A dreaming egoist

16 2 0
                                    


»Mylord?«

»Nein«, murmelte ich gähnend und wälzte mich auf die andere Seite meines Bettes, weg von der freundlichen Stimme.

»Ich schwöre Ihnen, ich werfe Sie aus dem Bett, Mylord!«

»Du kriegst mich nicht einmal hoch, Haley.«

»Aber ich.«

Angesichts der neuen Stimme schellte ich sofort hoch und rieb mir meine verschlafenen Augen.

»Ich bin wach«, bestätigte ich abermals gähnend und hörte, wie Haley die Vorhänge öffnete, um die Morgensonne rein zu lassen.

Hannah schien bereits wieder weitergegangen zu sein.

Nun kam Haley zu mir, und nachdem ich aufgestanden war, knöpfte sie mir mein Hemd auf.

»Die Rosen, die du gekauft hast, duften wundervoll, Haley,«

Haley sah mich mit ihren großen, blauen Augen verwirrt an.

»Ich bitte um Verzeihung Mylord, aber welche Rosen?«

Mein ebenso irritierter Blick wanderte durch das Zimmer.

Keine Rosen...

»Sie sollten lieber schnell wach werden, Mylord, es bleibt nicht mehr viel Zeit bis zum Treffen.«

Ich überlegte kurz.

»Und was war der Zweck dieses Treffens noch einmal?«



»Eine engere Beziehung knüpfen.«

Ich starrte wieder in große Augen, dieses Mal waren es jedoch keine blauen, nein, sie waren ein Gemisch aus Braun und Grün und somit definitiv nicht Haleys.

»Bitte?«, fragte ich zögernd und realisierte nach einigen Sekunden, dass ich mich nicht mehr in meinem Zimmer befand.

»Nathan, alleine für dieses Benehmen könnte ich dir meinen heißen Tee über den Kopf kippen.«

Ich sah zu meiner Verlobten.

»Allerdings besitze ich im Gegensatz zu dir Manieren, also lasse ich es bleiben.«

Moment.

Meine Verlobte?

Ich war verwirrt.

»Scarlett?«

Die Countess warf mir einen verständnislosen Blick zu.

»Wie lange sitze ich schon hier?«

»Geschätzt seit ungefähr einer halben Stunde, gefühlt seit Tagen, denn du bist im Moment ein unfassbar langweiliger Gesprächspartner.«

Scarletts Lächeln verschwand und mein Blick senkte sich.

»Nathan, was ist los?«

Mein Spiegelbild im Tee war leicht verschwommen, doch ich erkannte deutlich, wie müde ich aussah.

Dabei hatte ich eigentlich gut geschlafen, ja, der Traum war wirklich erfrischend gewesen.

Und doch verwirrend, denn ich schwöre, ich konnte die Rosen immer noch riechen.

Platsch.

Irritiert hob ich eine Augenbraue.

Platsch?

Paint it BlackWo Geschichten leben. Entdecke jetzt