Mutterinstinkt
Der Mittwoch zog sich wie Kaugummi. Erneut bekam ich die Drecksarbeit, die dazu nicht einmal interessant war. Leider hatte ich nicht die Macht es jemand anderes einfach so unter die Schuhe zu schieben.
Positiv gesehen hatte ich genug Zeit um meinen Kopf, genauer gesagt meine Gedanken, zu sortieren. Zu meinem Pech funktionierte das auch nicht wirklich und so kam es dazu, dass ich alleine an meinem Tisch saß und auf die Uhr starrte.
Ich musste mir einmal alles vom Herzen reden und dafür konnte ich mir niemand besseres als Magi vorstellen. Jayden war da eher die Zweitwahl, weil er bei diesem Thema stur war und nicht darüber diskutieren wollte.
Gestern Abend hatte ich versucht ihm zu erzählen, dass mich Alex eingeladen hatte, aber erneut meinte er nur, das mein Boss nicht ganz normal tickte.
So kam es dazu, dass ich mich dazu entschied, Magi und sozusagen meinen Ex-Arbeitsplatz besuchen zu gehen. Außerdem würde mir ein bisschen Abwechslung sowieso nicht schaden.
Als ich eintrat roch ich direkt den mir vertrauten Geruch. Zwar war es hauptsächlich Kaffee, aber leider konnte man auch die Katzen ein bisschen riechen. „Magi?", schrie ich in das leere Café hinein und sah mich um.
Ein Glas fiel um, aber zerbrach zum Glück nicht. „Vivi, bist du das?", hörte ich meine Freundin aus der Küche antworten und setzte mich in Bewegung. Ich sah um den Türstock, lehnte mich an und sah wie sie das Trockenfutter in die Katzenschüsseln schüttete.
Geschickt griff ich nach dem umgefallen Glas und stellte es etwas weiter weg ab. „Hi", meinte ich schüchtern und deutete ihr mich zu umarmen. Ihr Bauch war noch um einiges größer, als ich ihn in Erinnerung hatte. Es war ein Wunder, dass das Mädchen noch nicht zerplatzte.
„Der Kleine wächst wie sonst was", antwortete sie auf meine unausgesprochene Frage und umarmte mich kurz, bevor sie mir eine heiße Schokolade in die Hand drückte und mit dem Kopf nach draußen deutete. „Manchmal würde ich gerne einfach schlafen, aber nein- Er meint mit meiner Blase Fußball spielen zu müssen", meinte sie grinsend und schüttelte ihren Kopf.
Lachend ging ich zu unserem Stammtisch und legte meine Tasche auf dem Boden ab. Magis Humor war grandios, schon am ersten Tag war sie total locker mit mir und schon da wusste ich, dass wir gute Freunde werden würden.
„Bleibst du noch immer bei dem Namen Sebastian?", fragte ich interessiert und setzte mich nun auch nieder. Das Mädchen machte es mir gleich und nickte. „Darüber wird nicht diskutiert", stellte sie fest und lehnte sich stur zurück.
Vorsichtig rieb sie über ihren Bauch und atmete tief durch. „Er ist wirklich schön", erwiderte ich leise und pustete auf mein Getränk. Für mich wäre es eine unglaubliche Belastung den richtigen Namen für mein Kind auszusuchen.
Was wäre, wenn es dem Sprössling dann nicht gefällt und er sich bei mir beschwerte? Ich war mit meinem Namen zwar auch nicht wirklich zufrieden, aber immerhin war er nicht all zu Standard.
„Also, was gibt's neues bei dir?", erkundigte sie sich und machte nun große Kreisbewegungen. Ich löste mich aus meiner kleinen Starre und räusperte mich. Es war eindeutig noch viel zu früh um über Kinder nachzudenken.
Nachdenklich stutzte ich meine Lippen und stützte mich auf dem Tisch ab. Also neues gab es vieles, aber nur weniges war relevant. „Ich habe mit meiner Mum telefoniert und ihr von meinem neuen Job erzählt", sagte ich schlussendlich und musterte interessiert die Reaktion von meinem Gegenüber.

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Changes | The CEO & Me
Romance„Ich möchte so viel mehr über dich erfahren, Vivien", raunte er und blickte mir dabei direkt in die Augen. Ehe mein Name über seine Lippen kam, biss ich mir fester in die Zunge und ignorierte mein Unterleib, welches sich anfing zu melden. Mein Hals...