Simbar // Die Schwarze Königin Teil 3

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Simón nahm den Eisbeutel aus dem Gefrierschrank und legte es auf sein Handgelenk, dabei zog er sein Gesicht unter Schmerzen zusammen. Das kalte Eis brannte einen kurzen Moment auf seiner Haut, als der Schmerz sich gelegt hatte, lief er zurück an seinen Schreibtisch und setzte sich hin. Seine Hand hatte es nach dem Aufprall noch ganz gut getroffen. Zwar war sie etwas dick, aber die Schwellung würde nicht lange bleiben.

Sein Blick fiel auf die Uhr, die doch immer am ticken war. Die Zeiger hatten sich kein bisschen bewegt. Er atmetet resignierend aus und stützte seine Kinn auf der unverletzten an. Dann starrte er die Uhr an.

Tick.Pause. Tick.Tick. Pause. Tick. Es war immer das gleiche nervige unregelmäßige Ticken. Was sollte ihm diese Uhr sagen? Die Uhrzeit ganz sicher nicht. Simón nahm sie in die Hand und untersuchte sie ein weiteres Mal. Vielleicht würde er dieses Mal etwas finden, dass Sinn machen würde. Aber diese Uhr tickte nur weiter vor sich hin. Mal länger, mal kürzer und schneller. 'Wer hatte diese Uhr so sabotiert?', fragte sich Simón. 'All dieser Stress für nichts?'
Er bastelte sie auseinander und wieder zusammen, doch wieder fand er den Grund des Tickens nicht heraus. Verzweifelt pfefferte er die Uhr zurück auf seinen Schreibtisch und fuhr sich angestrengt durch seine Haare.
Alles in seine Arbeitszimmer war still. Nur das Ticken füllte den Raum und ab und zu das Wasser über ihn in der Leitung. Seitdem Luna gestorben war, war er größtenteils in den Keller gezogen. Das war der weitenfernteste Raum im Haus von Luna und ihrem Geist. Hier war es erträglich.

Das Ticken machte Simón verrückt. Es schien immer lauter und dröhnender zu werden, als versuche es in seinen Kopf einzudringen.
Plötzlich war es still. Sein Blick fiel zurück auf die Uhr, mittlerweile wirkte es wie ein fremdes Objekt auf ihn ein. Er wartete einen kurzen Moment und atmete erleichtert aus, als die Ruhe blieb. Dann begann das Ticken wieder. Simón gab ein wütende stöhnen von sich. Wieder das gleiche Ticken. In dem gleichen unregelmäßigem Ticken, nur das es nicht unregelmäßig war. Simón hörte genau zu. Ein Muster steckte dahinter.
Es begann mit einem Tick. Dann folgten zwei Ticks in einem längeren Abstand, Simón zählte in seinem Kopf mit. Dann folgte wieder schnelleres Tick. Pause.

P- schoss es Simón durch den Kopf.
Seine Augen weiteten sich. Hastig suchte er seinen Schreibtisch nach Papier und Stiff ab, wobei ihm einiges klatternd zu Boden fiel. Es war nicht einfach nur das Ticken einer Uhr. Es war Morse. Schnell schreib Simón den Buchstaben auf. Dann wartete er bis es von vorne begann und schreib den zweiten auf, bis er vor einem Haufen Wörter saß, die auf dem ersten Blick kein Sinn ergaben. Schließlich schob Simón sie etwas herum bis er ein Wort heraus hatte.

Palacio Nacional - Der Nationalpalast.

Simón warf ein Blick auf die Uhrzeit. 11:30.
Er notierte es ebenfalls.
Dann rollte er rüber an seinen Computer und tippte wild auf den tastherum bis die Seite der Regierung aufkam. Alle Meetings müssen online mitgeteilt werden. Er musste nicht lange Suchen. Schon Morgen früh war ein Treffen zwischen dem Präsidenten und dem General angesetzte. Es ging um einen weitumstrittenen Militäreinsatz und eine Regelung, die dem Militär erlaubte mehr Eingriff in die Privatsphären der Bevölkerung, damit Terroristen früher erkannt werden konnten. Es war zu ihrer eigenen Sicherheit.
Simón legte seine Hand vor den Mund. "Oh man, Àmbar- Was hast du bloß jetzt wieder vor?", murmelte er.
Auf einmal traf es Simón wie vom Schlag. Er war der einzige, der davon wusste. Er wusste von der drohenden Gefahr. Er griff zum Telefon und wählte die Nummer von Gastón, seinem Freund und Kollegen. Es wählte.

Simón musste jemanden warnen. Sie könnten die Gegend absichern, das Treffen verlegen. Simón konnte das Leben Unschuldiger schützen. Doch plötzlich nahm er das Telefon vom Ohr.
Wie sollte er Gastón erklären, wie er da ran gekommen war. Die Wahrheit ganz sicher nicht. Simón würde sich verdächtig machen. Und in wenigen Stunden würde man herausfinden, dass er in der Villa eingebrochen war. Nein, das konnte er nicht riskieren. Er musste eine andere Lösung finden.
Simón war zu spät.
"Hallo?", hörte er die Stimme seines Freundes in der Leitung. "Simón?"
Simón räusperte sich. "Hi." Er konnte Gastón lachen hören.
"Wie geht es dir, alter Freund? Wir haben uns lange nicht mehr gesehen....seit...seit deiner Entlassung." Simón schluckte schwer. Auch wieder etwas was in seinem Leben dank Ámbar schief lief.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Nov 11, 2022 ⏰

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