Unerwartetes Treffen (30)

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Zwei Jahre später

"Sasha! Wie oft soll ich dir noch sagen das man das nicht essen kann. Das ist nur Deko!"

"Waf? Daff hafst du mir noch nie gesafft."

"Doch habe ich und jetzt spuck endlich das Kunststoff Obst aus!" Ermahnte ich meine beste Freundin die bei mir zu besuch war.

Seidem wir unser Abi fertig haben, sehen wir uns immer seltener. Sasha macht jetzt eine Ausbildung zur Köchin und ich studiere endlich Fotografie. Allerdings vermisste ich unsere gemeinsame Schulzeit, auch wenn mich eine Sache bis heute prägte.

Mir entrann ein Seufzen und ich ließ mich zurück auf das Sofa fallen. Noch immer hatte sich mein Inneres nicht ganz beruhigt. Noch immer klopfte mein Herz so schnell wenn ich an ihn dachte, und das obwohl zwei Jahre vergangen waren. Er sah gut aus, schoss es mir durch den Kopf und berührte meine Stirn.

"Hör auf (V/N). Hör auf so zu denken. Es ist so falsch. Hör einfach auf und konzentriere dich auf wesentliche Dinge. Es ist doch jetzt schon zwei Jahre her." Dachte ich mir.

Und das versuchte ich wirklich.
Auch als Levi damals die Schule verließ, um an einer anderen Schule weiter zu unterrichten. Ich ertappte mich oft in den Gedanken bei Levi. Auch wenn ich zu Hause auf meinem Sofa lag, mir eine langweilige Soap oder Zeitschrift anschaute, kam es mir manchmal so vor, als wäre kaum Zeit vergangen, als ich bei ihm war. Ich wollte ihn vergessen, aber es ging nicht. Um ehrlich zu sein, würde ich ihn gern sehen wollen. Und auch wenn es dumm ist, ich würde den Fehler, den ich mit ihm getan hatte wiederholen, ohne zu zweifeln.
An manchen späten Nächten, ging ich in den Park, in dem ich mit Mikasa saß um nach zu denken. Selbst der Geruch der Zigaretten und Parfüm ließ mich verzweifeln. Meine Sehnsucht nach ihm wuchs mit jeden Tag, während ich mich dafür gleichzeitig verachtete. Ich hasste diese Abhängigkeit, meine Schwäche, meine Dummheit. Ich hasste mich dafür, was er mit mir machte. Wahrscheinlich wusste er es nicht einmal. Wahrscheinlich lebte er einfach weiter und hatte mich längst vergessen. Wahrscheinlich erklärte er weiteren Frauen, dass er mit ihr durch den roten Faden verbunden ist. Ich war naiv. Naiv und dumm. Und deswegen redete ich mir ein, dass ich mich ausschließlich auf meine schulischen Leistungen konzentrieren musste. Das tat ich und die Ergebnisse waren gut. Ich kündigte sogar schweren Herzens meinen Job und zog wieder bei meinem Vater ein, der sich zu dieser Zeit von seiner Lebensgefährtin getrennt hatte. Und als ich die Schule verließ, wünschte ich mir Levi zu sehen, um sein Gesicht noch einmal sehen zu können.

Heute lebe ich wieder alleine, in einer neuen Wohnung, die mein Vater mir sogar ganz bezahlt. Wir verstanden uns sogar wieder recht gut miteinander.

Ich wurde abrupt aus meinen Gedanken gerissen, als sich Sasha neben mich auf die Couch fielen ließ.

"Ich weiß woran du denkst." Sagte sie und pulte mit ihrem Finger im Mund rum, um sich die letzten Krümmel des Kunsstoff Obst zu entfernen.

"Ach ja? Woran denke ich denn?" Fragte ich sie neugierig und skeptisch zu gleich.

"Ich sehe diesen Blick jetzt schon seit zwei Jahren bei dir. Seit zwei Jahren wo Herr Ackerman die Schule verließ."

"Aber woher...?"

"Du meinst woher ich das weiß? Ich weiß es, weil du meine Freundin bist und ich weiß, das du bisher nur ihn geliebt hast."

"Sasha... ich bin verzweifelt. Was kann ich nur dagegen tun? Ich halte es kaum noch aus." Sagte ich leise in meine Handflächen.

"Du kannst nichts dagegen machen." Sagte sie kurz und knapp und legte ihrem Arm um meine Schulter. "Wie wäre es wenn wir uns etwas zu essen bestellen und uns einen Film ansehen? Da kommst du bestimmt wieder auf andere Gedanken." Mir wuchs ein lächeln auf mein Gesicht und nickte ihr zu.

Zeitsprung

Ich wartete auf Sasha an einer Bushaltestelle. Wir wollten uns treffen, da wir zusammen in die Stadt gehen wollten um ein wenig zu bummeln. Doch nach langer Zeit des wartens kam sie nicht, weshalb ich mein Handy raus nahm um ihr zu schreiben. Ich öffnete den Chat und wollte gerade fragen wo sie denn bleibt, als ich auch schon eine Nachricht von ihr bekam.

Sasha: Hey, sorry das ich jetzt erst schreibe. Mir ist etwas dazwischen gekommen. Es wäre besser, wenn wir das heutige treffen verschieben. Es tut mir wirklich leid.

Schrieb sie und genervt schob ich das Handy wieder in meine Hosentasche.

Ich lief den weg zurück nach hause als ich an der Ampel, an der ich rüber musste eine Frau sah. Sie hatte braune Haar die zu einem Zopf gebunden waren und eine auffällige Brille auf der Nase. Mir kam die Frau bekannt vor, bis mir auffiel das es Hanji gewesen war. Schnell stülpte ich meine Kaputze über den Kopf, in der Hoffnung sie würde mich nicht erkennen.

Als ich auf der anderen Straßenseite war und Hanji mich nicht angesprochen hatte, war ich mir sicher, sie hätte mich nicht gesehen.

Doch da hatte ich mich wohl zu früh gefreut, denn kurze Zeit darauf wurde ich auch schon am Arm festgehalten.

"Oh Hallo, das ist ja ein Zufall das ich dich hier treffe.Wie lange ist es her? Zwei Jahre?" quitschte sie mich an, immer noch am Arm festhaltend.

"Hallo Hanji, ja es müssten so zwei Jahre her sein."

"Und wie geht es dir? Was machst du denn momentan so? Hast du dein Abi geschafft?" Fragte sie mich alles auf einmal.

"Nun ja, also ich..." wollte ich antworten, als sie sich aber in meinen Arm einhackte.

"Weißt du was? Wir besprechen das alles bei einer Tasse Kaffee. Ich lade dich ein." Sagte sie und zog mich hinter sich her.

Wir liefen einige Minuten. Und in diesen Minuten sind wir schon an einigen Cafés vorbei gelaufen.

"Sag mal Hanji, zu welchen Café gehen wir denn? Wir sind schon an ein paar vorbei gelaufen, wo wir uns hätten hinsetzen können." Sagte ich und sah hinter mich auf ein Café, an dem wir gerade vorbei gelaufen sind.

In diesem Moment ließ Hanji meinen Arm los und ich schaute wieder nach vorne. Als ich das Café Nimmerland sah.

Der rote Faden des Schicksals - Levi x reader (Lehrer) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt