As white as a blossom

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Stumm starrte ich nach oben.

Hörte der Musik im Hintergrund zu.

Ließ die Sonne auf mich niederscheinen.

Eigentlich alles Dinge, die ich genießen könnte.

Und doch...

Mühsam rappelte ich mich auf und neigte meinen Kopf zur Seite, als mir etwas auffiel.

Weiß?

Vorsichtig fuhr ich mit meiner Hand über das Blütenblatt.

Wieso waren die Rosen auf einmal weiß?

Stirnrunzelnd fuhr ich mir durch die Haare, dann setzte ich mich wieder ordentlich hin und erschrak, als ich einen Blick auf den Boden warf.

Ich lachte nervös, rieb mir die Augen, und starrte nochmal nach unten.

Es...ja, es traf es ziemlich gut, war immer noch da.

Vor mir befand sich eine...Person?

Vielleicht war es eine Art Puppe?

Es trug ein sehr feines Rüschenkleid, also ging ich davon aus.

Ich blinzelte.

Die Puppe vor mir auch.

Ich musste zugeben, in die leeren, weißen Augen der Puppe zu schauen, war ein sehr unangenehmes Gefühl.

Oh Gott...

Wie lange musste ich diese Puppe noch anstarren?

Ich räusperte mich, woraufhin die Puppe begann, leise etwas zu flüstern.

Was?

Ich lehnte mich nach vorne, um genau zu verstehen, was sie leise sagte, doch gerade als ich ein stilles »Henry« vernahm, rutschte ich von der Blüte ab.

Was ich anfangs gar nicht so schlimm fand, da ich damit rechnete, direkt auf den Boden aufzuprallen.

Doch als dieser nicht kam, stieg Panik in mir auf.

Instinktiv schloss ich die Augen und biss die Zähne zusammen, allerdings endete das Gefühl, tief zu fallen, abrupt und ich spürte etwas Festes unter mir.

...verwirrend.

Alles war so unglaublich verwirrend.

Langsam öffnete ich meine Augen und starrte einige Minuten in die Ferne.

Was war das für eine Puppe gewesen?

Warum war sie jetzt weg?

Warum hatte sie Henrys Namen geflüstert?

Warum habe ich keinen Aufprall gespürt?

Ich fasste mir an den Kopf, als dieser leicht zu dröhnen begann und ich stöhnte erschöpft.

War ja auch egal.

Ich entschloss mich dazu, wieder die Augen zu schließen und einfach liegen zu bleiben.

Jedoch hatte ich das Gefühl, als wolle irgendwer oder irgendwas, das ich mit bewege, denn der flache Boden unter mir fing an, zu einem Hügel zu werden und ich rutschte runter.

Ernsthaft?

Mit genervtem Gesichtsausdruck schaute ich auf die goldene Brücke vor mir.

Wie war ich hierhergekommen?

Ich seufzte.

War das überhaupt wichtig?

Mein Gefühl schien mich nicht zu täuschen, denn als ich immer noch liegen blieb, vernahm ich hinter mir ein lautes Grollen, und als ich mich umdrehte, entdeckte ich eine riesige Welle, die geradewegs auf mich zu kam und alles in ihrem Weg unter sich begrub.

Ich lachte nervös.

Das war ein Traum.

Was sollte mir die schon antun?

Mein Lachen stoppte, schließlich kam die Wassermasse immer näher und riskieren wollte ich wirklich nichts.

Blitzartig sprang ich auf, stolperte einige Schritte rückwärts, dann begann ich, zu rennen.

Wohin sollte ich nur?

Rechts und links war zwar Wald, aber die Bäume schienen mir den Weg zu versperren- und vor mir befand sich nur die Tür, zu der mir der Schlüssel fehlte.

Meine Hände klammerten sich um den Türgriff, doch all das Rütteln brachte nichts- die Tür war fest verschlossen.

»Mach auf! Mach auf!«, rief ich und begann, wild auf dem Holz zu hämmern, und die Panik in mir wuchs stetig.

Bitte nicht, bitte nicht...

Scheiß drauf.

Ich nahm kurz Anlauf, um gegen die Türe zu rennen, welche daraufhin aufbrach und ich mit meiner Restgeschwindigkeit gegen die nächste Türe- direkt vor mir- knallte.

Ich rieb mir den Kopf, griff nach dem Türknauf vor mir und öffnete die zweite Türe, nur, um mich vor einer dritten wiederzufinden.

Och...

Geöffnet.

Vierte Türe.

Geöffnet.

Fünfte Türe.

Geöffnet.

Sechste Türe.

Musste das sein?

Geöffne-

Genervt hob ich eine Augenbraue.

Dann fiel ich.

Erneut.

Warum tat ich mir das an?

Konnte ich nicht einfach aufwachen?

Ich begann, mich zu zwicken, doch außer einem kleinen Schmerz brachte mir das nichts, also kniff ich (ich hatte aufgehört zu zählen, wie oft ich meine Augen jetzt schon geschlossen hatte) meine Augen zusammen und begann, intensiv daran zu denken, einfach aufzuwachen.

Vielleicht klappt e-

Hä?

Arme?

Jemand hatte mich aufgefangen?

»Nathan?«

Diese Stimme...

Sofort riss ich meine Augen mal wieder auf und gaffte die Person, die mich aufgefangen hatte, mit offenem Mund und geröteten Wangen an.

»Henry?«

Dann wachte ich auf.


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