Der Tag danach
Lydia hatte sich wirklich perfekt um mich gekümmert. Zusammen haben wir uns durch den Papierkram gekämpft und sogar ein bisschen gequatscht.
Sie hat mir erzählt, dass sie schon seit drei Jahren hier arbeitete und jeder Tag immer wieder eine Freude ist.
Am Ende unseres Gespräches wollte sie noch wissen, wieso mich Boyle hier herunter geführt hatte, aber ich winkte es nur mit den Worten: Er hat auf der Etage ein Meeting ab.
Es klingelte an der Türe, ich öffnete sie und ließ Jay hinein. Er war ein blonder Lockenkopf, mit blauen Augen und normaler Statue.
„Bist du verrückt?!", fragte er und nahm mich in eine Umarmung. Fragend sah ich ihn an und schloss schnell die Tür hinter ihm.
Seufzend sah er mich an:„Diese Nachricht von dir, was sollte das? Ich hab dich danach locker 10 mal angerufen! Soll ich in Zukunft eine Brieftaube schicken oder was?"
Ich lachte und schubste ihn Richtung Sofa.
Meine Wohnung hatte ein Wohnzimmer, was auch gleichzeitig Schlaf- und Esszimmer war. Zwar eindeutig viel zu klein, aber mehr konnte ich mir nicht leisten. Die Küche und das Badezimmer waren auch ziemlich winzig.
Müde schmiss ich mich auf die alte Couch. Es knackte unter mir.
Mein bester Freund hob meine Beine und setzte sich hin. „Also?", fragte er.
„Naja, in Zukunft würde auch einfach ein Rauchzeichen reichen", meinte ich und lachte. Ich wollte nicht wirklich über das Vorstellungsgespräch reden. Es hatte mich mehr verwirrt, als es mich aufgeklärt hatte.
Unbeeindruckt schnalzte er.
„Irgendwie scheinst du nicht so ganz zufrieden? Freust du dich nicht, dass du angenommen wurdest?"
„Hm, klar doch, aber es ist etwas vorgefallen..."
Und so erzählte ich ihm die ganze Geschichte.
„...bis er mir dann eine kleine private Tour bei meinem zukünftigen Arbeitsplatz gab."
Verwirrt hob er seine rechte Augenbraue.
Als ich mich im Internet über Vorstellungsgespräche informiert hatte, stand da eindeutig nichts von einer privaten Tour mit dem Boss der Firma, wenn eher schon von einem gleichrangigen Angestellten.
„Glaub mir, ich verstehe es auch nicht", lachte ich und setzte mich auf. Von der Erzählung hatte ich einen trockenen Hals, also machte ich mich auf den Weg in die Küche.
Hinter mir hörte ich Schritte.
Jay stand angelehnt im Türrahmen.
„Möchtest du auch etwas?", fragte ich ihn und hielt mein Glas Wasser hoch.
Kopfschüttelnd lehnte er ab und musterte mich.
Uninteressiert trank ich einen Schluck und lehnte mich ebenso, am Küchentresen, an. „Irgendwie war alles so verdammt komisch", begann ich,„Er fragte mich nicht die Standard Fragen auf die ich mich vorbeireitet hatte. Wir hatten eher so, keine Ahnung- Smalltalk?"
Brummend stellte ich mein Glas ab und sah mein Gegenüber an.
„Also ich kann dir da echt nicht weiterhelfen, Sorry", grinste er. „Wann fängst du an?"
„Am Montag, also in zwei Tagen. Morgen arbeite ich somit das letzte mal im Café."
Ich war schon traurig, aber ein neues Kapitel meines Lebens beginnt in zwei Seiten und ich sollte es mit offenen Armen empfangen.
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Changes | The CEO & Me
Romance„Ich möchte so viel mehr über dich erfahren, Vivien", raunte er und blickte mir dabei direkt in die Augen. Ehe mein Name über seine Lippen kam, biss ich mir fester in die Zunge und ignorierte mein Unterleib, welches sich anfing zu melden. Mein Hals...