Die Ferien fanden ihren Anfang, doch auch bald wieder ihr Ende. Ausgestattet mit gutem Wetter, verbrachten Chan und ich beinahe jede freie Sekunde miteinander. An manchen Tagen stellten wir sogar ein kleines Zelt in meinem Garten auf, in welchem wir uns Abends samt Taschenlampen und Süßigkeiten verschanzten. Doch in der letzten Nacht nahmen wir uns vor unter den Sternen zu schlafen. Ich hatte Wasserflaschen draußen bereitgestellt und eine einfache Decke auf dem Rasen ausgebreitet. Anfangs hatten wir uns vorgenommen ohne Unterlage auf dem Boden zu schlafen, doch ein plötzlicher Regen hatte sich am Mittag angesagt. Die Wolken waren zwar wieder verschwunden, doch das Unwetter hatte seinen Zweck erfüllt und dem Rasen genügend zu trinken gegeben. Dennoch schafften wir es unser kleines „Abenteuer" in die Tat umzusetzen.
,,Es ist wunderschön," staunte ich, während ich zum Himmel hinauf blickte. Ich hatte es mir auf der Decke gemütlich gemacht und betrachte nun die Sterne. Wir hatten Glück nach dem Gewitter noch solch einen klarren Himmel erblicken zu können.
,,Ja, wunderschön," erwiderte Chan. Ich bemerkte, wie er vorsichtig mit seiner Hand über meine Wange streichte woraufhin ich meinen Blick verwundert zu ihm gleiten ließ. Er hatte sich zur Seite gelegt, wobei seine gesamte Aufmerksamkeit mir ganz allein gehörte anstatt den schönen Sternen.
,,Wie kannst du den Himmel als schön empfinden, ohne ihn anzusehen?"
Ich sah, wie sich ein breites Grinsen auf seine Lippen legte und seine Augen zu strahlen begannen.
,,Ich rede von meinem Ausblick und nicht von deinem."
Ich spürte, wie sich mein Körper erhitzte und sich die Wärme in meinen Wangen ausbreitet, woraufhin ich mich ihm nun auch zuwende.
,,Du sollst mich doch nicht ärgern," beschwerte ich mich bei ihm,,,Das hat meine Mutter damals zu dir ausdrücklich gesagt."
,,Das ist beinahe 10 Jahre her."
Nun hob ich meine Hand, um ihm sachte gegen die Stirn zu schnipsen. Doch es schien ihn sichtlich nicht zu stören, denn er schenkte mir weiterhin nur ein breites Grinsen.
,,Dennoch solltest du dich daran halten," schmollte ich.
,,Ich wollte dich aber nicht ärgern. Das war die Wahrheit," flüstert er mir zu, wodurch meine Wangen noch mehr an Farbe gewannen. Mein Kopf schien für wenige Sekunden auszusetzen und mir ein Gedanke schwirrt darin herum.
Chan hatte mich als wunderschön bezeichnet.
,,Interpretiere es aber nicht falsch," zog er mich nun aus meinen Gedanken. Stumm beobachte ich, wie er sich von mir abwendet und nun seinen Blick hinauf in den Himmel richtet.
,,Wie sollte ich es deiner Meinung nach „interpretieren"?"
,,Freundschaftlich."
Ich sollte sein Kompliment, sowie seine Hand zuvor an meiner Wange als Freundschaft abstempeln. Ich war es gewohnt von ihm umarmt und hoch gehoben zu werden. Früher - vor 9 Jahren - war ich sogar vernarrt danach gewesen, ihm kleine Küsse aufzudrücken doch dieser Moment vermittelte mir ein Gefühl, das mehr als Freundschaft verhieß.
,,Freust du dich auf morgen?," lenkte er mit seiner nächsten Frage vom Thema ab, weshalb ich mich nun auch wieder auf den Rücken drehte. Ich sah hinauf in den Himmel, während meine Gedanken einen Salto schlugen.
,,Kannst du mich bitte morgen zu meinem Klassenzimmer begleiten?," stellte ich ihm als Gegenfrage. Ich merkte, wie er mit seiner kühlen Hand nach meiner griff.
,,Ich würde alles für dich machen, Jeongin. Deswegen werde ich dir auch diesen kleinen Wunsch erfüllen."
![](https://img.wattpad.com/cover/132666147-288-k226558.jpg)
DU LIEST GERADE
朋友 ғʀɪᴇɴᴅ ✧ ᶜᴴᴬᴺᴵᴺ
FanfictionAlles begann mit einem lσch im Zaun. Ein Gespräch, eine entstandene Freundschaft und letztlich eine єínѕєítígє Liebe. Doch wie soll er es bemerken, wenn seine Augen für jemanden αndєrєn bestimmt sind?