chapter no. 10 // death's story

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—10/LOGAN—

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—10/LOGAN

Die Polizeisirenen wurden mit laufender Geschwindigkeit immer lauter, was bedeutete, dass sie gleich hier ankommen würden - fuck. Vielleicht wäre es an dieser Stelle doch sinnvoller gewesen zu fliehen, aber das Geld war einfach zu wichtig. Ich starrte auf die durchsichtigen Beutel, die der muskulöse Kerl vor mir gerade in seinen schicken Rucksack beförderte. Anscheinend beunruhigten ihn die immer näher kommende Polizei auch nicht; er ließ sich sogar verdächtig viel Zeit. Meine ältere Schwester war während dessen dabei, das Geld zu zählen. Es dauerte nicht lange, bis sie festgestellt hatte, dass die Summe stimmte.

Sie nickte dem Trio, dem wir soeben eine beachtliche Menge an Kokain verkauft hatten, zu und sagte: "Damit das klar ist, wir haben uns noch nie gesehen."

Das Trio wirkte nicht wirklich überzeugt, nickte aber ebenfalls. Für den Kerl schien der ganze Prozess keine Neuheit mehr zu sein, was ich an seiner gelassenen Haltung und entspannten Mimik erkannte. Bei seinen zwei Begleitungen sah das hingegen ganz anders aus: Die in der Lederjacke versuchte zwar cool zu wirken, doch abnehmen konnte man ihr es nur halb. Während des Deals hatte sie zu oft auf ihr Handy geschaut - vielleicht um die Uhrzeit zu checken, vielleicht wartete sie aber sich auf eine Nachricht von ihrem Lover. Das andere Mädchen war zum ersten Mal bei sowas dabei. Sie hatte nicht einen Moment lang auf derselben Stelle gestanden, ihr Blick war verunsichert und ihre Augen hatten jeden Winkel des Treffpunktes abgescannt.

"Lasst uns jetzt endlich verschwinden.", sagte die Anfängerin.

Meine Schwester warf sich ihren Rucksack nun ebenfalls über die Schulter. Doch genau in diesem Moment geschah es - der erste Polizeiwagen fuhr samt Blaulicht und ohrenbetäubender Sirene um die Ecke.

Ich war wie paralysiert, als einer der Officers rief: "Keine Bewegung, Sie sind umstellt!"

Doch dieser Satz schien meine Schwester nicht aufzuhalten. Mit einem "Komm jetzt!", packte sie meine Hand und riss mich mit. Schon auf dem Hinweg waren wir durch unzählige Gassen und offene Keller gelaufen, um unter die Brücke zu gelangen. Also konnte man auch davon ausgehen, dass es einen Weg gab, den die Cops nicht kannten. Wir hatten noch eine Chance. Wie die anderen davonkommen würden, war mir ziemlich egal - ihre Eltern waren wahrscheinlich so reich, dass die Kaution für sie ein Schnäppchen sein würde. Kat zog mich in die Straße, aus der wir bereits auf dem Hinweg gekommen waren. Während ich mich darum bemühte, ihr Tempo zu halten, wurde mir bewusst, dass wir nicht nach Hause fliehen konnte. Denn dann war Mom auch dran und das konnte ich unter keinen Umständen zulassen. Aber wohin sollten wir?

Aus dem Augenwinkel erkannte ich, dass zwei Cops die Verfolgung aufnahmen. Kat ließ meine Hand los und lief jetzt sogar noch schneller als zuvor. Ich war zwar etwas trainiert, aber an Ausdauer mangelte es mir gewaltig - daran musste ich in Zukunft unbedingt etwas ändern, falls ich die nach dieser Nacht überhaupt noch hatte. Wir hatten mit den reichen Teens einen Treffpunkt zwischen beiden Fronten ausgesucht, deswegen hatten wir einen ziemlich weiten Weg in unser Viertel. Das Gute an diesem Viertel war, dass die Bewohner der Einfamilienhäuser von der Normalität ihres Lebens geblendet waren. Hier würde keiner auf die Idee kommen, dass irgendwelche Drogendealer mit einer Verfolgungsjagd zu kämpfen hatten. Außerdem lohnte es sich für Einbrecher nicht, diese Menschen auszurauben.

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