Kapitel 11

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Wir fahren eine von blühenden Kastanienbäumen gesäumte Landstraße entlang, ein leichter Wind pustet mir die Haare ins Gesicht. "Wie geht es dir?" fragt er und mustert mich dabei von der Seite. "Wieder ganz gut und dir?" frage ich zurück und betrachte ihn. Die Sonnenstrahlen, die es zwischen den Blättern hindurch schaffen, umspielen zärtlich sein Gesicht. "Das freut mich, jetzt gerade gehts mir auch gut" antwortet er und ein Lächeln umspielt seine Lippen. Ich beobachte ihn eine Weile dabei wie er fährt, den Blick geradeaus auf die Straße gerichtet. Mir kommt dieser Moment so surreal vor. "Warum..?" frage ich ihn, doch dann verstumme ich wieder, denn eigentlich weiß ich nicht, was ich fragen möchte. Da ist so vieles, was ich ihn fragen möchte. "Warum was?"  fragt er zurück, dreht sich wieder zu mir um und schaut mich neugierig an. "Warum das alles?" sprudelt es aus mir heraus und gleich darauf überlege ich, ob ich diese Frage wirklich hätte stellen sollen. "Nun, Emilia, ich könnte jetzt zurückfragen 'Warum nicht?'. Aber das würde nur einen Teil deiner Frage beantworten. Warum? Weil unsere Begegnung Spuren bei mir hinterlassen hat. Weil es sich in dem Moment richtig anfühlte und sich an diesem Gefühl für mich bisher nichts verändert hat." antwortet er ernst und ich kann nicht genau sagen, ob er über meine Frage verärgert ist oder nicht. "Aber ich bin doch nicht viel mehr als eine durchschnittliche junge Frau und du..." er fällt mir ins Wort: "Und ich? Ich bin auch nicht viel mehr als ein gewöhnlicher junger Mann. Okay, ich verdiene mein Geld damit, dass ich Musik mache und ich bin damit nicht besonders unerfolgreich, aber das macht mich nicht automatisch zu einem anderen Menschen." Er hat Recht, sowas von Recht. "Das klingt logisch." antworte ich. "Und wenn wir schon dabei sind, du bist nicht durchschnittlich Emilia" fügt er sehr viel sanfter hinzu und lächelt. "Du bist das komplette Gegenteil davon." flüstert er, offensichtlich mehr zu sich selbst als zu mir, aber hören kann ich es trotzdem und es macht mich glücklich.
In meinem Bauch ist wieder dieses Kribbeln, wie damals, als ich zum ersten Mal in seine Augen sah.
Ich schließe die Augen und spüre die Sonnenstrahlen auf meinem Gesicht, versuche den Moment mit all seinen Facetten zu genießen. „Du hast keine Ahnung wie wunderschön du gerade aussiehst" sagt er, leise, aber definitiv dafür bestimmt, dass ich es höre. „Du machst mich glücklich. Du und dieser Moment, ihr macht mich glücklich" antworte ich. Wir schweigen eine Weile, aber das macht nichts, denn dieser Augenblick ist auch eine Worte einfach nur wie ein wahrgewordenes Märchen.

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⏰ Letzte Aktualisierung: Aug 21, 2018 ⏰

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Wincent und Emilia (Wincent Weiss-Fanfiction) Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt