Ever since L.A. {Drarry}

Unschöne Flashbacks, nörgelnde Familienmitglieder & eine entgültige Entscheidung

„Harry Potter! Wo zum Teufel bist du gewesen?", drang Ginny's gereizte Stimme an seine Ohren kaum dass er das Haus betreten hatte. Der Ärger, den er gleich mit ihr haben würde, war vorprogrammiert. Sie tauchte im Türrahmen auf und sah ihn aus ihren hellbraunen Augen heraus feindselig an. Er entschied sich dazu erst einmal nichts zu sagen, was sich als böser Fehler herausstellte. „Du bist die ganze Nacht über weg, sagst kein einziges Wort, hinterlässt keine Nachricht und dann finde ich auf der Terrasse eine halb geleerte Whiskey Flasche. Was wenn die Kinder ihn gefunden hätten? Was denkst du dir dabei? Weist du wie viel Sorgen ich mir gemacht habe?" Sie schmetterte ihm die Vorwürfe nur so entgegnen. Dabei war ihre Stimme energisch und hatte einen schrillen Klang angenommen.

Harry seufzte hörbar auf. Zugeben war seine Aktion von gestern nicht besonders durchdacht gewesen. Trotzdem hatte er die ständigen Auseinandersetzungen mit ihr so satt. Außerdem sah er nicht ein sich wegen dem Geschehenen vor ihr rechtfertigen zu müssen. Schließlich war sie es die auf die offene Beziehung bestanden hatte. Das machte er ihr mit seinen nächsten Worten auch sehr deutlich. „Du hast mir doch letztens erst wieder deutlich gemacht, dass es mich nichts mehr angeht was du machst, oder? Dann sollte es andersherum genau so sein, findest du nicht?" Auch seine Tonlage verhielt sich nicht unbedingt freundlich.

„Soll das ein Witz sein? Ich sage dir immer wenn ich ausgehe und wann ich ungefähr zurück bin! Und vor allem betrinke ich mich nicht aus heiterem Himmel und verschwinde dann einfach!", zischte sie zurück. Sie wirkte jetzt noch wütender als zuvor. Ihre Augen funkelten regelrecht vor Zorn als sie auf ihn zu trat. Harry konnte nicht anders als mit den Augen zu rollen. „Es ist trotzdem meine Sache. Wir sind ja schließlich kein Paar mehr. Also hast du nicht das Recht mich deswegen so anzugehen." Seine Worte hatten sie verletzt. Er sah es ihr deutlich an. Doch im Moment war es ihm einfach nicht möglich auf ihre Gefühle Rücksicht zu nehmen. Er war es einfach so Leid, dass sich ihre Streitigkeiten immer und immer wieder wiederholten ohne dass es ein Ende fand. Und gerade wollte er einfach nichts sehnlicher als seine Ruhe. Zumal er sich heute so wie so noch genug mit ihr streiten würde wegen Los Angeles, da sie von seiner Idee mit zu reisen mit Sicherheit nicht begeistert sein würde.

„Nur weil wir kein Paar mehr sind heißt dass nicht dass ich mir keine Sorgen mehr um dich mache oder dass du mir nicht mehr wichtig bist. Gott Harry du kannst manchmal so ein riesiges Arschloch sein!" Er zuckte unbeteiligt mit den Schultern. „Ich sage nur wie es ist.", antworte er ihr dann und wandte den Blick von ihr ab. „Weist du was sprich mich wieder an, wenn du wieder zu dir gekommen bist. So kann ich dich gerade wirklich nicht ertragen." Damit stürmte sie an ihm vorbei und zur Haustüre, die sie laut hinter sich zuknallen ließ.

Für einen kurzen Augenblick lang starrte er ihr hinterher. Dann lief er kopfschüttelnd die Treppen nach oben wo er zuerst einmal in die Dusche stieg. Das kalte Wasser beruhigte ihn wieder ein wenig. Er konnte jetzt wieder viel klarer denken als zuvor. Er hatte die Augen geschlossen und wollte gerade zu seinem Duschgel greifen als plötzlich Erinnerungsfetzen aus seinem Unterbewusstsein hervordrangen. Es waren Erinnerungen von gestern Nacht. Vor Schreck hätte er das Duschgel fast fallen lassen. Er rieb sich den Kopf ein wenig, da sich nun immer mehr Erinnerungen anbahnten, die sich, wild durcheinander gewürfelt und in der völlig falschen Reihenfolge, wie ein Kinofilm im Schnelldurchlauf in seinem Kopf abspielten. Oh bei Merlins Bart. Nie wieder würde er trinken. Nie wieder. Wie er sich verhalten hatte und was er von sich gegeben hatte... Es war ihm schon lange nichts mehr so peinlich gewesen wie das. Das war wirklich ein ganz neuer Höhepunkt seiner bisherigen Blamagen. Wie hatte Draco das überhaupt ausgehalten ohne ihm einen Fluch auf den Hals zu hetzen? Und wieso zur Hölle nahm er ihn trotz diesen Geschehnissen mit nach Los Angels? War das aus Mitleid? Verdammt. Er könnte sich gerade wirklich selbst ohrfeigen. Wie sollte er ihm jetzt unter die Augen treten nachdem er die Erinnerungen wieder zurück hatte? Das war fast noch schlimmer als gar nichts mehr zu wissen.