Harry's nicht ganz gewollter Aufstieg von 'Narbengesicht' zu 'Liebster'

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Am nächsten Tag klingelte es pünktlich um 13 Uhr an der Haustüre der Potters. Das musste Draco sein, der kam um Harry und die beiden Kinder abzuholen, damit sie gemeinsam zum Flughafen fahren konnten. „Ginny gehst du bitte an die Türe?", rief der ehemalige Gryffindor, nachdem er das Geräusch der Türglocke vernommen hatte, vom Badezimmer aus nach unten. Er war noch nicht ganz fertig. Um ehrlich zu sein hatte er sogar verschlafen. Hätte Ginny ihn nicht vor einer Dreiviertelstunde geweckt würde er wohl immer noch seelenruhig im Bett liegen. Der Alkoholexzess von vorgestern hing ihm scheinbar immer noch ordentlich nach. Deshalb musste er sich jetzt auch beeilen. Er war gerade erst aus der Dusche gestiegen und hetzte sich jetzt ab sich in seine Alltagsklamotten zu zwängen, die aus einem weinrotem T-Shirt und einer einfachen schwarzen Jeans bestanden. Dann fuhr er sich vor dem Spiegel noch ein paar Mal durch die widerspenstigen Haare und putzte sich die Zähne bevor er sich und sein Gepäck, noch immer etwas verschlafen, die Treppen hinunter schleppte. Kurz darauf kamen auch die beiden gleichaltrigen Jungs die Stufen herunter getrampelt. Laut Ginny waren die Zwei schon den ganzen Morgen über total aufgedreht und kaum zu bändigen gewesen. Sie hatten wohl etwas Reisefieber, aber das würde sich schon wieder legen. Jedenfalls hoffte Harry das inständig.

„Hey", grüßte er den ehemaligen Slytherin flüchtig, als er unten angekommen war. Dieser stand im Türrahmen und hatte sich bis eben wohl ein wenig mit Ginny unterhalten. Jetzt nickte er ihm kurz zu und begrüßte dann seinen Sohn, der mit Albus im Schlepptau ebenfalls aufgetaucht war. „Seit ihr so weit? Der Fahrer wartet schon.", ließ Draco sie dann alle wissen. In seiner Stimme schwang Ungeduld mit. Scheinbar hatte er es genau so eilig los zu kommen wie die Kinder, nur dass er nicht so enthusiastisch wirkte wie sie.

Harry zog bei dem Wort „Fahrer" jedenfalls ein wenig skeptisch die Augenbrauen in die Höhe. Er hatte vor vielen Jahren seinen Führerschein bei den Muggeln gemacht und ihm war nie auch nur in den Sinn gekommen einen Fahrer zu engagieren. Doch dann machte er sich in Gedanken bewusst, dass es Draco Malfoy war von dem sie da sprachen und er hörte auf sich darüber zu wundern. Das war nun Mal sein extravaganter Lebensstil, wie Harry schon aus Schulzeiten wusste und den würde er nun durch diesen gemeinsamen Urlaub wohl noch genauer kennenlernen. Ob er diesen allerdings jemals gutheißen würde, war fraglich.

„Ja es kann losgehen oder Jungs? Habt ihr alles?", fragte er die Beiden und sah von ihnen und den riesigen Koffern, die sie mit sich schleppten, hin und her. Die Angesprochenen nickten bekräftigend. „Na dann." Draco hatte sich nach einer verabschiedeten Handbewegung in Ginny's Richtung bereits zum Gehen umgewandt. Er wollte scheinbar wirklich schnellstmöglich aufbrechen. Deshalb hielt Harry die Verabschiedung mit seiner Frau auch recht kurzweilig. Er umarmte sie nur rasch. Sie flüsterte ihm währenddessen noch zu er sollte gut auf Albus acht geben, woraufhin er nickte. Dann hatte er sich auch schon, mit seinem Koffer gewappnet, nach draußen gestohlen. Scorpius folgte ihm. Als dann auch Albus nach einigen Umarmungen und Küssen etwas entnervt aus dem Haus stolperte zeigte Draco ihnen den Weg zum Auto, welches sich als protzig große, schwarze Limousine herausstellte. „Ist das dein Ernst?", fragte Harry und blickte den Blonden neben sich erneut mit hochgezogenen Augenbrauen an. Klar Draco war reich aber mussten sie deshalb in so einem überteuertem und übertriebenem Teil herumfahren? Er selbst war durch seine Arbeit inzwischen auch zu einem beträchtlichem Vermögen gekommen. Dennoch würde er für so etwas niemals sein Geld verschwenden.

„Wieso? Wolltest du etwa zu Fuß zum Flughafen laufen?", war allerdings das einzige was der Blonde darauf mit sarkastischem Unterton entgegnete. Deshalb verdrehte Harry jetzt auch leicht die Augen, beließ es aber dabei. Stattdessen übergab er dem Fahrer, mit einem schlechtem Gewissen, sein schweres Gepäck, dass dieser in den Kofferraum hievte. Mit Albus und Scorpius Gepäck verhielt es sich genauso. Als alles eingeladen war stiegen sie endlich in die geräumige Limousine ein, die mit bequemen Ledersitzbänken ausgestattet war. Während der Fahrt unterhielten sich die Teenager aufgeregt über die Sachen, die sie in LA machen wollten und machten die Erwachsenen mit ihrer ständig wechselnder Musikauswahl (hinten war ein hochwertiger CD Player mit kräftigen Boxen eingebaut) zunehmend wahnsinnig. Deshalb waren die Beiden auch heilfroh als sie nach einer zwanzig minütigen Fahrt endlich an London's Flughafen ankamen.

Ever since L.A. {Drarry}Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt