10. Kapitel/ Es regnet, es regnet, die Erde wird nass...

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May's P.o.V

"Warum zur Hölle regnet es?! Es hat hier ewig nicht mehr geregnet!", meckerte ich empört. Ich stand unter einem Unterschlupf, doch einige Regentropfen erwischten mich trotzdem.

Es war nun Nachmittags und es regnete. Warum ausgerechnet an meinem freien Tag?! Da es etwas kälter wurde, hatte ich mir eine Jacke angezogen.

Thomas durchlöcherte den mittlerweile gereizten Newt mit Fragen. "Was wenn sie es nicht schaffen?", fragte er.

"Sie werden es schaffen", entgegnete Newt überzeugt. "Aber was wenn nicht?" Der Brite antwortete: "Sie werden es schaffen"

Hoffen wir, dass er Recht behalten sollte...

***

Als es aufhörte zu regnen, stellten wir uns an eines der Tore und warteten auf Minho und Alby. "Kommt schon Leute, kann nicht jemand rausgehen und sie suchen?", fragte Thomas niemand bestimmten.

"Das ist gegen die Regeln", erklärte mein Bruder ihm genervt, ohne ihn anzusehen. Ich verdrehte die Augen. Er könnte zumindest versuchen, netter zu ihm zu sein.

"Wir können es nicht riskieren, noch mehr zu verlieren", ergänzte Newt. Auf einmal ging der altbekannte Windstoß, durch die Menge und die Tore fingen an sich zu schließen.

Ich starrte gebannt auf den Gang des Labyrinthes, doch er blieb leer. "Da! Dahinten sind sie!", rief TomTom plötzlich und, tatsächlich, dort zerrte Minho Alby's Körper hinter sich her.

"Minho!", riefen wir und feuerten ihn an. "Lass ihn liegen!", rief mein Bruder dem Asiaten zu. Doch Minho schleppte den Körper immer weiter hinter sich her. Das Tor war inzwischen nur noch einen Spalt weit offen. "Das schaffen sie nicht", hauchte ich leise.

Auf einmal schob sich jemand an mir vorbei und rannte zwischen die Mauern. Ich konnte meinen Augen kaum trauen, als ich Thomas' dunkle Haare sah. Er quetschte sich zwischen den Wänden hindurch und plötzlich schloss sich das Tor.

Wir alle waren für einen Moment sprachlos. Es hatte wohl jedem von uns die Sprache verschlagen. "Die sind alle sogut wie tot", meinte mein Bruder da. Ich wollte einen Kommentar abgeben, doch da zog mich schon irgendwer mit. "Nein! Lass mich los!", rief ich und wehrte mich. Ich wirbelte herum und sah in Newt's Gesicht. Ich merkte, wie mir die Tränen hochkamen, deswegen rannte ich so schnell wie möglich zu meiner Hütte und legte mich auf's Bett. Dort ließ ich meinen Tränen freien Lauf.

Das letzte woran ich dachte, war dass Thomas das nicht hätte tun sollen, bevor ich erneut in eine Erinnerung abtauchte.

***

Schweißgebadet schreckte ich hoch. Das konnte nicht wahr sein. Das konnte einfach nicht stimmen. Alles war dunkel, als ich mich im Zimmer umblickte. Wahrscheinlich war es nachts und alle schliefen schon. Doch ich konnte nicht wieder schlafen. Ich musste es ihm erzählen. Newt.

***

Sachte klopfte ich an seine Tür. "Newt?", flüsterte ich, während mir erneut eine Träne über die Wange lief.

Keine Reaktion.

Nun klopfte ich etwas fester. "Newt", wiederholte ich etwas lauter. Von drinnen hörte ich leise Schritte. Kurz darauf wurde auch schon die Tür geöffnet und Newt stand dort mit verwuschelten Haaren. Er sah die Tränen und zögerte nicht lange, mich in den Arm zu nehmen. Sofort fing ich an zu schluchzen. Ich wollte es nicht glauben. Es konnte nicht wahr sein. "Schon wieder", brachte ich gerade so heraus. "Shh... Es ist alles gut. Komm erstmal rein", meinte er beruhigend und trat in die Hütte zurück.

Ich schloss die Tür leise hinter mir, nachdem ich hereingegangen war. Er setzte sich auf sein Bett. Unbeholfen blieb ich im Raum stehen, bis er auf den freien Platz neben sich klopfte. Schnell setzte ich mich neben ihn.

"Was ist passiert?", fragte er mich leise. Newt legte seine Hand auf meinen Oberschenkel, doch das nahm ich nur nebensächlich war. Ich musste schluckte. "Ich glaube ich habe mich an etwas erinnert", krächzte ich.

Er zog tarurig einen Mundwinkel nach oben. "May, du weißt, beim letzten Mal hattest du es auch falsch gedeutet"

"Nein, Newt. Das war anders", erklärte ich ihm leise.

Was ich ihm erzählen würde, war sicher nicht leicht für ihn. Oder für mich. Ich selbst war noch ziemlich geschockt davon.

"Ich... Ich habe früher zu den Schöpfern gehört", sagte ich. "Ich war jahrelang auf der anderen Seite. Habe euch beobachtet, wie ihr wie Tiere behandelt wurdet", erklärte ich. Meine Stimme wurde immer brüchiger, bis sie komplett in ein Schluchzen überging. Er sah mich verwundert an. "Was?", fragte er.

Wieder flossen mir Tränen über die Wangen. "Ich habe eine Frau gesehen. Sie meinte zu mir, dass ich meinen Job gut mache und bald die ersten in's Labyrinth geschickt werden. Ich hatte nichts dagegen. Es hat mich nicht interessiert. Dann war da noch eine andere Szene. Du und ich haben uns unterhalten. Es war kurz bevor du hochgeschickt wurdest. Du meintest, dass du total sauer wärst. Dass du mir vertraut hättest und ich dein Vertrauen einfach so ausgenutzt hätte. Du meintest, dass du mich hassen würdest" Den letzten Satz flüsterte ich nur noch.

Newt hatte die ganze Zeit geschwiegen. "Bitte hass mich nicht", bettelte ich. Newt zog mich eng an sich.

"Ich könnte dich niemals hassen, May", erklärte er mit Nachdruck. "Selbst wenn das alles wahr ist, es interessiert mich nicht. Vielleicht hast du früher schlimme Dinge getan, aber du bist jetzt ein anderer Mensch. Ein besserer. Und auch wenn ich das je zu dir gesagt hätte, dann hätte ich dir auch das vegeben können"

Ich legte meinen Kopf auf seine Schulter. Er fing an, mir beruhigend über den Kopf zu streicheln.

"Ich verstehe nicht, warum du so zu mir bist. Vor ein paar Tagen war ich noch diejenige, die du am meisten gehasst hast und jetzt verzeihst du mir meine schlimmen Taten?", fragte ich ihn verzweifelt.

Er drehte meinen Kopf zu ihm und sah mir tief in die Augen, bevor er anfing zu sprechen. "Ich hab dich nie wirklich gehasst, May"

Ich konnte nicht sprechen. Es war zuviel für mich. Er beugte sich immer weiter zu mir herüber. Der Abstand schien immer kleiner zu werden. Nein, er wurde immer kleiner.

Ich überlegte kurz. Wollte ich Newt wirklich küssen? Meine innere Stimme, schrie so laut; Ja, dass meine Ohren schon wehtaten. Also, Ja.

Ich schloss den letzten Abstand zwischen uns und vereinte unsere Lippen.

Er erwiederte sofort und lächelte dabei. Ich schloss meine Augen, um den Moment noch perfekter zu machen.

Allerdings lösten wir uns nach einer Zeit wieder voneinander. Er sah mich schweigend an, bis er plötzlich etwas fragte.

"May, bevor ich etwas dazu sagen kann, muss ich eine Sache wissen. War das eben nur weil Thomas vermutlich tot ist?"

Ich überlegte, da ich ehrlich zu ihm sein wollte. Er hatte es nicht verdient belogen zu werden. Ich hatte einen Entschluss gefasst.

"Nein. Das war, weil ich dich küssen wollte", erklärte ich und schenkte ihm ein ehrliches Lächeln.

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Na???😏😏😏❤

Wie fandet ihr's?😂❤

Diejenigen, die Tay shippen, die fanden es sicher nicht hat soooo toll 😂❤

Lol, ist es eigentlich komisch, dass ich schon weiß, wie der dritte Teil dieser Reihe ausgehen wird? Ich hab da schon alles geplant 😂❤👍

Naja, aber ich habe werde definitiv nichts verraten ❤😂😏

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