Am nächsten Morgen stand man früh auf, verspeiste ein simples, aber nahrhaftes Frühstück und verteilte anschliessend die Aufgaben. Midori und Nagisa beschlossen, dass sie Zuhause bleiben würden, um das Haus weiterzuputzen. Yui bot ihre Hilfe an, doch die Frauen zogen es vor die Mittelschülerin mit den anderen Kindern ins Dorf zu schicken, damit sie etwas von der Umgebung sehen konnte.
Tomoya fuhr die Gruppe ins Dorf hinunter, wo er in der Nähe des Marktes parkte. Nach einigen kurzen Gesprächen wusste er, dass er ins übernächste Dorf fahren musste, da sie dort einen Baumarkt hatten, der alles führen sollte, was er für die Renovationsarbeiten benötigte. Der Rest drehte eine Runde um den Markt, aber ausser Lebensmitteln und vor allem Fisch gab es hier wirklich nichts. Da der Markt auch nicht besonders gross war, fand Tomoya sie schnell.
»Also gut. Ich muss um die vierzig Minuten ins übernächste Dorf fahren. Ich bezweifle das ihr mich begleiten wollt.«
»Ich habe mir gedacht, dass wir ans Meer gehen. Mal sehen, ob es zum baden taugt«, erklärte Ayumi. »Badetücher habe ich in der Umhängetasche im Auto.«
»Ich habe meine Badehose nicht dabei«, stänkerte Tama.
Rei grinste. »Das ist dein Problem, Bruderherz.«
»Ich möchte auch nicht baden.« Yui verschränkte die Arme vor der Brust.
Der Butler sah Yuna an. »Was ist mit Ihnen, Masuda-sama?«
»Och. Mal sehen.«
»Ich würde es vorziehen, wenn Sie alle zusammenbleiben würden. Der Sicherheit wegen.«
Nach einem unterdrückten Lachen entgegnete die Rothaarige: »Kommen Sie, Kanade-san. Haben Sie Angst, dass uns ein paar Yōkai entführen?«
Kurz schielte er zu Yuna, dann meinte Tomoya: »Natürlich nicht. Das sind einfach die gewöhnlichen Sorgen eines Vaters. Bitte passen Sie auf meine Kinder auf, Shikibu-san.«
»Machen Sie sich keine Sorgen. Das Einzige, was uns hier passieren könnte, ist, dass wir uns zu Tode langweilen.«
»Na gut. Kinder, ihr hört auf Shikibu-san, verstanden?«
Ein freches Grinsen erschien auf Yunas Gesicht. »Halten Sie das wirklich für klug? Sollten wir nicht eher auf Ihre Tochter hören?«
»Blue!«
Rei errötete leicht. »Schon gut. Shikibu-san macht das sicher gut. Ausserdem ist sie die Ältere.«
»Mit der geistigen Reife eines Kleinkindes.« Die Blauhaarige trat einen Schritt zurück und schob ihre Schwester vor. »Da höre ich ja noch eher auf Yui.«
»S-Schwester...« Verlegen knetete die Mittelschülerin ihre Hände.
»Sehr witzig, Yuna-chan. Zur Belohnung darfst du die Tasche aus dem Auto holen und den ganzen Tag durch die Gegend schleifen.«
Yuna ballte ihre Faust und hob sie drohend. »Und wenn nicht?«
»Ich mach das schon, Ayumi-san«, schlug Yui vor.
»Vergiss es. Sie soll ihre Tasche gefälligst selber schleppen.«
»Nun. Wenn Sie mich kurz zum Wagen begleiten würden, Masuda-sama? Dann könnten Sie die Tasche mitnehmen.«
Zuerst wollte Yuna widersprechen, doch als sie Tomoyas Blick sah, wurde ihr klar, dass er irgendetwas mit ihr besprechen wollte. »Okay.« Sie wandte sich an Ayumi. »Latsch mir bloss nicht davon, sonst tret ich dir in den Hintern, kapiert?«
»Entspann dich, Blue. Ich will keinen Ärger mit dir.«
»Gut.« Yuna schaute den Butler an. »Gehen wir.«
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Ein japanisches Sommermärchen
FantasyEs hätte ein langweiliger, aber erholsamer Urlaub am Meer werden sollen. Doch kaum erreichen Yuna Masuda und ihre Freunde das Dorf am Meer, werden sie von Geschichten über Yōkai, die junge Frauen entführen, beunruhigt. Dazu kommt, dass ihr Domizil e...