„Guten Tag, ich habe in 10 Minuten einen Termin bei Herrn Balock, wo kann ich Ihn finden?", fragte ich selbstbewusst die Junge Dame, mit dem strengen Dutt, am Empfang.
Daher sie mich bis eben noch gar nicht bemerkt hatte, schaute sie erschrocken auf und schenkte mir anschließend ein entschuldigendes Lächeln. „Sekunde, lassen Sie mich kurz durchtelefonieren", erwiderte sie und rollte auf die andere Seite ihres Tisches.
Verstehend nickte ich und beobachtete sie, als sie den Hörer in die Hand nahm und eine Taste drückte.
Während sie telefonierte, drehte ich mich um und ließ die Kulisse auf mich wirken. Die Empfangshalle war beeindruckend. Als ich meinen ersten Schritt hier hinein gemacht habe, fiel mir direkt der große Luster, mitten im Raum, auf. Ich wollte erst gar nicht wissen, wie teuer dieser war.
Die Menschen, die hier herum wuselten, schienen entweder gestresst oder vollkommen entspannt. Die einen telefonierten, während die anderen, mit einer Mappe in der Hand, versuchten nicht zusammenzustoßen.
Die Dame räusperte sich und zog somit wieder meine Aufmerksamkeit auf sich. „Wenn Sie den Aufzug nehmen-", sie deutete auf die rechte Seite. „In den achten Stock fahren und die erste Türe links nehmen, dort werden sie schon von einer Kollegin erwartet", endete sie ihre Erklärung und setzte sich wieder auf ihren Stuhl.
Dankend nickte ich ihr und setzte mich in Bewegung. Ich war nervös, aber eindeutig vorbeireitet auf mein Gespräch. Damit sie mich nicht auf dem falschen Fuß erwischten, bin ich jede Kleinigkeit mit meinem besten Freund durchgegangen.
Neben mir warteten andere Anzugträger, die mich aber kaum beachteten. Ich machte es ihnen gleich und wartete darauf, dass sich die Türen öffneten.
Als es so weit war, ging ich hinein und drückte auf die 8. Flink stellte ich mich vor den Spiegel und strich mein dunkelgraues Kleid flach. Darüber hatte ich einen schwarzen Bläser an, der alles noch viel feiner aussehen ließ. Meine ebenso schwarzen Haare, fielen mir locker über die Schultern.
Tief atmete ich durch und schulterte meine Tasche, die in meinen Ellbogen gerutscht war. Die Zahlen stiegen nur langsam an, so als würden sie mich aufziehen. Es wurde ernst und das wurde mir mit jeder Sekunde bewusster.
Ding!
Die Türen öffneten sich und ein langer Gang mit vielen Eingängen erschien. Wie mir gesagt wurde, öffnete ich die erste auf der linken Seite und erblickte erneut eine Empfangsdame, mit strengem Dutt.
Müsste ich mir wenn auch so eine Frisur machen? Also ich hatte sicherlich keine Lust mir meine Haare zu zerstören, nur weil ich blonde brauchte. Da kam ich lieber tagtäglich mit einer Perücke.
„Sie müssen Frau Schrab sein! Freut mich sie kennenzulernen! Setzen Sie sich bitte kurz, während ich Bescheid gebe, dass Sie anwesend sind", begrüßte sie mich und führte mich in eine kleine Ecke, die mit einem gemütlichen Sofa und einem Kaffeetisch ausgestattet war.
Ich biss mir auf die Lippe und sah sie wieder zurück gehen. Für meine Nerven war es beruhigend mich kurz zu setzen, aber in meinem Kopf lief gerade alles einen Marathon.
Schnell holte ich mein Handy hervor und öffnete den Chat von meinem besten Freund Jay. Ich warte gerade und WOW! Hier ist es noch viel schöner, als ich es mir vorgestellt hatte, tippte ich und und begann mit einem Bein zu wackeln.
Die Nacht konnte ich kaum schlafen, weil ich jede erdenkliche Situation durchgegangen war. Letztendlich war meine größte Sorge, dass ich alles vergaß und anfing zu stottern.
Bei dem Gedanken, hielt ich mein Handy fester und starrte darauf. Er meinte doch, dass er nur auf meine Nachricht wartete und sonst nichts anderes machte.
Wahrscheinlich meinte er das rhetorisch, aber das war mir egal. Ich brauchte ihn nun an meiner Seite.
„Es gibt kleine Komplikationen, haben Sie bitte noch einen Moment Geduld", meinte die Frau und verschwand auch schon wieder in Windeseile. Ich hatte nicht einmal bemerkt, dass sie überhaupt in meine Nähe gekommen war.
Meine Hände begannen zu schwitzen. Was ist, wenn ihnen nun aufgefallen war, dass sie die falsche Personen hier sitzen haben? Würde mich auch nicht wundern, denn ich hatte mich sowieso gefragt, was sie in mir gesehen haben.
Ohne zu zögern öffnete ich erneut den Chat und tippte, dass ich es verkackt hatte und doch hätte zuhause bleiben sollen. Dort musste ich mich wenigstens nicht mit peinlichen Situationen auseinandersetzen.
Seufzend stand ich auf und ließ das Handy in meiner Tasche verschwinden. Langsam näherte ich mich dem Mädchen, das hinter dem Tresen stand und ungeduldig mit ihrem Fuß tippte.
„Tut mir leid, aber ich versuche gerade so schnell wie möglich eine Lösung zu finden", sagte sie und lächelte mich entschuldigend an.
Ich schüttelte meinen Kopf und antwortete: „Kein Problem, ich würde nur gerne wissen, ob ich heute noch dran komme oder nicht." Das letzte was ich wollte, war hier meine Zeit zu verschwenden, wenn ich zuhause noch genug Arbeit hatte.
Sie strich sich eine lose Strähne hinter das Ohr. „Natürlich, Sie scheinen eine schöne Persönlichkeit zu haben, die perfekt in unser Unternehmen hinein passt", sagte sie und meinte das auch wirklich aufrichtig.
Meine Wangen liefen spürbar rot an.
Seufzend setzte sie sich in ihren Stuhl und nahm das Telefon in die Hand. „Herr Balock musste das Büro wegen einem Notfall verlassen und jetzt telefoniere ich durch das Haus um zu schauen wer sie stattdessen interviewen könnte", klärte sie mich auf.
Ehrlich gesagt, dachte ich immer, dass in so einer großen Firma alles einwandfrei lief, aber da hatte ich mich wohl getäuscht.
Aber Lydia, wie es auf ihrem Namensschild stand, gab sich echt Mühe und darüber war ich ihr sehr dankbar. Es beruhigte mich ein Stück, jemanden vor mir zu haben, der wusste was man nun machte.
Trotzdem machte mich diese Ungewissheit fertig. Nie konnte alles nach Plan, oder zumindest wie ich es wollte, laufen. Es war schon Anspannung genug in der größten Immobilien Firma ein Vorstellungsgespräch zu haben, da brauchte ich nicht noch eine Ablenkung.
„Sicher? Hat er denn gerade Zeit?", flüsterte Lydia, „Ich halte das für keine gute Idee, ist derzeit sonst niemand frei?"
Mit großen Augen sah ich auf und beobachtete jede kleine Bewegung von ihr. Mit ihrer freien Hand malte sie Striche auf ein kleines Notizbuch, was vollkommen komisch aussah, da sonst ihr ganzer Körper angespannt war.
Unzufrieden legte sie auf und ohne mich anzusehen meinte Lydia: „Ich habe jemanden gefunden. Dafür muss ich Sie aber bitten, mit mir einige Stöcke höher zu fahren."
Schnell nickte ich und konnte schon das Adrenalin in meinem Körper spüren. „Klar, gar kein Problem", antwortete ich und biss mir auf die Lippe.
SEHR GROßES PROBLEM. ICH WIEDERHOLE: SEHR GROßES PROBLEM.
Situationen in denen ich nicht wusste, was mit mir geschah oder wer gleich mit mir in einem Raum saß, waren reiner Stress für mich.
Zusammen stiegen wir in den Aufzug ein. Von der Seite musterte ich das Mädchen, das nicht mehr all zu beruhigt aussah. „Zu wem fahren wir?", fragte ich und konnte meine Neugierde kaum verstecken. Hoffentlich war es jemand über den ich etwas gelesen habe.
Sie richtete sich mir zu und räusperte sich. „Wir fahren ganz nach oben", murmelte sie und verzog ihren Mund. Unruhig spielte ich mit dem Saum meines Kleides. Was wollte sie mir damit sagen?
„Ich verstehe nicht?", erkundigte ich mich also und sah die Zahlen langsam steigen. Schon wieder zogen sie mich auf.
„Sie werden gleich ihr Vorstellungsgespräch mit dem Boss höchstpersönlich führen."
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Changes | The CEO & Me
Romance„Ich möchte so viel mehr über dich erfahren, Vivien", raunte er und blickte mir dabei direkt in die Augen. Ehe mein Name über seine Lippen kam, biss ich mir fester in die Zunge und ignorierte mein Unterleib, welches sich anfing zu melden. Mein Hals...