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Sie lag auf dem Boden und atmete schwer. Kniend stürzte ich mich zu ihr und half ihr zurück ins Bett.

"Tief ein- und ausatmen. Ganz ruhig."

Ihr Atem wurde immer regelmäßiger und sie holte mehrmals tief Luft. Ich setzte mich vorsichtig zu ihr an die Bettkante und schaute sie besorgt an.

"Was ist passiert?" Sie schaute zu Boden, dann zu mir und danach wieder zu Boden.

Gerade als ich wieder was sagen wollte, kam der Arzt ins Zimmer. Er begrüßte mich, indem er mir die Hand gab und mich etwas fragte:"Und sie sind der Erziehungsberechtigte?"
-"Oh, nein nein, ich bin ein guter Freund von Alisja.", antwortete ich leicht grinsend. Der Arzt nickte und schaute zu Alisja.
"So, wie geht es Ihnen?"

Alisja stammelte irgendwas, was weder der Arzt, noch ich verstand.

"Okay, sie müssen jetzt nicht's sagen. Es ist ganz normal, dass sie jetzt zum Beispiel nicht richtig sprechen oder sich bewegen können. Ihre Muskeln haben in der Zeit, in der sie im Koma lagen, abgebaut und sie haben vieles verlernt."

Mein Blick schwangte immer wieder zwischen den Arzt und Alisja, hin und her, während ich ihm weiter aufmerksam zuhörte.

"Wir werden gleich ein paar Tests machen, damit wir sehen können, wie wir die Reha, also die Rehabilitation, gestalten werden und wann wir sie beginnen können. Haben Sie noch weitere Fragen?"

Der Arzt schaute erst zu Alisja und danach zu mir. Ich schüttelte den Kopf und merkte, dass ich anfing zu zittern und meine Atmung sich beschleunigte. Ich bekam schwitzige Hände und mein Kopf fühlte sich so schwer wie Blei an.

Ich schaute hoch und merkte, dass meine Sicht immer mehr schwankte. Ich stütze mich auf den Armlehnen hoch und schaukelte leicht hin und her. Ich wagte einen flüchtigen Blick zu Alisja, welche gerade mit einer kleinen Lampe angeleuchtet wurde. Ich stolperte nach vorne, knallte kurz gegen die Tür, öffnete diese anschließend und taumelte hinaus.

Im Flur lehnte ich mich an die nächst gelegene Wand und rutschte diese hinunter. Ich versuchte meinen Blick auf die gegenüberliegende Wand zu fokussieren, was mir aber nicht gelang, weshalb ich meinen Kopf gegen die Wand lehnte, die Augen schloss und mehrmals tief durchatmete. Ich schluckte schwer und öffnete meine Augen wieder.

Was passierte gerade mit mir? Warum zitterte ich so sehr? Warum bekam ich so schlecht Luft? Es besserte sich doch gerade alles. Wo liegt das Problem? Ich sollte glücklich sein, vor Freude Luftsprünge machen, aber stattdessen funktionierte gerade überhaupt nichts.

Und plötzlich fing ich wieder an nach Luft zu schnappen. Ich hechelte förmlich.

Eine Krankenschwester, welche den Flur entlang lief, bemerkte das und kam auf mich zu gerannt.
"Was ist passiert? Haben sie was genommen? Reagieren sie gerade allergisch auf irgendwas?"

Ich war zu sehr beschäftigt, mit Luft holen, sodass ich ihr nicht antworten und einfach mit dem Kopf schüttelte.

"Wir brauchen einen Arzt!", rief die Dame vor mir, schaute sich hektisch um und danach wieder zu mir.
"Heben sie ihre Arme hoch!", befahl sie mir und half mir meine Arme über meinen Kopf an die Wand zu drücken.

Langsam bekam ich wieder besser Luft und beruhigte mich langsam.

So schusselig wie ich aber war, verschluckte ich mich an meiner eigenen Spucke und fing an wie wild zu husten. Und wieder rang ich nach Luft.

Meine Sicht verschwomte immer mehr, was mich zunehmend beunruhigte.

Im Augenwinkel sah ich einen Arzt, welcher sich zu mich kniete und irgendwas zu mir sagte, aber kurz danach verlor ich das Bewusstsein.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Mar 19, 2019 ⏰

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