Harry konnte in dieser Nacht nicht schlafen. Seine trüben Gedanken ließen ihm einfach keine Ruhe. Nachdem er sich also stundenlang nur im Bett herumgewälzt hatte, entschied er sich schließlich dazu aufzustehen. Er schälte sich aus seiner Bettdecke heraus und trottete dann, so leise er konnte, um seine Frau nicht aufzuwecken, die bereits tief und fest schlief, aus dem Schlafzimmer. Er versuchte in dem nahezu gespenstisch ruhigem, großen Haus den Lichtschalter zu finden. Doch es wollte ihm in seiner Müdigkeit nicht so recht gelingen. Also tapste er im Dunklen die Treppen nach unten, hielt sich dabei aber am Treppengeländer fest um nicht zu stolpern. Sein Weg führte ihn in die geräumige Küche. Dort strengte er sich mehr an den Lichtschalter zu finden. Das grelle Licht blendete seine Augen und er musste sich erst einmal an die Helligkeit gewöhnen. Als das geschehen war schenkte er sich ein Glas Wasser ein und leerte es in einem Atemzug. Dann ließ er seinen Blick umher wandern. Überall hingen Bilder von den Kindern, von Ginny und ihm. Darauf lachten sie, waren glücklich. Ja auf den Bildern waren sie noch eine richtige Familie gewesen. Jetzt lebten Ginny und er nur noch eine Lüge. Sie versuchten das aufrechtzuerhalten oder vorzutäuschen was sie einmal wirklich gehabt hatten. Aber er konnte das einfach nicht mehr. Je länger er mit dieser Lüge lebte, desto mehr zerrte es an ihm und seinen Nerven. Vor allem aber raubte es ihm jegliche Kraft. Kraft die er gerade eigentlich dringend benötigen würde um das mit Albus wieder gerade zu biegen. Es war alles einfach so verworren und wieder einmal fragte er sich wie es so weit hatte kommen können. Er seufzte hörbar auf. Dann fiel sein Blick auf etwas anderes als all die Bilder. Eine gute Flasche Feuerwhiskey, stand noch fast unberührt auf einem Sideboard. Davon könnte er jetzt wirklich ein paar Schlücke gebrauchen. Vielleicht würde dass seine Gedanken wenigstens für die heutige Nacht betäuben, so dass er endlich etwas Schlaf finden würde. Entschieden nahm er die Alkohohlflasche an sich und suchte dann mach einem passendem Glas. Kurz darauf fand er sich auf der Terrasse wieder wo er an dem Glas nippte, in das er sich den Feuerwhiskey eingeschenkt hatte. Seine Kehle brannte daraufhin fürchterlich und auch der bittere Nachgeschmack war grässlich. Doch das war ihm egal. Er kippte es einfach hinunter. Alles war besser als sich weiterhin so zu fühlen.
Er wusste nicht wie viel Zeit vergangen war. Die Whiskeyflasche war inzwischen bis zur Hälfte geleert. Doch das schien er nicht einmal bemerkt zu haben, denn der Alkohol hatte bereits den Großteil seines Gehirns benebelt. Alles was er tat war mit durchsichtigem Blick gen Himmel zu starren. Es war eine Sternenklare Nacht. Der Mond schien hell auf ihn herab und spendete ihm etwas Licht. Sein Glas hielt er fest in seiner Hand umklammert, als würde er es so dringend brauchen wie die Luft zum Atmen. Er trank es jetzt bis zum letztem Tropfen aus. Nun schmeckte es ihm sogar, was, wie sein nüchternes Ich gewusst hätte, kein gutes Zeichen war. Doch er war nicht mehr nüchtern. Also beachtete er das Warnsignal nicht und schenkte sich stattdessen erneut etwas von der Flüssigkeit ins Glas ein. Dabei schüttete er einiges daneben und besudelte somit den Gartentisch. Auch das kümmerte ihn nicht. Vermutlich registrierte er es nicht einmal mehr. Stattdessen führte er das Glas erneut zu seinem Mund und trank. Er merkte wie ihm langsam schwummrig zu Mute wurde und sich nun auch das Letzte Fünkchen seines gesunden Menschenverstandes von ihm verabschiedete. Es war eine Erleichterung für ihn. Endlich musste er sich nicht mehr mit seinen Gefühlen rumschlagen. Da war kein Frust mehr. Keine Wut. Keine Trauer. Aber vor allem und das war von allen Gefühlen das wohl schlimmste, musste er auch diese unsägliche Einsamkeit nicht mehr spüren, die ihm so zu schaffen machte. Es kam ihm jetzt alles so viel klarer, viel eindeutiger und leichter vor. Und dann kam ihm in seinem Zustand plötzlich eine, wie er fand gute und sehr einleuchtende Idee. Schon im nächsten Moment, völlig überzeugt von seinem spontanem Einfall, setzte er sich in Bewegung. Er stand auf, brauchte einen Moment um mit dem Schwindelgefühl umzugehen und torkelte dann zurück in die Küche wo er nach seinem Zauberstab griff. Mit ihm in der einen Hand und seinem Glas voll Feuerwhiskey in der Anderen, versuchte er sich zu konzentrieren um apparieren zu können. Es dauerte allerdings eine ganze Weile bis es ihm in seinem Zustand gelang sich den Ort den er ansteuerte, in Gedanken vorzustellen. Doch dann gelang es ihm. Er spürte einen Zog, der ihn den Boden unter den Füßen wegriss, auf denen er eh nur noch wackelig gestanden hatte und mit einem leisem Plopp war er verschwunden.
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Ever since L.A. {Drarry}
FanfictionDas Pairing der FF ist DracoxHarry. Sie basiert auf Harry Potter und das verwunschene Kind und spielt nach dem viertem Schuljahr von Scorpius Malfoy und Albus Potter. Es sind Sommerferien und aufgrund mehrere Umstände fliegen Draco und Harry mit ihr...