Ein Jahr unter Jungen [Bts]

Kapitel 28 - Erinnerungen

---Am Abend---

~Yumi's Sicht~

Inzwischen habe ich mich wieder einigermaßen gefasst. Vincent wird vorerst im Wohnzimmer im Erdgeschoss schlafen. Ich sitze auf der Couch und trinke einen Tee, als es an der Türe klopf. Ich schaue auf die Uhr. 18:10... Das wird wahrscheinlich Vincent sein... "Komm rein!", rufe ich. Gesagt getan, die Tür wird geöffnet und kurz darauf steht wie vermutet Vincent im Türrahmen.

"Danke das ich ihr unterkommen kann...", meint er und geht bedächtig in das Wohnzimmer. "Darf ich mich setzen?", fragt er und deutet auf den Sessel, welcher in der Nähe der Couch steht. "Klar... Aber was genau bringt dich zu mir?", will ich wissen. "Ich brauchte eine Unterkunft... Und habe momentan kein Geld...", sagt er nur. "Das werden nicht die einzigen Gründe sein, ich will genau wissen warum, sonst kannst du auch eine andere Unterkunft suchen, schließlich hast du doch genug Freunde, oder nicht? ", erwieder ich kalt und trinke meinen Tee weiter.

"Yumi... Ich weiß es war nicht richtig was ich damals getan habe", er scheint sich schwer zu tun die richtigen Worte zu finden "Es tut mir leid, ich habe falsch gehandelt und ich  hätte dich nicht damit allein lassen sollen...", erklärt er. "Hast du aber", mein Griff um die Tasse verkrampft sich. "Ich weiß...", er schaut niedergeschlagen auf den Boden "Ich wurde vor ein paar Tagen wegen einem kleinen Missgeschick bei der Arbeit gefeuert... Und als ob das nicht genug wäre, haben meine Eltern den Kontakt zu mir abgebrochen und ich weiß einfach nicht wie ich so über die Runden kommen soll... Du weiß wie meine anderen 'Freunde' sind... Ich kann nicht bei ihnen übernachten... ", erläutert er seine Situation

"Ich gebe mir Mühe so schnell wie möglich einen neuen Job zu finden und dann verschwinde ich auch wieder okay? Also... Angenommen ich darf solange bleiben...", ergänzt er kleinlaut. "Solange du mich in Ruhe lässt...", ich schaue traurig auf die Seite. "Yumi... Ich verspreche dir, ich werde dich nicht belästigen, aber bitte sei nicht so kalt zu mir... So bist du doch eigentlich garnicht...", sagt er sanft.

"Was weißt du schon! Du hast dich seit fast einem Jahr nicht mehr gemeldet! Wo ich dich am meisten gebraucht hätte, hast du mich einfach im Stich gelassen und damit war für dich die Sache vergessen... Ich wette du hast noch nicht mal den kleinsten Gedanken in dieser Zeit an mich verschwendet ", ich bin wütend. Wie kann er nur behaupten zu wissen wie ich bin! Mir laufen ein paar Tränen die Wange herunter und ich fange an zu schluchzen.

"Es tut mir so leid... Ich weiß nicht wie ich das jemals wieder gutmachen kann...aber bitte beruhig dich wieder... Es bricht mir das Herz dich so zu sehen", er steht auf und geht langsam auf mich zu. Behutsam nimmt er mir die Tasse aus der Hand, stellt sie auf den Wohnzimmertisch und umarmt mich. "Bitte... Verzeihe mir irgendwann...", murmelt er und streichelt mir über den Kopf. Schon früher hat das geholfen wenn es mir schlecht ging und auch dieses Mal hatte es eine beruhigende Wirkung.

Aufeinmal klopft es an der Tür. Wer ist das denn? Vincent lässt mich wieder los und ich wische mir schnell die Tränen so gut es geht aus dem Gesicht bevor ich zur Tür gehe. Vincent folgt mir. Ich atme nochmal tief durch, bevor ich sie öffne und Jimin sehe, welcher mich anlächelt "Hast du Lust mit uns ein bisschen Wii zu spielen?", fragt er und schaut kurz hinter mich zu Vincent. "Klar, was denn?", erwiedere ich freudig. "Wir hätten an Just dance gedacht, aber da haben wir einen Vorteil, also wenn du willst können wir auch Mario Kart spielen", schlägt er vor.

Ich lache "Nett das ihr daran denkt, aber wir können auch gerne erst Just dance spielen und danach zock ich euch in Mario Kart ab", ich zwinker ihm zu und er grinst breit "Klingt fair. Willst du dich noch umziehen oder so?". "Nein nein, das kann ich auch in den Klamotten", lehne ich ab. "Gut", er lächelt und geht die Treppe hoch.

Als ich ihm folgen will, hält mich Vincent am Amt fest "du weißt, dass zu viel Anstrengung nicht gut für dich ist". "Was weißt du schon", genervt drehe ich mich um und gehe Jimin hinterher, welcher, als er gemerkt hat, dass ich aufgehalten wurde, auf der Treppe gewartet hat. "Was wollte er?", erkundigt er sich mit einem Seitenblick auf Vincent. "Nichts wichtiges", sage ich mit leicht genervter Stimme und laufe an ihm vorbei ins Wohnzimmer. Jimin kommt kurz nach mir in den Raum und auch Vincent.

~Jimin's Sicht~

Ich schaue kurz zurück und merke, dass Yumi von Vincent aufgehalten wird und warte auf sie. Er sagt etwas auf Deutsch zu ihr. Dieser Kerl ist mir nicht ganz gehäuer... Genervt antwortet Yumi ihn und läuft zu mir hoch. "Was wollte er?", ich würde gerne wissen worüber sie geredet haben... "Nichts wichtiges", erwidert sie und geht einfach an mir vorbei weiter in das Wohnzimmer.

Ich schaue zurück zu Vincent "Halte dich von ihr fern", zische ich noch zu ihm, als ich mich versichert habe, dass Yumi außer Hörweite ist. Ohne auf eine Antwort zu warten, drehe ich mich um und gehe auch ins Wohnzimmer. Ich höre wie Vincent seufzt und mir folgt. Die anderen Jungs schauen ihn skeptisch an "keine Sorge, ich schaue nur zu", meint er und setzt sich auf einen freien Sessel.

Wie erwartet, verliert Yumi dauernd, aber sie scheint trotzdem viel Spaß dabei zu haben. Sie wollte auch unbedingt auf eins von unseren Liedern tanzen, also haben wir beschlossen 'Go go' auf Just dance zu spielen.

"Ich brauch jz erstmal ne Pause", sagt sie außer Atem, nachdem wir mit  dem Lied fertig sind. Yumi lässt sich auf das Sofa fallen und hält sich die Seite. "Alles inordnung?", fragt Tae sie besorgt und setzte sich neben sie auf das Sofa. "Ja ja", sie lächelt "hab nur etwas Seitenstechen. Ich treib schließlich nicht so viel Sport". Vincent lässt sie keine Sekunde aus den Augen und hebt skeptisch die Augenbraue als sie das sagt. Was hat er nur...

<Im nächsten Kapitel>

~Vincent's Sicht~

Mein Handy klingelt genau in diesem Moment. Wenn man vom Teufel spricht. "Hi Liam", die Jungs schauen mich an und da ich mich dadurch unwohl fühle, gehe ich aus dem Wohnzimmer, auch wenn mir bewusst ist, dass sie kein Wort verstehen würden. "Vincent...", er klingt so, als ob er gerade geheult hat. "Was ist denn los?", frage ich besorgt. "I-ich... Kann nicht bei meinen Eltern bleiben...", er ist wirklich verzweifelt "Kann ich zu dir?".