Simbar // All Love

135 7 7
                                    

Ámbar lehnte an der dicken Holzsäule, die den Pier über ihr stützen. Eine frische, salzige Briese wehte an dem Saum ihrer Bluse, die ihr zwei Nummern zu groß war und deshalb ihre Schulter entblößte. Sie führte die Zigarette an ihren Mund und zog an ihr. In einem langem Atemzug, blies sie den Rauch raus. Sie beobachte wie die Wellen brachen und am Land langsam ausliefen. 
"Woha, du bist also wirklich zurück.", hörte sie und sah in die Richtung von der die Stimme kam. Simón stand wenige Schritte vor. Er sah gut aus, fand Ámbar. Er ging näher auf sie zu.
"Wundert dich das?", fragte sie und wand ihren Blick von ihm ab.
"Du konnest früher gar nicht schnell genug von hier verschwinden." Ein kleines Lächeln stahl sich auf sein Gesicht.
"Es gab noch unvollendete Geschäfte.", entgegnete Ámbar mit einem Schmunzeln im Gesicht. 
Simon lehnte sich gegen die Seite der Holzsäule. Ámbar spürte eine angenehme Wärme durch ihren Körper rauschen, als seine Schulter gegen ihre stieß.
"Ach ja? Welche Geschäft sollen das sein?" Auf Ámbars Gesicht zog sich ein geheimnisvolles Lächeln. In ihren Augen lag ein verspielter Glanz, den verriet, dass sie nichts gutes im Schilde führen konnte.
"Lass uns ein Stück spazieren. Ich möchte dir was zeigen.", antwortete sie ihm stattdessen. Simón presste seine Lippen zusammen und warf ein kurzen Blick auf sein Handy. 
"Oder musst du wo anders sein?", hinterfragte sie ihn. Er sah zu ihr hoch und hielt ihren Blick für ein Augenblick. Zögerlich schüttelte er den Kopf, dann schalte er sein Handy auf stumm und schob es zurück in seine Hosentasche. Ámbar musterte ihn von unten nach oben.
"Gut."
Sie griff nach seiner Hand. Ein elektrifizierendes Gefühl durchfuhr sie, als seine Haut auf ihre traf. Sie war leicht überrascht, dass nach all der Zeit, es sich noch genau gleich anfühlte. Ihr Herz schlug schneller, doch sie ließ sich nichts anmerken. Sanft zog sie Simón mit sich, der ihr treu folgte. Seine Hand lag angenehm in ihrer, doch die Wärme die er versprühte, ließ ihren ganzen Körper auf Hochtouren fahren. Sie liefen eine Weile am Strand entlang, bis Ámbar ihn den Felsen hoch führte. Sie leitete ihn zu einer kleinen Aussichtplatform versteckt hinter ein paar Bäumen. Bis auf die kurzen Episoden, in denen der Leuchtturm  strahlte, konnte man das Wasser in der Dunkelheit kaum erkennen. Dafür schien das rauschen der Wellen, umso lauter und die Sterne um so heller.  Ámbar ließ Simóns Hand los und warf ein Blick zu ihm. Er blieb plötzlich stehen. 
"Na, erkennst du es wieder?",fragte sie ihn. Auf Simóns Gesicht breitet sich ein Lächeln aus bis er ein kleines Kichern von sich gab. 
"Natürlich. Wir waren hier als Teenager ziemlich oft.", entgegnete er und lief an ihr vorbei, zu einem Felsen, am Rand. Er suchte die raue Oberfläche mit seinen Fingerspitzen ab.
"Es war der einzige Ort, an dem wir vor den strengen Augen meiner Tante entkommen sind.", scherzte Ámbar, leicht wehmütig an eine andere, leichtere Zeit. Simón schmunzelte. Ámbar kniete sich zu Simón neben den Felsen. Sanft nahm sie seine Hand und führte sie an die Stelle, die er suchte. Er lächelte schwach, als seine Finger über das kleine S+Á  strichen.
"Es ist immer noch da.", hauchte melancholisch.
"Nunja, wir haben es auch in Steingemeißelt.", zog sie Simón auf und entlockte ihm ein Lachen. Ein warmes Lachen; eines der Gründe warum sie wieder gekerht war.  
Schließlich drehte Simón sich um und ließ sich am Stein heruntergleiten. Ámbar setzte sich neben ihn, sodass ihr Symbol zwischen ihnen war und für einen Augenblick füllte nur das rauschen des Meeres die Stille zwischen ihnen. Wenn Ámbar ihre Augen schloss, spürte sie seine Nähe neben  ihn und für einen Augenblick bildete sie sich ein, sie wäre wieder siebzehn. 
"Hast du die anderen schon getroffen?", erkundigte sich Simón und zog sie wieder in die Realität zurück. Ámbar schüttelte den Kopf.
"Ich muss morgen früh wieder weg.", erklärte sie ihm und zog ihre Beine heran. Nervös clippte sie an ihren Nägeln. Es rief sie nichts zurück, weshab sie wieder so schnell wie möglich aus diesem Loch verschwinden wollte; kein Job, keine Freund. Doch dafür hatte sie umsomehr Gründe um nicht zu bleiben. 

Sie spürte, wie Simón sich weiter nach ihr erkunidgen wollte, doch sie ließ ihm keine Chance.  In den letzten Jahren hatte sie Dinge gemacht, auf die sie nicht stolz war. Simón sollte so wenig wie möglich von ihrem Leben wissen. Es würde nur sein Bild von ihr zerstören...Falls sie es nicht eh schon getan hatte.
"Und wie geht es dir? Wir haben ja nicht mehr gesprochen seit dem-"
"Seit dem, du nachts ins Taxi gesprungen bist und bis vor ein paar Stunden nie wiedergekommen bist?", beendete er ihren Satz. Ámbar spürte wie ihr ihre Wangen vor Scharm glühten. Sie war froh, dass er das durch die Dunkelheit nicht sehen konnte. Seine Worte verpassten ihr ein Stich ins Herz. Zögerlich nickte sie.
"Du musst mich bestimmt hassen.", murmelte Ámbar. Sie presste ihre Lippen zu einer dünnen Linie zusammen und hielt die Luft an, als sie auf seine Antwort wartete.  Eigentlich ahnte sie schon seine Antwort. Bereit für die Wahrheit war sie trotzdem nicht.
Simßon stieß Luft aus und kratzte sich am Hinterkopf. Dann lehnte er sich zurück und starrte in den Himmel.
"Ich hasse dich, weil du hier auftauchts und all die Erinnerung zurückbringst, die ich vergessen wollte. Aber ich hasse dich nicht dafür, dass du weggerannt bist. Klar, anfangs war ich wütend. Wenn du mit mir Schluss machen wolltest, hättest du es sagen können und nicht gleich aus der Stadt fliehen müssen." Erleichter atmete Ámbar aus. Sein kleines Kichern gab ihr Hoffnung, doch nicht alles ruiniert zuhaben.
Ámbar blickte zu ihm. 

Soy Luna OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt