Kapitel 17

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Rosalie

Als ich am nächsten Morgen aufwachte befand ich mich in einem fremden Bett und in einem fremden Zimmer. Ich schaute mich um und sah Jayden. Er sass auf seinem Schreibtischstuhl und schlief. Ich lächelte und kletterte aus dem Bett. Zuerst wollte ich ihn wecken liess es dann aber sein und verliess leise das Zimmer.

Ich machte mich auf die Suche nach der Küche, die ich auch schnell fand. Bis ich aber das Toastbrot gefunden hatte dauerte es schon ein wenig länger. Ich bestrich sie mit Nutella, die zum Glück neben der Kaffeemaschine stand, und legte sie auf einen Teller.

«Morgen» sagte Jayden mit verschlafener Stimme. «Morgen» antwortete ich und hielt ihm einen Teller hin. «Danke» murmelte er und biss in eines der Brote bevor er sich auf die Küchentrese setzte.

«Du musst nicht auf dem Stuhl schlafen» Jayden hob den Kopf. «Ich wusste nicht ob es für dich okay ist, wenn ich bei dir schlafe» nuschelte er und steckte sich den Rest des Toastbrotes in den Mund. «Es ist dein Bett.» antwortete ich und biss in mein Toastbrot. «Wenn du noch eine Nacht bleibst schlafe ich bei dir» er grinste und sprang von der Küchentrese. «Ich geh duschen und du kannst ein Shirt von mir haben, wenn du willst» Und schon war er aus der Küche verschwunden.

Wenig später sass ich neben Jayden im Auto seiner Mutter auf dem Weg ins Krankenhaus. Er hatte mir einen Hoodie von sich ausgeliehen, der mir zwar zu gross war aber ich fühlte mich wohl darin. Die Kapuze hatte ich hochgezogen und schob sie erst nach unten als ich neben dem Bett von meinem Vater sass. Jayden hatte sich auf den Stuhl neben dem Fenster hingesetzt. Er beobachtete mich schweigend.

Ich hielt die Hand meines Vaters und starrte auf den Monitor der auf der anderen Seite des Bettes stand. Wie konnte es sein das er überlebt hatte? War ein Kopfschuss nicht tödlich? Ich nahm mir vor sobald ich wieder bei Jayden Zuhause war ein wenig im Internet nachzuforschen.

«Entschuldigen Sie, aber sie müssen jetzt gehen. Die Besuchszeit ist vorbei» eine ältere Krankenschwester lächelte mich mitleidig an und hielt mir und Jayden die Tür auf. Schweigend liefen wir die Flure entlang zum Ausgang.

«Denkst du er wird wieder gesund?» fragte ich Jayden als wir vor seinem Auto standen. Er drehte sich zu mir.
«Hoffen wir es» antwortete er und hielt mir die Beifahrertür auf.

Wenn mir jemand vor einigen Monaten gesagt hätte, ich würde in Jaydens Bett übernachten und zusammen mit ihm meinen Vater im Krankenhaus besuchen hätte ich die Person ausgelacht und gesagt sie wäre verrückt. Diese ganze Situation war verrückt. Mein Vater lag mit einer Kugel im Kopf im Krankenhaus, meine Mutter hat sich in ein Hotel verkrochen.

Was hätte Aiden jetzt wohl gemacht? Hätte er mir vorher gesagt alles würde gut werden und hätte mich in den Arm genommen? Ein Kloss bildete sich in meinem Hals. Ich vermisste ihn so sehr. Ich wünschte mir so sehr er wäre jetzt hier.

Criminal Nerd |Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt