Simbar// We'll Be Stars

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Der Mond schien auf Ámbars Bett wie ein silber-blauer Scheinwerfer. Sie streckte sich und rollte  auf anderen Seite. Das Licht schmeichelt ihren feinen Gesichtzügen. 
Ein kleiner Schlag, wie Regen der gegen die Scheibe fiel, erklang an ihrem Fenster. Doch es war kein Regen, sondern ein kleiner Kieselstein der da gegen flog. 
Ámbar reagierte nicht. Ein zweiter Kieselstein folgte, dieses mal mit einem lauteren Aufprall und schaffte es Ámbar zu wecken. Verwundert, aber auch leicht verärgert, wer sie wagte um halb zwei Morgens zu wecken, krabbelte sie aus ihrem Bett und ging zum Fenster herüber. 
Ámbar riss ihr Fenster auf. Ein weiter Kieselstein folgte und traf sie genau auf die Stirn. Sie schrie auf vor Schmerz und rieb die Stelle sanft. Wütend starrte sie runter, doch ihre Wut verflog, als sie Simón unten entdeckte. Er verzog sein Gesicht und deutet eine Entschuldigung an.

"Ámbar! Lass dein Haar herunter!",rief er schließlich theatralisch auf einem Knie. Ámbar schüttelte fassungslos den Kopf, konnte sich aber ein Grinsen nicht verkneifen.
"Was machst du hier?", rief sie zu ihm, jedoch bedacht nicht zu laut zu sein. 
"Dich retten! Wonach sieht es denn aus!" Er stellte sich wieder aufrecht und grinste sie frech an. Auch wenn Ámbar sein Blick nicht gut ausmachen konnte in der Dunkelheit, kannte sie sein Lächeln gut genug um zu wissen, dass er nichts gutes im Schilde führte.
"Komm mit!", forderte er sie auf.
Ámbar schüttelte den Kopf. "Meine Tante wird mich köpfen, wenn sie mich erwischt."
"Dann lass dich nicht erwischen.", konterte er. Ein Kribbeln breite sich in ihrem Bauch auf. Sie musste sich auf die Unterlippe beißen, um ihr Lächeln in Kontrolle zu halten. Flüchtig warf sie ein Blick in ihr Zimmer, dann zurück zu Simón. 
"Ich bin gleich da.", antworte sie und huschte vom Fenster.
"Beeil dich!", hörte sie Simón von unten.

Sie eilte zu ihrem Schrank, warf sich schnell einen Pullover über und schnappte sich ein paar Sneakers. Dann kletterte sie aus dem Fenster. Ihr Fuß taste nach dem Halt der Holzlatten für die Rosenranken.Auch wenn es nicht das erste Mal war, dass sie sich auf diesem Weg wegschlich, so setzte ihr die Aufregung jedes Mal von Neuem zu. Ihr Herzschlag entspannte sich erst, als ihr Fuß das Holz berührte. Erleichtert atmete sie aus. Sie wartet ein Augenblick ehe sie sich für den ersten Schritt nach unten traute. Vorsichtig sich nicht an den Dornen zu schneiden, kletterte sie runter. 

Unten angekommen, grinste Simón sie frech an. Seine Hände hatte er tief in seine Jackentasche gestopft. Er nickte ihr auffordernd zu ihm zu folgen.
"Sexy Pyjama.", zog er sie auf und deutete auf die kurze pinke Samthose. 
"Nun, nicht jeder hatte Zeit sich passend für ein nächtlichen Spaziergang anzuziehen." Simón antworte mit einem Lachen. 
Die beiden schlichen sich aus dem Garten nach vorne zum Tor. Flink gab Ámbar den Code für das Tor ein. Sobald der Spalt breit genug war, eilten die beiden kichernd tief in die Nacht. 

***

Simón ließ seine Beine im Wasser baumeln, während Ámbar die der Mauer des Brunnens barfuß entlang balancierte. Die Wasserspeier waren erleuchtet und von den Bäumen strahlte ein sanftes orangenes Licht und tauchte den Platz in ein ganz besondere Atmosphäre. Vor ihnen baute sich das mächtige Gebäude des Congress Centers auf. Um diese Uhrzeit war nur wenig los, selbst für eine Großstadt wie Buenos Aires. Aber das war Ámbar nur so recht. 

"Ich werde morgen zu einhundert Prozent verschlafen und zu spät zum Unterricht kommen."
Simón zuckte mit den Schultern. 
"Bildung wird eh überbewertet.", scherzte er und Ámbar warf ihm einen belustigten Blick zu. Sie balancierte zu ihm und ließ sich neben ihm im Schneidersitz nieder. Mit ihrer Hand malte sie im Wasser. Die Autos im Verkehr im Hintergrund, das Plätschern vom Wasser- Simóns Nähe. Alles passte perfekt zusammen. Für ein Moment lang erlaubte sie sie sich, die Wärme in ihr zu genießen. Am liebsten würde sie die Welt auf Pause schalten und für immer in diesem Moment verweilen.

"Du weißt schon, dass wir das nicht mehr lange so weiter machen können.", sagte sie und spürte wie Simón sich neben ihr anspannte. 
"In zwei Wochen bin ich mit der Schule fertig und dann gehe ich nach Paris." Es war kein Geheimnis, dass sie in Frankreich studieren wollte. Seit Jahren sprach sie über fast nichts anderes. Dennoch fühlte es sich wie ein Geständnis nach. Ein schwerer Knoten bildete sich in ihrem Bauch. Der Gedanke, dass sich ihr Leben so schlagartig verändern würde, ließ ihren Hals zuschnüren. 
"Ich weiß.",antworte Simón leise und legte sich auf seinen Rücken.  Ámbar entknotet ihre Beine und ließ sie ins Wasser hängen. Sie machte es ihm nach. Das Gras fühlte sich wie ein weiches Kissen unter ihr an. Ihr und Simons Arm berührten sich. Hitze schoss von der Stelle in ihren Körper. Das Wasser um ihre Beine schaffte es nicht sie abzukühlen. 

Soy Luna OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt