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Leise betreten Joshua und ich das Haus. Vor zwei Stunden sind wir gelandet, doch standen noch längere Zeit im Stau. Da wir die anderen nicht wecken wollen, schleichen wir durch den Flur in unsere Zimmer. Immerhin ist es schon weit über Mitternacht. Als ich mein Zimmer betrete muss ich mir einen Schrei unterdrücken. Vor lauter Schreck atme ich einmal durch und stelle meinen Koffer dann neben die Tür. Vernon, welcher auf meiner Fensterbank sitzt scheint mich nun auch zu bemerken, denn er kommt mit großen Augen zu mir gelaufen und zieht mich in eine Umarmung. ,,Wie geht's dir?" fragt er sofort. ,,Ehm... Ganz gut..." sage ich, und er drückt noch fester zu. Was ist nur los mit ihm? ,,Lässt du mich auch mal los oder..." sage ich dann nach einiger Zeit. Sofort löst er sich von mir. ,,Sorry..." sagt er nur und kratzt sich verlegen am Hinterkopf. ,,Schon gut." sage ich und lächle ihn an. ,,Aber was machst du hier?" frage ich ihn. Sofort schaut er weg und ich meine einen roten schimmer auf seinen Wangen erkennen zu können. ,,Na ja...Ich hab dich vermisst und... Ich konnte nicht schlafen..." versucht er sich zu erklären, was mich zum lachen bringt. ,,Ist schon gut." sage ich. ,,Ich habe dich auch vermisst." Nun schaut er mich wieder an und lächelt. Gemeinsam setzen wir uns wieder auf die Fensterbank und unterhalten uns über alles mögliche. Ihm einfach zu zu hören beruhigt mich ungemein, weshalb ich nach einiger Zeit dann auch einschlafe.

Als ich am nächsten morgen aufwache liege ich in meinem Bett. Neben mir Vernon. Langsam setze ich mich auf und strecke mich einmal, bevor ich nach meinem Handy greife und auf die Uhr schaue. 11 Uhr. Langsam stehe ich auf und will grade aus meinem Zimmer gehen, doch beschließe dann erst Vernon zu wecken. Ich setze mich also wieder neben ihn auf das Bett und rüttle an seiner Schulter. Jedoch bekomme ich nur ein grummeln als Antwort, weshalb ich anfange ihm in die Seiten zu pieken. Dies mache ich, bis er seine Augen öffnet. Ich warte nur darauf, dass er sich auf setzt, doch als er dies tut packt er mich an der Hüfte und dreht uns, so das er über mir ist. Sofort beginnt er mich zu kitzeln. Ich versuche mich zu wehren doch vergeblich.

Nach einiger Zeit lässt er dann aber wieder von mir ab und lässt sich neben mich fallen. Sofort versuche ich meine Atmung wieder unter Kontrolle zu bringen und schaue dann zu ihm. In dem Moment tut er genau das gleiche, und erst jetzt fällt mir auf wie nah wir uns sind. Wir schauen uns in die Augen und ich verliere mich förmlich in seinen. Er legt eine Hand an meine Wange und streicht mit seinem Daumen sachte darüber, bevor er sich langsam auf mich zu bewegt. Unsere Lippen sind kurz davor sich zu berühren, als die Tür aufgerissen wird und wir auseinander schrecken. Sofort schaue ich zur Tür, wo Joshua und Jun stehen. ,,Alles okay?" fragt Joshua sofort und zieht eine Augenbraue hoch. Ich nicke sofort mit dem Kopf und sage: ,,Ja, Vernon hat mich nur zu Tode gekitzelt." Joshua schmunzelt leicht und sagt dann: ,,Kommt es gibt Frühstück. Mingyu hat Pancakes gemacht." Nach dem er zu Ende gesprochen hat springen Vernon und ich sofort auf und sprinten an ihnen vorbei in die Küche. 

Dort angekommen setzen wir uns sofort auf unsere Plätze und schnappen uns die ersten Pancakes. Was gibt es besseres als frische Pancakes zum Frühstück? Die anderen lassen sich alle ebenfalls auf ihre Plätze fallen. Als Joshua sich neben mich setzt frage ich ihn: ,,Konntest du endlich wieder schlafen?" Doch er schüttelt nur seinen Kopf. Seit dem uns die Nachricht von meiner Mutter erreicht hatte, konnte er nicht mehr schlafen. Die ganze letzte Woche lag er die ganze Zeit lang wach auf seinem Bett und hat an die Decke gestarrt. Ich hatte die Hoffnung es würde besser werden wenn wir wieder zurück sind, doch anscheinend nicht. Besorgt muster ich ihn also, doch er wuschelt mir nur mit einem grinsen durch meine Haare. ,,Keine Sorge, mir geht's gut." sagt er dann. Alle Blicke liegen nun auf ihm. Alle wissen das dies nicht stimmt. Ich seufze leise und stopfe mir das nächste Stück in den Mund. Ich hoffe das ändert sich bald wieder.

Gemeinsam mit den Jungs sitze ich im Wohnzimmer und verfolge den Film. Gespannt schaue ich auf den Bildschirm während ich sanft durch Joshuas Haare fahre, da dieser seinen Kopf auf meinen Schoß gelegt hat. Als der Film dann zu Ende ist schaue ich zu Joshua und bemerke, dass er eingeschlafen ist. Die anderen scheinen es nun auch zu bemerken und stellen sich zu mir. ,,Wir sollten ihn weiter schlafen lassen.." sagt DK und wir nicken. Letztendlich trägt S.Coups ihn dann in sein Zimmer. Ich unterhalte mich noch etwas mit den anderen, bevor ich dann auch beschließe schlafen zu gehen. Schnell mache ich mich also fertig und kuschle mich dann in mein Bett.


Doch durch einen lauten knall schrecke ich auf. Es sieht so aus als würde draußen die Welt unter gehen. Sofort schnappe ich mir meine Decke und ziehe sie über den Kopf. Ich habe angst vor Gewittern. Früher bin ich dann immer zu Joshua gegangen. Doch seit dem er weg war musste ich gucken alleine damit klar zukommen, doch vergeblich. Also bin ich immer zu meiner Mutter, wenn mein Vater nicht da war. Beim nächsten Donner halte ich es jedoch nicht mehr aus. Ich stehe also auf und verlasse, immer noch in meiner Decke versteckt mein Zimmer. Erst will ich zu Joshua gehen, doch halte dann inne. Er konnte die letzten Tage nicht schlafen, ich sollte ihn nicht stören. Etwas hilflos stehe ich also im Flur und zucke bei jedem Donner zusammen. Langsam bewege ich mich also in Richtung Wohnzimmer, in der Hoffnung einen der Jungs dort zu finden, doch vergeblich. Ich trotte also in die Küche, doch dort ist auch keiner. Da meine Kehle ziemlich trocken ist beschließe ich einen Schluck zu trinken. Doch beim nächsten Donner lasse ich dieses vor lauter Schreck fallen. Schnell sammle ich die Scherben ein, doch schneide mich dabei. ,,Lucy?" höre ich dann eine Stimme sagen, weshalb ich aufschaue. Vernon steht im Türrahmen und schaut zu mir. Sofort hockt er sich zu mir und hilft mir. Als er sieht, dass ich mich geschnitten habe setzt er mich sofort auf einen der Stühle und verarztet meine Wunde. Die Tränen kann ich inzwischen nicht mehr zurück halten. ,,Was ist los?" fragt er besorgt. ,,Tut es so sehr weh?" fragt er und legt seine Hand an meine Wange, um mit seinem Daumen ein paar meiner Tränen weg zu wischen. Als Antwort schüttle ich nur mit dem Kopf. Die Wunde ist mein kleinstes Problem grade. Als es wieder mal donnert zucke ich wieder zusammen, kralle mich dieses mal aber mit einer Hand an Vernons Arm. ,,Hast du Angst?" fragt er dann und ich nicke. Sofort nimmt er mich in den Arm und streicht mir beruhigend über den Rücken, bis meine Tränen weniger werden. ,,Du solltest versuchen zu schlafen.." sagt er, als er sich von mir löst. Ich nicke nur leicht und er hilft mir beim aufstehen. ,,Soll ich bei dir bleiben?" fragt er dann und ich nicke. ,,Bitte..." sage ich und er begleitet mich zu meinem Raum. Gemeinsam legen wir uns also in mein Bett und er legt seine Arme um mich. Immer wieder zucke ich zusammen, und mein Körper zittert vor lauter angst. ,,Keine Angst..Ich bin bei dir und beschütze dich..." flüstert er mir leise ins Ohr, was mir eine Gänsehaut bereitet. ,,Das verspreche ich dir..." sagt er leise und streicht mir wieder über den Rücken. Langsam beruhige ich mich und schlafe nach einiger Zeit dann auch wieder ein. 

Joshuas Little Sister [GER SVT FF]Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt