A living flame

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Als ich aufwachte, schlug mein Herz immer noch wie wild und ich starrte mit tränenerfüllten Augen auf einen Spiegel- dieses Mal jedoch ein anderer- vor mir.

Also war ich gar nicht wach?

Ich war noch im Traum?

Anfangs schnappte ich noch nach Luft, doch es gelang mir, mich zu beruhigen.

Das war alles nur ein Traum, richtig?

»Diese Spiegel sind gefährlich«, sagte eine weiche Stimme ruhig und ich drehte mich um.

Ich wischte mir die restlichen Tränen aus den Augenwinkeln und betrachtete die junge Frau vor mir.

»Allgemein ist es eine sehr schlechte Idee, hier zu sein.«

Wow.

Die junge Frau vor mir- wobei ich mir nicht mehr wirklich sicher war, ob es sich um eine normale Frau handelte, trug ein dünnes, edel besticktes bräunliches Kleid, geschmückt mit silbernen Reifen.

Sie hatte lange, graue und feine Haare, aus denen zwei schwarze Hörner hervorragten.

Mich schien ihre Warnung nicht wirklich interessiert zu haben, denn ich kroch näher auf sie zu und betrachtete sie noch genauer.

»Darf ich die anfassen?«, fragte ich flüsternd und starrte auf die großen, dunkelbraunen Flügel, die aus dem Rücken der Frau hervorragten.

Die Frau zögerte kurz, dann nickte sie und drehte sich um.

Ich wartete kurz ab , dann traute ich mich, über die Flügel und die unzähligen, feinen Federn zu fahren.

Weich...

»Sieh das als Revanche an, dass du mir geholfen hast.«

»Ich habe dir geholfen? Ich glaube nicht, dich zu kennen...«

»Du bist schrecklich blind.«

Die Frau drehte sich erneut um, sodass ich einen besseren Blick auf ihr Gesicht bekommen konnte.

Es war schmal, fast schon ein wenig unnatürlich...

Ich wusste gar nicht, worauf ich zuerst achten sollte- die bekannt vorkommenden, asiatischen Züge, den Teil der edlen Krone, der an ihrer Stirn zu sehen war, oder die beruhigend schauenden Augen, in welchem neben dem schimmernden Grau ein Rot hervorstach.

Dann traf es mich wie der Blitz.

»Du bist das Mädchen, das ich gerettet habe...«, flüsterte ich leise und starrte ihr in die Augen. »Aber du siehst...anders aus, liegt das daran, dass ich...hier bin?«

Sie lachte kurz.

»Ja.«

»Tut mir leid, so unhöflich gewesen zu sein!«, kam es aus mir raus und ich fuhr mir verlegen durch die Haare, »Darf ich nach deinem Namen fragen?«

»Momoko«, antwortete sie lächelnd, »Aber ich würde dir auch sehr gerne eine Frage stellen.«

»Nur zu.«

»Was machst du hier

Ich öffnete überrascht meinen Mund, doch es schienen keine Worte herauszukommen.

Es war seltsam.

Die entspannende, gemütliche Atmosphäre, in welcher ich mich unfassbar wohlgefühlt hatte, war mit einem Schlag weg und ich spürte Unbehagen in mir.

Paint it BlackWo Geschichten leben. Entdecke jetzt