Der Gedanke an Chan sein geschwollenes Auge ließ mich nicht los. Durchgehend stellte ich mir nur eine Frage "Wer hatte ihn verletzt?". Doch er würde sich weiterhin sträuben mit mir darüber zu reden, weshalb ich auf meinen Plan B zurück griff.
Seine aufgewühlte sowie sturre Art konnte nur mit einer bestimmten Waffe gezähmt werden, weshalb ich vorsichtig von meinem Bett aufstand und mich zu dem Käfig begab. Chris begann mich schon neugierig zu Mustern, während er langsam auf den Eingang zu hüpfte.
Ich öffnete die Stalltür um den kleinen Hasen in meine Hände zu nehmen. Zärtlich fuhr ich ihm durch sein Fell.
,,Chan ist traurig. Wir müssen ihn aufmuntern," flüsterte ich dem kleinen Knäul in meiner Hand zu, woraufhin er verständlich mit seiner Nase zu wackeln begann.
Ich machte mich nun wieder auf den Weg zu meinem Bett, auf welchen Chan es sich gemütlich gemacht hatte. Desinteressiert hatte er meine vorherigen Handlungen ignoriert, doch als ich Chris langsam auf seiner Brust ablegt zuckte er kurz zusammen.
,,Was ist passiert?," begann ich nun zu nuscheln, während er den kleinen Hasen vor sich lächelnd betrachtet. Schnuppernd kam Chris, Chan seinem Gesicht näher.
,,Das übliche," antwortet er mir jedoch nur kühl, bevor er seine Hand über das weiche Fell gleiten ließ.
,,Warum willst du mir nicht sagen, wer es gewesen ist?"
,,Würde es etwas an der Situation ändern?"
Ich sah in sein Gesicht, direkt auf sein geschwollenes Auge.
,,Es wird blau werden," äußerte ich mich nun und ging seiner vorherigen Frage somit gekonnt aus dem Weg.
Chan hatte Recht. Fürs erste könnte ich nichts mit dieser Information anfangen doch sobald wir dieselbe Schule besuchen werden, würde ich herauafinden wer ihn schlug.
Ich war zwar kleiner und schmächtiger als Chan, dennoch würde ich ihn beschützen.
,,Ich werde ein wenig Eis holen," gab ich ihm bescheid doch bevor ich überhaupt aufstehen konnte, griff er nach meiner Hand.
,,Du bist mein einziger Freund. Lass mich bitte niemals alleine."
Er sah mich mit seinen glasigen Augen an, während mein Blick zwischendurch zu Chris abweichte. Friedlich war er auf Chans Brustkorb eingeschlafen. Kurz räusperte ich mich, bevor ich meine freie Hand hob. Ich streckte ihm meinen kleinen Finger entgegen, woraufhin er mich fragend musterte.
,,Ich habe eine Bedingung, bevor ich dir mein Indianerehrenwort gebe. Versprich mir, immer bei mir zu bleiben."
Ich dachte, er bräuchte Zeit zum überlegen - mindesten zwei, drei Sekunden - immerhin sollte er mir ein Versprechen geben, dass ihn bis zum Lebensende an mich bindet. Ich wollte es nicht mit den Worten ,,...bis das der Tod uns scheidet" gleichsetzen, doch ich nahm mir Versprechungen sehr zu Herzen.
,,Versprochen," schoss es förmlich aus ihm heraus und reichte mir nun auch seinen kleinen Finger.
,,Versprochen," erwiderte ich, wobei sich ein breites Lächeln auf meine Lippen legte.

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朋友 ғʀɪᴇɴᴅ ✧ ᶜᴴᴬᴺᴵᴺ
FanficAlles begann mit einem lσch im Zaun. Ein Gespräch, eine entstandene Freundschaft und letztlich eine єínѕєítígє Liebe. Doch wie soll er es bemerken, wenn seine Augen für jemanden αndєrєn bestimmt sind?