Kapitel 7 - Party

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„Oh Gott. Schrei nicht so!", meckert Eddie. Ich soll nicht so schreien? Als ich ihn zuletzt gesehen habe, war er ein richtiger Arsch. Ich hoffe, dass er durch mich taub wird oder sogar besser, stirbt.

„Was machst du überhaupt hier?", frage ich genervt. „Äh..ich gehe jetzt hier zur Schule. Hast du Nathan gesehen?", schaut er mich fragend an. Dabei schaut Eddie sich überall um: „Nathan!". Er verschwindet wieder.

„Danke, dass du dich von mir verabschiedet hast, Idiot!", rufe ich ihm hinterher. Er schaut mich nur an und schüttelt lächelnd den Kopf.

Irgendwie sieht er mega gut aus. Seine braunen Haare leuchten in der Sonne und...ich entdecke Skylar. Sie läuft an den Jungs vorbei und kommt mir entgegen.

„Wer ist der Typ bei Nathan?", fragt sie mich. Ich knurre: „Das ist Eddie, eine alter Freund von Nate". Sky schaut ihn noch kurz hinterher bis es zur nächsten Stunde klingelt. Erst läuft sie von mir weg und jetzt kommt sie wieder zu mir? Sie muss sich wohl beruhigt haben.

„Hey, geht ihr auch auf Evan's Party?", fragt uns ein Typ im Eingang, der zwischen Eddie und Nathan steht.

[🗝]

„Ich kann nicht gehen, sorry Rose. Ich muss mein Zimmer noch einrichten. Ich bin ja gerade erst hierher gezogen", höre ich Sky am anderen Hörer sprechen. „Dann gehe ich auch nicht. Es würde nur langweilig werden ohne dich", meine ich, „Ich lege jetzt auf. Nate ist wieder da". Wir verabschieden uns und legen auf.

„Wann gehst du, Nate?", rufe ich durch unser ganzes Haus. „Gleich! Sky, kommt ihr jetzt mit oder nicht? Um mich müsstet ihr euch keine Sorgen machen. Ich habe eine Begleitung", schreit er zu mir hinauf. „Nein, sie kann nicht und ich habe keine Lust. Viel Spaß dir und deiner Begleitung", schreie ich wieder zurück. Ich höre noch wie mein Bruder die Tür öffnet, jemanden begrüßt und die Tür wieder schließt. Jetzt kann ich in Ruhe Netflix schauen.

Skylars Sicht
Ich würde viel lieber auf die Party gehen, als jetzt noch die Sachen auszupacken. Gott, wie ich Umzüge hasse!

„Dad?", schreie ich, „Wo ist mein Karton mit den Bilderalben?". Niemand wird je verstehen, wie wichtig mir meine Alben sind. Alles was andere sehen, sind Bilder. Bilder mit lächelnden Leuten, aber jedes Bild hat seine eigene Geschichte.

*klick*
Meine Mutter zuckt zusammen. „Mama? Was ist denn los? Wieso bist du heute so still?", frage ich besorgt.

Sie schluckt stark und setzt sich auf einen Baumstamm. Ich setze mich neben sie. „Also, ich muss dir etwas erzählen. Dein Vater und ich. Wir...wir lassen uns scheiden", versucht meine Mum mir ruhig zu erklären.

Scheiden? Ich dachte es würde endlich wieder gut zwischen den beiden laufen. Sie haben sich zwar immer oft gestritten, aber das war schon lange her. Sie können sich noch doch nicht trennen lassen. Was ist denn dann mit mir? Wo soll ich hinziehen? Wie soll das überhaupt funktionieren, ohne, dass einer von den beiden mich hassen wird?

„Dein Vater war nicht immer gut zu mir. Das hat mit uns beiden einfach nicht mehr funktioniert. Ich dachte immer, dass ich ohne ihn nicht erfüllt bin, aber so ist es nicht. Ich will wieder glücklich sein, wieder frei sein", starrt meine Mutter in die Ferne.

„Hier ist dein Karton", sagt mein Vater. Ich erschrecke mich und schaue zu ihm hoch: „Danke". Er beginnt wieder seinen Mund zu bewegen: „Schatz, ich gehe heute zu einem alten Kumpel. Kommst du alleine zurecht?".

Ich nicke. Er geht wieder herunter und anschließend raus. Ich beobachte aus dem Fenster, wie er weggeht. Warte. Ist da auf der anderen Straßenseite Nathan mit einem anderen Mädchen? Ist das nicht sogar Alice? Oh Gott! Oh Gott! Oh Gott!

Ich weiß nicht, was genau mich dazu treibt, aber ich ziehe mir schnell eine Jacke über, schlüpfe in meine Schuhe und schleiche ihnen heimlich hinterher. Ich weiß, dass sie auf die Party gehen und ich weiß auch, dass Rose es nicht so toll fände, wenn sie herausfindet, was ich gerade vorhabe.

Ich höre schon die Musik aus Evan's Haus ertönen. Es läuft Englischrap. Nate und Alice sind schon im Haus, aber ich bleibe davor stehen. Soll ich dort wirklich hineingehen? Früher wäre ich direkt heimgegangen, hätte mir einen gut-aussehenden Typen geangelt und mit dem rumgemacht. Aber heute? Heute habe ich keine Lust und trotzdem stehe ich jetzt hier.

Ich kann durch eine Scheibe Alice und Nate sehen. Sie sitzen auf einer Couch und haben sehr viel Spaß. Jedenfalls sieht das so aus, weil die Zunge der Schlampe so tief in seinem Hals steckt, dass Nate fast daran ersticken könnte. Mir wird schlecht. Ich schließe kurz die Augen und schüttele meinen Kopf. Das kann ich mir nicht mehr anschauen.

Ich beschließe endlich reinzugehen. Ich bin ja wohl nicht nur den weiten Weg gelaufen, um Nate und Alice ertragen zu müssen. Oder? Naja egal. Wenn ich schon hier bin, dann will ich auch Spaß haben.

Ich schaue mich in dem großen Haus etwas um. Die Musik ist sehr laut und überall stehen Jugendliche mit Bechern in der Hand rum. Ich laufe in die Küche und hole mir auch einen. Why not? Das ist mein Motto. Jetzt muss ich mir nur noch einen süßen Typen angeln.

Rose's Sicht
Mist, wieso bin ich denn nicht mit meinem Bruder zu dieser beschissenen Party gegangen. Was, wenn er es mit dem Alkohol übertreibt oder an irgendwelche Drogen kommt? Ich sollte mich vielleicht doch bei Evan blicken lassen. Nur, um nach Nate zu sehen.

Ich ziehe mir etwas wärmeres an und steige auf mein Fahrrad. Ich schmeiße mein Fahrrad irgendwo hin und bin auf der Suche nach Nate. Jedoch sehe ich statt Nate Eddie mit einem blonden Mädchen. Sie knutschen rum. So wie es aussieht, gehen sie bald in Evan's Zimmer und haben dann noch mehr Spaß.

Irgendwie trifft es mich mehr, als es mich eigentlich soll. Eddie sollte mir egal sein. Er ist ein Arsch. Aber wer ist dieses Mädchen? Und wieso überhaupt denke ich jetzt schon wieder an ihn? Hilfe!? Gott, ich sollte lieber Nate suchen gehen und mich nicht von Eddie ablenken lassen.

Sorry, dass ich erst jetzt wieder ein Kapitel veröffentlicht habe. Ich versuche jetzt öfter Kapitel zu schreiben.
Ily girls ' n boys.

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