Simbar// Memories

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Das Lachen eines Kindes ertönte. Ich wende mich vom Beamer ab und sehe hoch auf die große Leinwand vor mir. Kurz darauf erscheint ein blondes Mädchen in der Kamera. Sie spielt mit einem braunhaarigem Jungen im Sand.
Simón. Mein bester Freund. Allein an seinen Namen zu denken, lässt meinen Hals enger schnüren und ich spüre wie die Tränen in mir hoch kommen. Ich ziehe die Jacke enger um meinen Körper und ziehe meine Beine dicht ran. Es war seine Jacke. Sie roch noch genau nach ihm.

Die jüngere Version von mir baut fröhlich an einer Sandburg, die ehrlich gesagt nur ein Haufen Sand ist, aber eine Fahne ist oben auf der Spitze reingesteckt. Es soll wohl den Turm symbolisieren. Fröhlich klopft die kleine Ámbar auf dem Sandhaufen rum. Simón sieht zu mir rüber und plötzlich schlägt er mit seiner Schaufel in meinen Sandhaufen! Keine Sekunde später fängt auch schon das große Heulen an. Simón hat ein ganz verwirrten Blick in seinem Gesicht. Dann verzieht er seine Mundwinkel und kurze Zeit später begleitet er meiner Heul-Symphonie.
Ich muss unwillkürlich Lächeln. Simón war mein bester Freund seitdem ich eigentlich denken kann. Wir waren unzertrennlich. Wir konnten nicht ohne einander.
Die kleine Ámbar rennt weg, die Kamera folgt ihr. Im Hintergrund ruft eine weibliche Stimme ihr nach. Meine Tante Sharon. Bei ihr bin ich großgeworden. Meine Eltern kenne ich nicht. Aber wenn ich ehrlich bin, brauche ich sie nicht. Ich habe immer Tante Sharon und vor allem hatte ich Simón.
Sharon drückt die Kamera jemand anderem in die Hand, der uns weiter filmt.
Meine Tante setzt sich in die Hocke und versucht mir besänftigend zuzureden. Aber ich will einfach nicht aufhören zu weinen bis Simón auf einmal wieder erscheint. Er murmelt etwas, dass nach einer Entschuldigung klingt, aber die Tonqualität ist zu schlecht, um es genau zu verstehen.
Ruhig höre ich Simón zu. Auf einmal nimmt Simón meine Hand und wir laufen gemeinsam zurück zum Sandkasten. Dort präsentiert er stolz eine neue Sandburg. Oben auf der Spitze war meine Fane gesteckt, direkt neben seiner.
"Ich habe uns ein Schloss gebaut. Jetzt können wir zusammen leben!" Kurz später fangen die beiden an zu spielen. Der Streit ist vergessen.
Das Video hört an der Stelle auf. Für einen Moment wird der Raum ganz dunkel und mein Herz wird schwer. Als Kinder waren alles noch so unbeschwert, so einfach. Der Raum wird wieder heller und eine kleine Diashow beginnt mit Bildern aus meiner Kindheit. Besonders ein Bild fällt mir auf. Der Abend von meinem Abschlussball. Simón steht in einem Anzug vor unsere Eingangstür. Ich stehe in einem rosé -farbenden Kleid neben ihm und strahle in die Kamera. Simón hingegen schaut mich an und lächelt.
Das Foto ist mittlerweile zwei Jahre her, aber ich kann mich noch immer sehr gut an diesen Abend erinnern. Ich kann mich daran erinnern, wie wir dahin gegangen sind, er meine Hand genommen hat.... Es war das erste Mal, dass ich so ein Kribbeln in meinem Bauch gefühlt habe.
Ein plötzlicher Schatten fällt über mich. Ich sehe hoch. Simón steht vor mir und grinst mich breit an. Dann streckt er seine Hand aus. "Willst du mit mir tanzen?", fragt er. Ich spüre wie die Wärme in mein Gesicht steigt. Dann lege ich meine Hand in seine und stehe auf.
Meine Beine fühlen sich schwach an, als wir zur Tanzfläche laufen und mein Herz schlägt wie verrückt in meiner Brust. Aus irgendeinem Grund bin ich nervös. Ich war noch nie nervös in seiner Gegenwart. Warum also auf einmal ?

Simón platziert seine Hand sanft auf meine Hüfte. Es kribbelt an der Stelle, obwohl seine Berührung durch den Stoff getrennt war. Wir fangen an uns langsam zur Musik zu bewegen. Nervös sehe ich zu ihm hoch. Simón lächelt mir aufmunternd zu.
"Kein Grund nervös zu sein, Ámbar. Wenn wir Skaten tanzen wir doch noch vor mehr Publikum. Hier achtet doch kaum einer auf uns."
Ich sehe ihn für einen Moment an, bin gefangen in seinen braunen Augen. Und zum ersten Mal hatte ich den Drang ihn zu küssen. Mir wurde augenblicklich klar, dass das 1. nicht ging und 2. wusste ich, was das zu bedeuten hat.

Das war der Moment in dem ich gemerkt habe, das ich in meinen besten Freund verliebt bin. Und nicht nur so ein bisschen, denn ich weiß, wie es sich anfühlt nur ein bisschen auf jemanden zu stehen. Ich hatte mehrere Beziehung die ich eingegangen bin nur,weil ich ein bisschen auf ihn stand und ich einen Ruf zu verteidigen hatte. Dieses Mal war es anders. Ich war völlig, Hals über Kopf ihn Simón verliebt. Verliebt wie in, es tut weh nicht bei dir zu sein. Verliebt wie in, ich verliere meinen Verstand in deiner Nähe.

Soy Luna OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt