Kapitel 6

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,,Du musst dich daran erinnern, dass Angst nicht echt ist. Es ist ein Produkt er Gedanken, die du kreierst. Verstehe mich nicht falsch. Gefahr ist sehr echt, aber Angst ist eine Entscheidung" - Will Smith (Ich finde dieses Zitat einfach toll und musste das mit euch teilen) :D

Seit gefühlten Stunden stand ich vor meinem Koffer und wusste nicht was ich einpacken sollte. Was brauchte man denn alles auf einer Geschäftsreise, etwa Abendkleider? Davon hab ich ja tausende, NICHT. Und wie soll ich nur mehrere Tage mit meinem nicht ganz unattrakitiven Chef aushalten? Mia ganz ruhig..

Als ich endlich alles eingepackt hatte, ging der blöde Koffer nicht zu. Das war ja voll mein Glückstag - Ironie. Schon klingelte es an der Tür. Er war mal wieder überpünktlich, warum nur musste dieser Typ perfekt sein?

,,Mister Brown Sie sind viel zu früh"

Ich sah ein freundliches und entschuldigendes Lächeln auf seinen Lippen.

,,Können wir bitte vereinbaren dass sie mich Tyler nennen für den Zeitraum der Geschäftsreise."

,,Okay gut Tyler. Ich bin fast fertig. Nur mein Koffer geht nicht zu"

Er schmunzelte und kam auf mich zu. Mit gekonnten Handgriffen schloss er meinen Koffer, während ich mich umziehen ging. Als ich zurück ins Wohnzimmer gehen wollte sah ich ihn ein Bild von mir und meinen Eltern betrachten. Damals war ich 8. Ich liebte dieses Bild, denn 4 Monate später starben sie bei einem Autounfall. Langsam ist es nicht mehr so schmerzhaft daran zu denken. Ich bin darüber hinweg gekommen.

Zum Zeitpunkt des Unfalls saß ich mit ihnen im Auto. Ich kann mich aber an nichts mehr erinnern, ehrlich gesagt bin ich froh darüber. Ein Auto ist von der Spur abgekommen und dann weiß ich einfach nichts mehr. Nachdem meine Eltern tot waren, wohnte ich bei meinen Großeltern und ein paar Jahre später lernte ich erst Sarah und dann Jason kennen. Sie halfen mir über die schwere Zeit hinweg zu kommen. Wir drei waren einfach nur unzertrennlich, bis ich mich irgendwann in Jason verliebte und er sich in mich. Erst als Jason und ich ein Paar waren, erzählte Sarah mir, dass auch sie Gefühle für ihn hatte. Das war der Anfang vom Ende.

Zum Glück wusste Tyler das nicht, Mitleid war das Letzte was ich von ihm wollen würde.

Endlich konnte ich mir Zeit nehmen und ihn von hinten betrachten. Er hatte eine helle Jogginghose und ein schwarzes Shirt an. Es betonte sein unglaublich sexy Muskeln. Es war ungewohnt, bis jetzt hatte ich ihn nur im Anzug gesehen.

,,Gefällt ihnen was sie sehen Miss Parker?"

Ertappt biss ich mir auf die Unterlippe und versuchte das Thema zu wechseln.

,,Ich dachte sie wollten mich Mia nennen"

,,Wenn du wüsstest wie unglaublich sexy es ist wenn du auf deiner Unterlippe kaust."

Er stand plötzlich genau vor mir und ich spürte seinen Atem auf meiner Haut. Er näherte sich meinem Gesicht und ich schloss die Augen. In meinem Kopf war nur ein Gedanke, Küss mich endlich.

,,Du kannst dir gar nicht vorstellen wie schwer es für mich ist, mich bei dir zurückzuhalten"

Plötzlich verschwand die Wärme vor mir. Wir gern hätte ich seine Lippen auf den meinen gespürt. Warum lies Tyler mich immer wieder schwach werden. Sonst habe ich keine Probleme einen Mann zu verführen, aber bei ihm war es anders. Er verführte eher mich und ich musste mich in jedem Moment zusammen reisen.

Tyler stand mit meinem Koffer schon an der Tür und hielt mir Gentleman-like die Tür auf. Ja klar, der perfekte Schwiegersohn.

Wenig später saßen wir im Flieger. Es war ein Luxus Privatjet. Tyler saß gegenüber von mir und schlief schon. Ich konnte einfach nicht einschlafen. Meine Gedanken kreisten um Tyler und Jason.

vor 3 Jahren:

Mia du bist die Liebe meines Lebens und ich werde dich niemals aufgeben. Allein der Gedanke ohne dich zu leben ist unerträglich für mich. So schnell wirst du mich nicht mehr los.

Wenn ich nur damals schon gewusst hätte wie ernst er es meint.

Ich arbeite erst seit zwei Wochen bei Brown Investment und schon bin ich an dem Moment angelangt, dass ich es nicht mehr verleugnen kann, dass mein Chef mich beeindruckt. Es ist als würde er mich einerseits anziehen und andererseits einschüchtern. Ich weiß fast nichts von ihm und das macht mich verrückt. Hätte ich jemals eine Chance bei diesem Mann?.. Mit diesen Gedanken schaffte ich es endlich einzuschlafen.

Bitte, bitte lass mich los. Du tust mir weh. J-A-S-O-N. Das kannst du nicht tun. Ich dachte du liebst mich. Das ist krank bitte lass mich gehen.

,,Mia es ist alles gut. Ich bin da. Hey ich bins Tyler"

Ich öffnete langsam meine Augen und schaute in die blauen Augen meines Chefs. Schon wieder hat Jason es geschafft in meine Träume einzudringen... Tyler setzte sich auf den freien Sitz neben mich und strich mit seiner Hand beruhigend auf meinen Oberschenkel. Ich fühlte mich nicht unwohl dabei, es beruhigte mich.

,,Mia du musst nicht darüber reden, aber ich bin für dich da."

Ich sagte nichts.

,,Mia wer ist Jason und warum hast du Angst vor ihm."

Hatte er nicht gerade gesagt, dass ich nicht darüber reden muss? Aber andererseits sollte ich es jemandem erzählen. Ich sollte ehrlich zu Tyler sein.

,,Jason ist mein Exfreund. Wir haben uns nach 4 Jahren Beziehung getrennt, weil er mich mit meiner Besten Freundin betrogen hat."

,,Was hat er dir angetan Mia? Du hattest Angst und hast gesagt er solle dich loslassen."

,,Als ich mich getrennt hatte, wollte er es nicht einsehen. Ich konnte ihm aber einfach nicht mehr vertrauen. Er hatte mich zu sich eingeladen und wollte einfach nur mit mir reden. Das dachte ich jedenfalls. Eigentlich hatte er aber vor mich zu zwingen mit ihm zu schlafen. Er hat mich festgehalten und geschlagen. Mit Mühe konnte ich vor ihm entkommen. Deshalb bin ich umgezogen. Ich wollte in Miami ein neues Leben beginnen!"

Tyler sagte nichts. Das war aber nicht schlimm. Er legte beschützerisch einen Arm um mich und ich kuschelte mich an ihn. Das letzte was ich hörte bevor ich einschlief war ein:

,,Ich werde nicht zulassen, dass dir nochmal jemand weh tut, Honey"

Love and PainWo Geschichten leben. Entdecke jetzt