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Als der Tag schließlich kam, vor dem ich mich die ganze Zeit versuchte zu drücken, stehe ich vor dem Spiegel auf der Suche nach nur irgendeinem Anzeichen, dass da immer noch die Tate drin ist, die ich bin. Mit den Fingern zupfe ich an dem weißen Kleid, dass Tessa mir für den Tag ausleiht. Es liegt eng am Körper an und hat nur Spagettiträger. Sie musste mir zehn tausendmal versichern, dass ich nicht nuttenhaft aussehe. Sie selbst trägt ebenfalls ein enges Kleid mit Cut Outs. 

Leicht belustigt betrachtet mich Dad, wie ich versuche so graziös wie möglich die Treppe runter zu stolzieren. 

"Was?!", frage ich verwirrt und schaue auf mich runter. 

"Nichts, ich hab dich nur noch nie so angezogen gesehen. Passt irgendwie nicht zu dir.", fängt er an zu lachen und stützt mich mit seiner Hand. 

"Dad!", Tessa verpasst ihm einen ungewohnt harten Schlag gegen den Oberkörper. "Sie sieht gut aus, mach sie nicht fertig."

Dads Lachen wird nur noch lauter, während sein Blick auf die aufgetauten Torten fällt. "Das kann ja heute was werden."

"Wem sagst du das...", murmle ich zustimmend und zupfe weiter das hochgerutschte Kleid nach unten. 

"Du kennst die andere Familie ja noch nicht.", seine Stimme wird leiser und ernster. 

"Was sollte ich denn wissen?", frage ich verwirrt und betrachte die aufgehuschte Mum. Sie nimmt dieses Familienessen viel zu ernst.

"Nichts... lass dich einfach nicht allzu sehr täuschen. Vergiss nicht wer du bist. Eine Dahl, verstanden?", Dad streicht nochmal kurz über meinen Handrücken, bevor er schließlich mit einem Lächeln zu Mum verschwindet und mich fragend zurücklässt. 


Mit wackeligen Armen helfe ich Mum das restliche Essen aufzutischen, während ich hinter mir bereits die ersten Gäste höre, die Tessa brav versorgt. Hilfesuchend schaue ich zu Mum, die liebevoll meine Hand drückt.

„Das wird schon, Schatz.", schenkt sie mir ein gedrücktes Lächeln. Sie hat gut reden, sie war ja nicht 18 Monate in Frankreich und hat sich bei keiner Sau gemeldet. Das wird ein Spaß.

Bevor ich mich jedoch schnell wieder ins Haus verkriechen konnte, legt sich bereits eine Hand auf meine Schulter. „Tatum! So schön dich endlich wieder bei uns zu haben."

„Grandma.", begrüße ich Großmutter mit einer Umarmung.

„Du hast dich so verändert. Deine Haare!", sie streicht durch eine meiner Strähnen. „So wunderschön lang.", ihre Finger fahren weiter hoch zu meiner Wange, wo ihre Augen fest in meine schauen. Ich kann deutlich ihr Mitleid und ihre Trauer sehen.

„Es ist alles gut, Grandma. Wirklich.", versichere ich ihr, worauf sie mich mit ihrem typischen herzlichen Grinsen anlächelt.

„Das freut mich, kleines.", kurz fährt ihr Daumen nochmal über meine Wange, bevor sie sich schließlich von mir reist und zu Tiff und Jack verschwindet.

Sprachlos und zugegebenermaßen etwas emotional bleibe ich auf der Stelle stehen und schaue zu wie Tiffany sie fest in den Arm nimmt. Grandma hat mit Abstand das größte Herz, das ich jemals bei einem Menschen gespürt habe. Deshalb tat es mir für sie am meisten leid, als ich gang. Mit zittrigen Fingern ziehe ich das körperenge Kleid weiter nach unten 

„Alles okay?", Tessas Schulter berührt meine, als sie sich dich neben mich stellt. "Hör auf an dem Kleid zu ziehen, es sieht gut aus."

„Ja...", flüstere ich halblaut. „Hätte nicht gedacht, dass es mich so krass mitnimmt wieder da zu sein."

about coming home | SMWo Geschichten leben. Entdecke jetzt