchen wollten einfach nicht halten und die Myrte weigerte sich strikt dagegen sich einflechten zu lassen.
»Scheiße!«, fluchtest du leise. Katakuri saß neben dir unter einem Baum, den Rücken an den Stamm gelehnt und es war offensichtlich, dass er die Auszeit genoss. Auf Flour Island konnte er kaum davon träumen am Tag zu faulenzen und das auch noch in der Öffentlichkeit! Doch in eurem 'Urlaub' genoss er die Ruhe außerhalb des Dorfes, auch wenn diese hin und wieder von deinem Gefluche unterbrochen wurde.
»Du hattest eine Woche Zeit zum Üben.«, spottete er. »Wenn du es nicht kannst, dann lass es doch einfach.«
»Tse! Versuch du es doch, Großmaul.«, zischtest du über ein Haufen zerkleinerter Gänseblümchen.
»Ich werde ganz bestimmt keine Blumenketten basteln.«, erwiderte er sofort.
Ein verschmitztes Lächeln lag auf deinem Gesicht, war diese Vorstellung doch sehr amüsant. Es war eine nervige, anstrengende Arbeit die verdammten Blumenkränze zu flechten und doch tatest du es. Hilda's Hochzeit schien tatsächlich keine Fälschung zu sein: Die Vorbereitungen liefen im ganzen Dorf auf Hochtouren und zwei Schiffe von befreundeten Inseln hatten bereits am Hafen angelegt. Das Dorf füllte sich mit Halbriesen und sogar einigen Vollblutriesen – Big Mom würde sich über an Anblick der gigantischen Gestalten freuen. Hämisch dachtest du an dein Monster von Schwiegermutter, sie würde sicher so einiges dafür geben die Riesen zu ihren Verbündeten zählen zu können. Sie hatte es aufgegeben ihre Kinder mit Riesen verheiraten zu wollen, stattdessen hatte sie in irgendeinen verrückten Wissenschaftler investiert, der ihren Traum von Riesen wahr werden lassen sollte. Es war wohl ein ehemaliger Kollege von dem berühmten Dr. Vegapunk der inzwischen kopfgeldlich gesucht wurde. Du schütteltest den Kopf über solch eine Verzweiflungstat, aber Big Mom war nach wie vor unberechenbar.
Aufgefallen war dir die gute Laune deines Mannes in den vergangenen Tagen. Katakuri war für seine Verhältnisse sehr gesprächig, sein stets ernster Blick wurde weicher und du hattest so die leise Ahnung, dass er diesen kleinen Urlaub genoss. Fern ab von jeder Verantwortung und den Pflichten konnte er einfach nur Katakuri sein. Es störte niemanden, dass er in der Sonne lag und faulenzte, während du mit den Margeriten kämpftest und leise fluchtest. Niemand betitelte ihn als perfekt, er musste keine Erwartungen erfüllen. Du gönntest ihm die Auszeit von ganzen Herzen. 


»Die sehen ja furchtbar aus.« Hannah tauchte hinter dir auf und griff in den Korb, zog einen der Kränze heraus und musterte ihn. »Was kannst du überhaupt?«

Innerlich ermahntest du dich zur Geduld, doch deine kleine Schwester ging dir unglaublich auf die Nerven und schürte deine Wut. Vor vier Jahren hatte sie dir noch unter Tränen beteuert, dass es ihr furchtbar leid tat und sie sich nur um dich gesorgt hatte. Anfangs dachtest du wirklich, dass der Plan der falschen Hochzeit auf Floki's Mist gewachsen war, doch so langsam kam dir ein schleichender Verdacht. Floki wäre doch im Leben nicht klug genug gewesen so etwas auszuhecken. Der Idiot war stark, aber auch dumm. Hannah hingegen war ausgesprochen intelligent und schon seit eurer Kindheit war sie gut darin Leute zu manipulieren. Hatte sie wirklich all die Jahre gewartet um ihr wahres Gesicht zu zeigen?
»Ich kann so einiges, danke vielmals.«, knurrtest du und entrisst ihr die Blumenkrone wieder. »Ich hab eine ganz neue Weizenart entwickelt und ich bezweifle, dass so etwas in deinem Bereich der Möglichkeiten liegt.«
»Oho, meine Schwester ist also die Chef-Gärtnerin von Big Mom.«, höhnte Hannah und schulterte ihren Zweihänder.
»Besser als eine zweitklassige Kriegerin.«, fauchtest du erzürnt. Was bildete sie sich ein, dass sie so mit dir sprach?!
»Zukünftiges Stammesoberhaupt, wenn ich bitten darf.«, bekamst du die kühle Antwort von der Blonden. »Vater wird noch dieses Jahr die Leitung an mich übergeben. Dann werden wir endlich mal mehr tun als nur auf dieser verdammten Insel herumzusitzen.«
»Was meinst du denn damit?«, fragtest du. Dein Magen zog sich schmerzhaft zusammen und eine kalte Gänsehaut kroch über deinen Nacken. »Hannah, was hast du vor?«
»Die Werft von Olaf baut uns gerade einige neue Schiffe.«, sagte sie, stemmte ihr Schwert in den Boden und stützte sich darauf ab. Ihren Mund umspielte ein kühles Lächeln und die funkelnden blauen Augen war so eisig wie der Schnee auf der Gebirgskette. »Wir werden unseren Wirkungsbereich ein wenig erweitern. Unter dem Schutz von Big Mom zu stehen hat also doch seine Vorteile, hm?«
»Du kannst doch nicht einfach als Piratin los segeln!«, erwidertest du und standest auf. Der Blick deines Mannes lag sofort auf dir und beobachtete die Situation zwischen dir und Hannah aufmerksam. Er regte sich zwar nicht auf seinem Platz unter dem Baum, aber er war bereit einzugreifen falls nötig.
»Was weißt du schon.«, sagte deine Schwester unbekümmert. Ihr schier endloses Selbstvertrauen und die gelassene Art stießen dir sauer auf, denn diese Überheblichkeit war gefährlich. Wenn sie sich zu viel zutraute musste nicht nur sie unter den Konsequenzen leiden, sondern die ganze Insel. Die Alten, Schwachen und auch die Kinder!
»Hannah, wenn du als Piratin zur See fährst und wahllos andere Inseln angreifst-« Du fuhrst dir durchs Haar, fassungslos und sprachlos über ihre Naivität. »Das kann doch nicht dein Ernst sein! Wenn du gegen Big Mom's Willen handelst, dann wird sie euch persönlich dem Erdboden gleich machen.«
Sie musterte dich kurz und lachte dann auf, schüttelte den Kopf.
»Was, du weißt es nicht?«, hakte sie nach und ihr Blick war teils amüsiert, teils schadenfroh. »Das macht Hilda doch schon seit Jahren! Sie segelt seit drei Jahren unter Big Mom's Flagge über die Grand Line und raubt jedes unglückliche Schiff aus, das ihr über den Weg läuft.«
Dir rutschte eine nicht unerhebliche Menge an Schimpfworten heraus. Verstanden deine Schwestern denn nicht den Ernst der Lage? Big Mom zu betrügen, ihren Namen auszunutzen um die Insel zu bereichern – das grenzte schon beinahe an Selbstmord. Hilflos sahst du zu Katakuri, der sich daraufhin notgedrungen einmischen musste und aufstand. Er ging zu euch beiden und sah zu Hannah herab.
»Was ihr da vorhabt ist mehr als nur dumm.«, sagte er ruhig. »Ich rate euch dringend davon ab. Früher oder später wird sie es merken.«
»Ach, halt dein häßliches Mundwerk.«, giftetet Hannah sofort. »Wir wurden nicht freiwillig unter die Flagge deiner Mutter gestellt. Wir wurden dazu gezwungen! Also schlage ich vor, dass du deine unansehnliche, vernarbte Visage schnellstmöglich aus unserem Dorf-«
Sie konnte ihren Satz nicht beenden, als du schon ausholtest und deiner Schwester einen kräftigen Schlag ins Gesicht verpasstest.
»Niemand spricht so mit meinem Mann!«, fauchtest du und stürztest dich auf sie. Den Überraschungsmoment auf deiner Seite drücktest du Hannah zu Boden und schlugst ihr ein weiteres Mal ins Gesicht. Ihre Nase hattest du bereits blutig geschlagen, doch die Wut auf sie ließ dich weitermachen. Hannah packte deinen Kragen und rollte sich zur Seite, riss dich mit sich, so dass du auf dem Rücken lagst.
»Verräterin!«, brüllte sie dich an und rammte dir ihren Ellbogen ins Gesicht. Blendend heißer Schmerz fuhr durch deinen Körper und du spürtest wie warmes Blut aus deiner Nase zu laufen begann. »Du hast dich mit dem scheiß Feind verbündet!«
»Hast du den Verstand verloren?!«, knurrtest du und wichst einem Faustschlag aus, indem du den Kopf zur Seite lehntest. Deine Hand bekam ihren rechten Arm zu fassen und du konntest ihrem Griff entkommen, rolltest dich zur Seite weg und kamst schnellstmöglich auf die Beine. »Feind? Big Mom hätte euch getötet wenn ich Katakuri nicht geheiratet hätte!«
»Ich habe dir die Chance gegeben ihn zu verlassen.«, sagte Hannah und auch sie kam wieder auf die Füße. Sie wischte sich mit dem Handrücken über das Gesicht, spuckte das Blut in ihrem Mund auf den Boden und griff ihren Zweihänder. Augenblicklich kam Bewegung in deinen Mann, er wollte schon dazwischen gehen, bis du ihn mit einer erhobenen Hand davon abhieltst. Das war nicht sein Kampf. Er respektierte deine Geste, doch warf dir Mogura zu, so dass du nicht wehrlos deiner Schwester entgegen treten musstest. Du fingst den Dreizack auf und mustertest sie mit Sorge. Wollte sie wirklich so weit gehen und ernsthaft gegen dich kämpfen?
»Also war es wirklich deine Idee.«, stelltest du fest. »Ich bin enttäuscht von dir.«
»Ach, steck's dir doch sonst wohin.« Sie hob das Schwert an und machte einen großen Schritt auf dich zu. Sofort verlagertest du dein Gewicht nach unten, gingst leicht in die Knie und folgtest ihren Bewegungen genau. Es tat weh, dass sie das tatsächlich tun wollte. Deine eigene Schwester griff dich an, aus welchen Gründen auch immer. Von Hilda hättest du so eine kurzsichtige Entscheidung erwartet, aber von der klugen und netten Hannah?
Mit dem Kopf des Dreizacks fingst du ihre Klinge ab und zwangst sie zu einem ausweichenden Schritt nach rechts.
»Ich werde nicht mit dir kämpfen.«, sagtest du mit einem flehenden Unterton. »Hannah, hör auf damit!«
»Du hast uns allein gelassen!«, zischte sie und riss das Schwert hoch, so dass du ausweichen musstest. Ihre Bewegungen waren zwar kräftig, aber so viel langsamer als die von Katakuri. Deinen Ehemann als Lehrer und Trainingspartner zu haben war in diesem Falle ein Segen, du konntest ihren Attacken mit Leichtigkeit ausweichen. Zwar hattest du kein Observationshaki, aber ihre Bewegungen waren leicht zu durchschauen. Ihr linker Fuß rutschte nach vorne, fand sicheren Stand – und du wichst mit einem Schritt nach hinten einer weiteren Attacke aus.
»Hannah!«, flehtest du weiter, aber sie wollte nicht hören. Das Blut tropfte von deiner Nase über deine Lippen, es schmeckte widerlich.



Der Geschmack von Kupfer.



»Es tut mir leid, dass ich dich geschlagen habe!«, versuchtest du es weiter, fingst ihre Klinge ein zweites Mal mit der Waffe deines Mannes ab. Deine Hände begannen zu zittern und Mogura entglitt dir ein wenig. 

»Es hat Vater das Herz gebrochen, dass du dieses Untier geheiratet hast!« Ihre Stimme war zornig und hasserfüllt, es war kaum zu ertragen. Sie war doch deine kleine Schwester, du wolltest sie nicht verletzen! »Du hast deinen scheiß Ehemann doch gehasst! Warum bist du bei diesem Monster geblieben?!«
Tränen liefen über deine Wangen, als Hannah dich beinahe mit dem Schwert erwischte und deine Kräfte schwanden. Sich gegen Feinde verteidigen zu können war eine Sache, aber gegen deine Schwester zu kämpfen war zu viel. Du würdest sie nicht verletzen, komme was da wolle.
»Katakuri!«, riefst du verzweifelt und sofort war dein Mann zur Stelle. Er hatte nur darauf gewartet, dass du dich an ihn wandtest und er war bereit diesen Kampf sofort zu beenden. Er brauchte noch nicht einmal seine Teufelskräfte dafür, er war mit einem Satz bei deiner Schwester und wich ihrem kommenden Hieb aus. Er schlug ihr das Schwert aus der Hand und verpasste ihr einen kräftigen Schlag in den Magen. Hannah stöhnte schmerzerfüllt auf, doch der Schlag war genug um sie bewusstlos zu machen. Katakuri fing deine Schwester auf und hievte sie auf seine Schulter. Mit einem Schluchzen reichtest du ihm seine Waffe und wischtest dir mit dem Ärmel über das Gesicht.
Dein schlechtes Gefühl war also wieder einmal begründet gewesen.

The Taste of Copper: Black WeddingWo Geschichten leben. Entdecke jetzt