Ich sehe in seine braunen Augen, er schaut zurück, keine Ahnung wie lange wir das so machen, aber irgendwann reißt mich die Sirene eines näher kommenden Krankenwagens zurück in die Realität. Warum auch immer habe ich das Gefühl, dieses Gesicht zu kennen. Es kommt mir so bekannt vor und irgendwie auch nicht.
Schritte. Eine weibliche Stimme "Würden sie bitte den Weg freimachen, Danke." Im Hintergrund nehme ich zwei junge Frauen in Rettungsdienstuniformen wahr. "Ich müsste dort mal hin" sagt sie zu dem jungen Mann und bedeutet ihm, wegzugehen und den Platz neben mir freizumachen. Bereitwillig macht er den Platz frei, ich umschließe seine Hand reflexartig. Ich möchte nicht, dass er sie loslässt. Er tut es nicht. Er hält sie fest und setzt sich eine Treppenstufe weiter runter. "Können sie mich verstehen?" Unsicher, weil ich nicht weiß, ob ich sprechen kann, nicke ich mit dem Kopf. Dabei spüre ich einen deutlichen Schmerz in meinem Kopf. Die Frau in der Notarztuniform beginnt mich abzutasten und dabei mit dem jungen Mann zu reden: "Ist das ihre Schwester?" "Nein." sagt er. Auch die Stimme kommt mir bekannt vor. Aber warum? "Sind sie sonst in irgendeiner Weise mit dem Mädchen verwandt, befreundet oder ist sie ihre Freundin?" "Nein" antwortet er wieder. "Warum halten sie dann ihre Hand?" "Ganz ehrlich? Das hat sich irgendwie so ergeben. Sie lief hinter mir die Treppe hinunter, plötzlich blieb sie stehen, ihr linkes Bein knickte weg und sie fiel um. Ich war zu weit weg, um sie aufzufangen. Sie ist mit dem Kopf aufgeschlagen, anschließend war sie bewusstlos, eine Frau neben mir hatte auf die Uhr geschaut, ganze 5 Minuten hat es gebraucht, bis sie ihre Augen wieder aufgeschlagen hat." Die Ärztin wendete sich meinem linken Bein zu "Nunja, die Kniescheibe ist rausgesprungen." Sie gab ihrer Kollegin ein Zeichen, die daraufhin ein paar Treppenstufen nach unten ging, meinen linken Fuß nahm, daran zog und die Kniescheibe wieder einrenkte. Währenddessen begutachtete die Ärztin die Wunde an meinem Kopf. "Das schaut erst einmal nur nach einer Platzwunde aus, dennoch musst du mit ins Krankenhaus. Wir müssen dich hier von der Treppe wegbringen, weil wir dich hier nicht auf die Trage legen können." sagt sie zu mir und lächelt mich an. "Soll ich sie tragen?" fragt der junge Mann. "Sie sehen stark genug aus, Warum nicht." sagt die Ärztin und zeigt ihm, wie er mich hochheben soll. Dann spüre ich seine Arme unter mir, ich lehne mich gegen seinen Brustkorb. Durch den Stoff seines dünnen T-Shirts spüre ich die Muskeln hindurch. An das Gefühl könnte ich mich glatt gewöhnen.
Wir haben die Trage viel zu schnell erreicht. "Wir bringen sie ins EKH" sagt die Ärztin zu ihrer Kollegin, daraufhin schieben sie die Trage in den Krankenwagen hinein. "Kann ich vielleicht mitkommen?" fragt der junge Mann. "Tut mir leid, aber sie sind kein Angehöriger." Ist doch egal, ich möchte, dass er mitkommt! will ich rufen, doch ich kann immer noch nicht reden. Er schürzt die Lippen und sagt dann zu mir "Viel Glück, dass wird wieder" und lächelt mich an. Verdammt, dieses Lächeln! So schön!
Die Assistentin schließt die Türen zum Krankenwagen. Wenig später fahren wir und ich bin schon wieder weg.
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Wincent und Emilia (Wincent Weiss-Fanfiction)
FanfictionEy, es wär schön blöd nicht an Wunder zu glauben! --------------------------------------------------------------------- Wunder passieren immer genau dann, wenn man sie am wenigsten erwartet. Eines dieser Wunder ist wohl die Geschichte von Wincent u...