Die Grillparty
„Außerdem, ich bin Lucy", stellte sie sich nun endlich vor und hängte sich bei mir unter. Lächelnd antwortete ich: „Freut mich, ich bin Vivi." Sie grinste mich ebenso an und zusammen gingen wir wieder zurück zu den anderen.
Ich hatte keinen Plan wie lange wir zusammen am Badezimmerboden saßen, aber ich bereute keine Sekunde davon. Als ich erfuhr wie sie zu Alex stand entschuldigte ich mich erstmal. Wenn ich einen großen Bruder hätte, würde ich ihn niemals so eng mit einer anderen Frau tanzen sehen wollen.
Sie lachte daraufhin nur und meinte, dass das kein Problem sei. Früher, als sie noch gemeinsam unter einem Dach gelebt haben, hat Alex ständig Frauen mit nachhause gebracht. Das beunruhigte mich auf den ernsten Moment, aber sie meinte, dass er mittlerweile erwachsen geworden war. Ich hoffte es wirklich, denn Lucy hat mir eine wichtige Lektion beigebracht.
Wenn ich für jemanden Gefühle entwickelte, sollte ich sie nicht zurück halten, sondern einfach mitfließen und schauen wie sich die ganze Sache herausstellte. Was wahrscheinlich einfacher klang, als es eigentlich war.
Draußen war es schon dunkel, nur das kleine Lagerfeuer spendete uns Licht. Die anderen saßen mit einem Bier in der Hand um die Wärmequelle und plauderten vor sich hin.
Dennis erblickte uns und winkte übertrieben. Der Alkohol hatte ihn wohl von einer schlechten Seite erwischt. „Ich dachte ihr seid in die Kloschüssel gefallen", schrie er laut, wodurch uns nun auch die anderen merkten. Lachend machte er es sich wieder gemütlich und trank einen Schluck von seinem Bier.
Das Mädchen neben mir seufzte und verdrehte ihre Augen. „Ich werde dann gehen", verkündete sie und drehte sich komplett mir zu. Sie öffnete ihr Arme, wessen Geste ich gerne erwiderte. Fest umarmte sie mich und flüsterte: „Du hast meinen Segen, du bist ein tolles Mädchen." Ich achtete kaum auf ihre Worte, drückte sie noch enger an mich und meinte, dass es mich freuen würde, wenn ich sie nochmal sehen würde.
Sie löste sich von mir, drückte mir den Oberarm und begann zu jedem einzelnen zu gehen. Eine gewisse Traurigkeit kam über mich. Schon lange hatte ich nicht mehr mit jemanden ein tieferes Gespräch und mit ihr war das echt angenehm.
Mein Blick wanderte zu Alex, der mich zu ihm herüber winkte. Verwirrt tapste ich zu ihm und ließ mich mit Abstand neben ihn fallen. „Alles okay?", erkundigte er sich leise und wendete sich mir zu. Räuspernd nickte ich. „Ja, ich habe nur versucht den ganzen Alkohol aus meinem Körper zu bekommen", log ich und wollte nicht an unseren kleinen Tanz zurück erinnert werden. Das Gespräch reichte erstmal und jetzt müsste ich alles verarbeiten. Das würde wohl eine schlaflose Nacht bedeuten.
„Möchtest du ein Wasser?"
Flink schüttelte ich meinen Kopf, lehnte das Angebot ab und sah Lucy näher kommen. Sie stellte sich vor uns und hielt ihre Arme offen, so wie sie es auch bei mir getan hatte. Sie hatte mich wirklich schon wie eine Freundin behandelt, obwohl ich komisch war. Vielleicht war mir das alles unangenehm, aber ich konnte die Schuld dem Alkohol in die Schuhe schieben.
Ohne zu zögern stand er auf und nahm seine kleine Schwester in den Arm. Erst jetzt konnte ich die offensichtlichen Merkmale der beiden wahrnehmen. Die grünen Augen, dunkle Haare und das selbe freundliche Lächeln.
„Lass dich wieder öfters blicken", murmelte er und legte seinen Kopf auf ihrer Schulter ab. Wie sie nun vor mir standen, ließ mein Herz stoppen. Es sah aus, als hätten sie sich eine halbe Ewigkeit nicht mehr gesehen, was echt schade wäre, denn sie verdienten sich. Beide waren sehr offene Seelen. „Versprochen." Sie löste sich aus der Umarmung und hielt ihn auf auf den Unterarmen fest. „Meine Türen stehen offen", flüsterte sie und lächelte ihn aufmunternd zu.
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Changes | The CEO & Me
Romance„Ich möchte so viel mehr über dich erfahren, Vivien", raunte er und blickte mir dabei direkt in die Augen. Ehe mein Name über seine Lippen kam, biss ich mir fester in die Zunge und ignorierte mein Unterleib, welches sich anfing zu melden. Mein Hals...