manchmal muss man weg gehen, um sich selbst zu finden... und manchmal muss man wieder zurück kommen, um ihn zu finden.
Für die Hochzeit ihrer großen Schwester kehrt die 17 jährige Tatum zurück in ihre Heimatstadt. Was anfänglich ein geplanter Besuch...
Überschwinglich springt Tessa in mein Bett, wo Tiffany auf der anderen Seite genauso laut rum motzt wie ich.
"Gehts noch?", frage ich verschlafen, während sie unter meine Decke krabbelt, sich an mich kuschelt und mich enger an Tiff schubst. So ging das die gesamte Nacht über. Unnötig zu erwähnen, dass das ihre Idee war, Tiffanys letzte Nacht vor der Hochzeit zu dritt, wie in alten Zeiten, in einem Bett zu verbringen. Nur mit der Erkenntnis, dass wir damals alle nur halb so groß waren wie jetzt und viel besser in mein doch recht großes Bett gepasst haben.
"Heute wird eine von uns heiraten!!", quiekt sie laut, worauf wir beide ihr blind ein Kissen übers Gesicht ziehen. "AU!", beschwert sie sich weiter lauthals und verschränkt beleidigt die Arme vor ihrer Brust.
"Es ist mein Hochzeitstag, also lass mich noch weiter schlafen.", murmelt Tiffany abwesend in ihre Haare und zieht die Decke über ihr Gesicht.
"Hallo, das ist dein großer Tag, Tiff!", immer noch mit dreifacher Motivation als wir beginnt Tessa aufgeregt an ihrer Schulter zu rütteln.
"Stimmt, du verlierst heute deinen einzigartigen Nachnamen und nimmst den so feindlichen, wovon mir niemand was erzählen will, Namen an.", gebe ich schließlich nuschelnd meinen Senf hinzu, worauf dieses mal ich diejenige war, die ein Kissen ins Gesicht geschlagen bekommt.
"A pro pro feindlicher Nachname...", müde stützt sich Tiffany auf ihre Unterarme und mustert mich mit stutzigem Blick. "Was war das jetzt letztes mal mit Shawn? Du hast immer noch nicht darüber geredet." Flach atmend behalte ich weiter meine Augen geschlossen, um weder ihren neugierigen Blick noch Tessas Vorwurfsvollen Blick ertragen zu müssen. "Du hast uns einen ganz schönen Herzinfarkt eingefangen, liebe Dame."
"Ist das nicht heute dein Tag?!", versuche ich vom Thema abzulenken, worauf Tessa eifrig mitspielt. "Genau Tiff!".
Augenverdrehend lässt sie sich laut schnaufend wieder in die Matratze fallen und hätte beinahe Tessa auf der anderen Seite rauskatapultiert.
Nach drei Nervenzusammenbrüchen Tiffanys Seite und mindestens fünfzehn Zusammenbrüchen von Mum befinden wir uns schließlich in einem kleinen Zimmer der benachbarten Scheune und machen uns alle fertig. Neben mir und Tessa sind noch drei der engsten Freunde von Tiffany ihre Trauzeuginnen, traditionell gesteckt in eine Art dünnen, rosanen Bademantel mit jeweils einer großen Aufschrift "Bridesmaid". Tiffanys ihrer natürlich weiß mit "Bride".
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Während alle den Spaß ihres Lebens haben und Tiff endlich ihre Nerven nach zwei Gläsern Schampus wieder beruhigen konnte, schleiche ich mich aus der Tür raus und betrachte die fertige Location. Es ist schon fast beängstigend, wie ähnlich die Blumen und die weißen Stühle meinem Traum ähneln. Selbst die weißen Holzgitter an der Seite kamen in meinen Gedanken vor. Doch statt der mit Rosenblätter belegtem Boden ist es ein einfacher Holzboden der alten Scheune mit einem langen weißen Tuch.
