Nia sah wie sich ein roter Fleck auf seinem Shirt ausbreitete. Doch im ersten Moment spürte er nichts. Erst als er versuchte Luft zu holen brach der schmerz über ihm ein und er fiel zu Boden. Er hörte, wie eine allzu bekannte Stimme in der Ferne einen Namen rief, doch er brach kein einziges Wort mehr über die Lippen. Der Mann mit der Maske lächelte vergnügt unter seiner Maske und lief langsam Richtung Ausgang. Auf dem Weg dorthin, löste er die Fesseln von Toni mit den Worten:„Weisst du ich halte meine Versprechen. Ich bin ein Ehrlicher Mensch."
und verschwand aus der Halle. Toni stürmte so schnell er konnte auf Nia zu. Er warf sich auf den Boden und presste eine Hand auf die Blutende Wunde wie er es schon mehrfach in verschiedenen Serien und Filmen gesehen hat. Mit der anderen Hand suchte er Nias ganzer Körper nach seinem Handy ab. Bis er es endlich in der rechten Hintertasche seiner Jeans fand. Toni wählte mit zittrigen blutverschmierten Finger den Notruf und versuchte so gut wie nur möglich die Situation zu schildern. Nun hiess es warten. Jede Sekunde entschied über leben oder Tot jede falsche Handlung könnte Nia das Leben kosten und ihm Nia aus dem Leben reissen. Angestrengt drückte Toni auf Nias Wunde, ein kläglicher versuch die Blutung zu stoppen. Toni achtete auf das röchelnde atmen und auf den langsamer werdender Pulsschlag von Nia. Als endlich Rettung kam. Sanitäter stürmten die Fabrikhalle. In den Händen unzählige Koffer und andere Materialien. Sie stürmten regelrecht auf Nia zu, schickten Toni zur Seite und fingen an die blutende Wunde zu versorgen. Währenddessen nahm ein Sanitäter Toni zur Seite, untersuchte ihn nach Verletzungen und versuchte ihn zu beruhigen.
Leises regelmässiges piepsen holte Nia aus seiner Traumwelt. Der unangenehme Geruch von Krankenhaus stieg in seine Nase, und grelles weisses Licht blendete ihn. Langsam ein Auge nach dem anderen öffnend versuchte er sich an das grelle Licht zu gewöhnen. Als erstes vernahm er die Umrisse von einer grossen Kübelpflanze und einem Stuhl. Bei genauerem hinsehen bemerkte er, dass jemand auf diesem Stuhl sass. Vorsichtig versuchte er sich zu drehen, um einen besseren Blickwinkel zu haben. Stechende Schmerzen zogen sich durch seinen Bauch und er stöhnte laut auf. Was die Person auf dem Stuhl auf ihn aufmerksam machte.
Ein ungläubiges „Nia?!" liess die unbekannte Person als Toni erkennen.
Mit einem angestrengtem „Ja" versuchte Nia auf Toni zu antworten was eher so semi-gut gelang.
„Nia!" Sagte Toni erleichtert und lief stürmisch in Richtung des Krankenhausbettes.
Mit schon etwas stärkerer Stimme schaffte es Nia nun endlich auch etwas besser zu Antworten:"Ja, das bin ich"
Voller Euphorie stürmte Toni auf Nia los und schloss ihn in die Arme. Erneut entwich Nia ein lautes Stöhnen und Toni trat peinlich berührt einen Schritt zurück.
„Oh... ehhmm tut mir leid, ich wollte nicht," sagte Toni schon mit etwas weniger Euphorie und eher etwas peinlich berührt. Nia lächelte als Antwort und sagte mit etwas rauer stimme:"Schon gut, ich bin froh dich gesund zu sehen."
Toni lächelte und sagte:"Und ich erst, ich hatte solche Angst, ich könnte dich verlieren."
„Doch ich bin noch da" lächelte Nia.
„Ja, zum Glück. Ehmm ich sollte vielleicht der Krankenschwester sagen, dass du wach bist, deine Eltern sind gerade unten im Restaurant und auch die Polizei wartet auf dich, sie wollen dich noch zu dem ganzen befragen."
Tonis Finger schwebte schon über dem Knopf, der die Krankenschwester rief, als Nia sagte:"Kannst du bitte noch kurz warten? Ich will noch einen Moment mit dir alleine sein. Denn so wie es klingt, haben wir in nächster Zeit nicht besonders viel Zeit zu zweit." Mit mühen und unterdrücktem Schmerz rappelte sich Nia ein wenig auf und zog Toni zögerlich in einem schon lange ersehnten Kuss.Jahre später
Arm in Arm standen Toni und Nia vor dem kleinen Bildschirm beim Gynäkologen. Das auf dem Bild war ein kleiner Mensch und nun weniger als zwei Wochen würden sie ihren ersten gemeinsamen Sohn in den Armen halten und ihn über alles lieben. Ein kleiner Mensch, der von einer jungen Mutter zur Adoption freigegeben wird und genau Toni und Nia würden dieses Kind grossziehen dürfen. Es lieben dürfen und aufziehen. Da kamen anstrengende Jahre auf die beiden zu, doch sie wussten, dass sie es zusammen meistern würden. Mit einem glücklichem lächeln blickte Toni in das erleuchtete Gesicht von Nia. Dieser bückte sich ein wenig und gab Toni einen liebevollen Kuss.