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Das Vorstellungsgespräch

Ich glaube, jetzt wäre der perfekte Moment mich vorzustellen; Derzeit arbeite ich in einem kleinen Katzencafé mitten in der Innenstadt. Meistens sind bei uns kleine Kinder mit ihren Eltern oder Pensionisten anwesend.

Meine anderen zwei Mitarbeiter sind spitze und die meiste Zeit haben wir echt Spaß. Auch unsere vier Katzen verbringen gerne viel Zeit mit uns.

Einfach gesagt, ich liebte meinen Job, aber meine Geldbörse hasste ihn. Nur schwer komme ich monatlich über die Runden, muss immer nur Fertigessen essen und weiteres, wie Kleidung, konnte ich komplett vergessen.

Als ich eines Tages in meiner Mittagspause, in einer kleinen Kammer saß, hörte ich im Radio, dass ELIJAH IMMOBILIEN Mitarbeiter suchte. Innerlich wehrte ich mich dagegen und dachte, dass sie sowas wie mich sowieso nicht suchten.

Jay, mein bester Freund, bekam auch davon mit. Er überredete und motivierte mich und somit schrieben wir unser Bewerbungsschreiben gemeinsam. Es war eine schöne Vorstellung zusammen mit ihm hier arbeiten zu können, aber leider lehnten sie Jay ab und mich luden sie zu einem Bewerbungsgespräch ein.

Er versicherte mir, dass es okay für ihn sei und ich den Job rocken solle.

„Frau Schrab, ist alles in Ordnung? Brauchen sie ein Glas Wasser?"

Erschrocken sah ich auf und blickte in die blauen Augen von Lydia. Ihr Gesicht war wirklich schön kantig und ihr Körper einfach perfekt. Auf solche Leute konnte man doch einfach nur neidisch sein.

Fragend lehnte sie ihren Kopf zur Seite.

„Ähm, ja. Könnte ich nur schnell das Badezimmer benutzen?", fragte ich mit trockenem Hals, der gerade nichts lieber als Wasser wollte.

Nickend deutete sie auf eine Türe im hinteren Bereich des ebenso riesigen Raumes. Schnell tapste ich hin und riss die Türe auf.

Okay, Vivien. Reiß dich zusammen, es ist in Ordnung nervös zu sein. Gleich gehst du einfach nochmal zu Lydia und fragst, ob sie sich vielleicht versprochen hätte und eigentlich meinte, dass ich mit einem anderen Betriebsleiter mein Interview hätte.

Ich drehte am Wasserhahn und ließ kaltes Wasser über meine Handgelenke laufen.

Mein Papa meinte immer, dass man Respekt vor seinen Verpflichtungen, bzw. Aufgaben haben solle, aber keine Angst, denn Angst brachte dich nicht weiter im Leben.

Schon mit viel mehr Motivation stellte ich das Wasser ab und trocknete meine Hände.

Mein Handy vibrierte, aber ich ignorierte es und ging wieder nach draußen zu den zwei Empfangsdamen.

„Entschuldigung, ich habe eine Frage", begann ich,„mit wem genau werde ich mich gleich unterhalten?"

Lydia schaute mich an, räusperte sich kurz und setzte dann an: „Mit Alex Boyle, dem Boss von ELIJA IMMOBILIEN. Ich kann ihre Nervosität verstehen, aber das müssen Sie wirklich nicht. Er ist ein sehr netter Mann."

Die andere Empfangsdame setzte fort: „Das stimmt. Am Anfang wird er sie wahrscheinlich bisschen unter die Lupe nehmen und ausfragen. Es ist wirklich nicht fair, dass sie genau ihr erstes Gespräch mit Herr Boyle haben, aber vertrauen Sie uns; Er will Ihnen nichts Böses." Mitfühlend schenkten mir beide ein Lächeln.

Ihre Aufmunterung funktionierte nicht  und ich begann unruhig auf meinem Platz herumzulaufen.

Natürlich hatte ich mich über Boyle und seinem Vater, dem Namensgeber und Erschaffer der Firma, informiert, trotzdem war das jetzt ein kleiner Schlag ins Gesicht.

Changes | The CEO & MeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt