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Sorgen

Heute war Mittwoch und somit mein freier Tag, den ich auch verdient hatte. Mark meinte gestern ein ganz lustiger zu sein und mich noch mehr Drecksarbeit machen zu lassen, als nötig gewesen wäre. Letztendlich war ich ihm dann auch nicht so böse, weil Amelie mit genervten Kunden telefonieren musste und das auch nicht besser gewesen wäre.

Seufzend zog ich mir eine frische Jogginghose und ein weißes Shirt über. Heute hatte ich nichts besonders vor, also konnte ich rumlaufen wie ich mochte. Um es mir noch etwas gemütlicher zu machen, band ich meine umgekämmten Haare zu einem hohen Dutt und musterte mich im Spiegel.

Insgesamt sah ich gemütlich und echt müde aus, aber was hatte ich auch anderes erwartet? Ich wusste, dass der Job anspruchsvoll werden würde und nicht ein Katzentheater wie bei meinem alten. Jeden Tag vermisste ich Magi ein Stück mehr. Sie gab mir teilweise bisschen mehr Pause und kontrollierte mich auch nicht so streng, wie es nun gemacht wurde.

Klar, ein falscher Kaffee war eindeutig nicht so schlimm, wie eine falsche Immobilie zu verkaufen, aber man konnte wenigstens ein bisschen Vertrauen in seine Mitarbeiter haben.

Im Hintergrund konnte ich schwach mein Handy läuten hören, also löste ich mich von meiner Stelle und drehte das Licht im Badezimmer ab. Mit großen Schritten rannte ich zum Sofa und schnappte mir mein Smartphone, welches ziemlich knapp am Rand lag.

Eine unbekannte Nummer rief mich an. „Hallo?", fragte ich schüchtern und zupfte einen Fussel von meinem Oberteil herunter. Ich hasste es so sehr, wenn mich fremde Menschen anriefen. „Wer ist dran?", hängte ich schnell dahinter und biss mir auf die Lippe, weil ich mich plötzlich unwohl in meiner Haut fühlte.

Ich hatte eindeutig zu viele Filme gesehen, in denen eine Nummer angerufen hatte, den Hauptpersonen eine Aufgabe stellte und wenn sie diese nicht erfüllten, irgendwas schlimmes passierte. Horrorfilme waren eindeutig nichts für meine Wenigkeit.

„Guten Tag, Frau Schrab. Wir haben jetzt die endgültigen Kosten für ihre Reparatur", meinte eine tiefe Stimme und beantwortete somit auch meine Frage. Mir fiel erst jetzt ein, dass mein Auto nicht unten stand, sondern in der Werkstatt. Vorgestern hatte ich mein Baby abgegeben und sogar ein bisschen gewartet, weil vielleicht war es nur ein kleines Problem. Zu meinem Pech konnten sie in dem Moment noch nichts sagen und mussten mein Auto bei sich behalten.

Schon an dem Tag hatte ich ein schlechtes Bauchgefühl, was sich nun nur noch mehr verstärkte. „Und wie siehts aus?", fragte ich interessiert und ließ mich auf mein Sofa fallen, welches kurz aufquitschte. Stumm schickte ich mehrere Gebete in den Himmel und atmete tief durch.

Der Mann räusperte sich und erwiderte: „Es gibt einen Fehler bei der Öl- und Wasser Versorgung, deshalb muss Zylinder und Kolben ausgetauscht werden." Ich verzog mein Gesicht und wusste nicht was ich mit dieser Information anfangen sollte. War ich eine Automechanikerin oder warum sagte er mir das? Ich verstand es sowieso nicht, also hau einfach den Preis raus und gut ist.

Daher ich nichts erwiderte, nahm er es als Aufforderung, weiter zu reden, auf. „Die Teile alleine würden auf 400€ kommen und mit Einbau wären das 550€." Scharf zog ich Luft ein, denn das war eindeutig mehr als ich mich leisten konnte. Es war gerade Mal Mitte des Monats und ich hatte noch immer nur das Gehalt von meinem alten Job im Café.

Prinzipiell könnte ich auf Risiko gehen oder erstmal abwarten. Das Problem wäre nur, dass ich nichts auf Reserve hatte; Das bedeutete, wenn ich wirklich nichts mehr hatte, war es wortwörtlich mein Ende. Leider kannte ich auch niemanden, der es für mich einbauen konnte.

Ein klopfen an der Türe riss mich aus meinen Gedanken. „Kann ich Sie später zurückrufen?", erkundigte ich mich leise und stand auf. Es war komisch, denn ich erwartete weder eine Person noch ein Paket. „Natürlich, wir haben heute bis 19 Uhr offen." Nickend flüsterte ich ein Danke und verabschiedete mich.

Changes | The CEO & MeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt