Niall´s POV.
Ich blieb noch einige Zeit vor dem Spiegel stehen und betrachtete mich. So hatte ich mich schon lange nicht mehr gesehen. Ich war bleicher und auch meine lila Wange machte es nicht besser. Und mein schlechtes Gewissen machte es auch nicht besser. Ich hasste es, die anderen anzulügen. Ich wollte es auch nicht. Aber die Angst sie zu verlieren war zu groß. Ich würde es mir nie verzeihen können, wenn ich die vier nicht mehr in meinem Leben hätte. Ein Klopfen riss mich aus meinen Gedanken. „Niall? Kumpel alles klar?“ Ich seufzte einmal und öffnete die Tür. Zayn stand vor mir und sah mich besorgt an. „Ja klar alles super. Wieso?“ Zayn zuckte nur mit den Schultern und lief wieder zurück zu den anderen. Ich strich mir einmal frustriert durch die Haare und ging zurück zu den andern. „Da bist du ja. Wir haben uns schon fast Sorgen gemacht.“ Ich zwang mir ein kurzes Lächeln ab und setzte mich wieder auf die Couch. Aber ich hielt absichtlich Abstand zu den anderen. Ich setzte mich nämlich jetzt ans andere Ende der Couch und zog meine Knie an den Körper. Ich wusste einfach nicht, was ich machen sollte. „Niall?“ Ich drehte mein Kopf und sah ihn die besorgten braunen Augen von Liam. „Ich bin nur müde. Ich glaub ich geh ins Bett.“ Ohne auf eine Antworte von den anderen zu achten stand ich auf und lief um die Couch. Ich kam gerade an Liam vorbei, als mich dieser am Arm festhielt. „Hey. Ich komm auch gleich wenn der Film zu Ende ist, ok?“ Leicht lächelnd nickte ich. „Ich liebe dich.“ Und bevor ich vor Liam in Tränen ausbrach, lief ich aus dem Raum. Ich liebte ihn wirklich. Ohne Frage. Aber ihn so zu sehen tat mir im Herzen weh. Wenn er die Wahrheit wüsste, würde er mich direkt verlassen. So schnell ich konnte schmiss ich mich in das Bett und versuchte zu schlafen.
Die Betonung lag auf versuchte. Egal wie ich mich drehte oder lag. In meinem Kopf schwirrten so viele Gedanken umher, dass ich nicht schlafen konnte. Mein Kopf malte sich all die Situationen aus, in denen ich den Jungs von meiner Krankheit erzählte. Von guten Reaktion bis hin zum Rauswurf aus der Band, alles war dabei. Und das war es, wovor ich am meisten Angst hatte. Als ich hörte, dass die Jungs auch ins Bett gingen, drehte ich mich auf die Seite und tat so, als würde ich schlafen. Die Zimmertür wurde geöffnet und ich schloss meine Augen. „Schläft er schon?“ Das war eindeutig die Stimme von Zayn. Wenn es weh tat Liam zu belügen, dann tat es danach bei Zayn am meisten weh. Bei Louis und Harry natürlich auch. Aber dennoch hatte ich ein besseres Verhältnis zu Zayn, als zu den anderen beiden. Würde es nicht auch die Band betreffen, dann hätte ich es Zayn als erstes erzählt. „Ich denke schon.“ Ich hörte wie Liam seufzte. „Ich halt es bald nicht mehr aus Zee.“ Ohne es zu bemerken hielt ich den Atem an. „Was meinst du Liam? Du willst doch nicht etwa mit Niall Schluss machen?“ Man hörte, dass Zayn geschockt war. Wenn ich jetzt sagen würde, dass ich keine Angst vor Liams Antwort hätte, dann wäre es gelogen. Wenn er jetzt die Antwort geben würde, welche ich nicht hören wollte, dann hätte mein Leben keinen Sinn mehr. Dann könnte ich ohne ein schlechtes Gewissen zu haben, die Band verlassen und mich auf meine Gesundheit konzentrieren. Ich würde es den anderen auch nie erzählen. Nachher würde Liam es sich aus Mitleid noch anders überlegen. Und das wollte ich unter keinen Umständen.
„Bist du verrückt? Wie kommst du den darauf? Ich liebe Niall. Und das weißt du auch.“ Ich stieß erleichtert die Luft aus. Achtete aber darauf, dass es keiner der beiden bemerkte. „Was ist es denn dann?“ Die Matratze neben mir senkte sich ein Stück, da sich jemand auf das Bett setzte. Eine Hand fuhr mir durch die Haare. „Ich hab die Befürchtung, dass er uns was verheimlicht.“ Hätte ich nicht schon längst meine Augen geschlossen, dann würde ich sie jetzt zukneifen. Mir war von vornerein klar, dass es vor allem bei Liam schwierig sein würde, ihn zu Überzeigen, dass es mir gut ginge. Aber das er jetzt doch Verdacht schöpfen würde, damit hätte ich nicht gerechnet. „Wenn du das gleiche denkst wie ich, dann gebe ich dir Recht.“ Mussten sie es ausgerechnet hier besprechen? Konnten sie es nicht woanders machen? „Ich weiß nicht. Niall ist verschlossener wie sonst. Er lacht nicht mehr so viel. Er isst nur noch das nötigste. Ich hoffe nicht, dass es noch damit zu tun hat mit dem Missverständnis damals. Dann das mit dem Scherz, dass er die Band für ein Spaziergang verlassen würde. Ich habe ihn in letzter Zeit nicht mehr so Ernst gesehen, wie wo er es uns gesagt hatte. Und dann das mit seiner Erkältung. Auch wenn man danach noch die Tabletten nehmen sollte, um wirklich sicher zu gehen, dass man wirklich wieder gesund ist. Ich mein, er nimmt sie immer noch Zayn. Er nimmt sie nicht nur ab und zu. Nein er nimmt sie zwei Mal am Tag. ZWEI MAL. Er denkt ich bemerke es nicht, da er es heimlich macht. Und weißt du was das schlimmste ist? Auf der Tablettendose steht kein Name drauf. Also kann ich auch nicht sicher sein, dass es auch wirklich Tabletten wegen seiner Erkältung sind.“ Ohne es zu wollen, lief mir eine Träne über das Gesicht. Er wusste es. Er wusste alles. Ich war doch immer so vorsichtig gewesen. Ich wollte nie, dass es jemand mitbekam. „Hast du ihn mal darauf angesprochen? Also auf die Tabletten Geschichte?“ Jetzt hörte man genau raus, dass auch Zayn alarmiert und besorgt war. „Jaein. Ich hab ihn mal darauf angesprochen, das ist aber schon etwas länger her. Er meinte es wären welche wegen der Erkältung. Aber auch wenn ich es wollte, ich glaub ihm nicht. Ich weiß ich sollte ihm vertrauen, aber ich hab Angst. Angst, dass er uns was Wichtiges verschweigt.“ Während ich deren Gespräch ‚belauschte‘ merkte ich, dass es nicht mehr lange dauern würde, bis ich einschlafen würde. Zayn lief um das Bett und stand so viel ich mitbekam nun vor mir. „Wir müssen einfach abwarten Liam. Wenn es wirklich was anderes ist, dann müssen wir warten, bis er sich und öffnet. Wir müssen ihm einfach vertrauen.“ Er strich mir eine Strähne aus dem Gesicht und gab mir einen Kuss auf die Stirn. Danach verabschiedete er sich noch von Liam und ließ uns beide alleine. Nach einiger Zeit spürte ich, wie er sich neben mich hinlegte und mich gekonnt an ihn zog.
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Does he know? ( Niam )
FanfictionEigentlich war ich nur hier um mich durch checken zu lassen. Die Jungs machten sich nämlich sorgen um mich. Ich war nicht mehr so aufgedreht wie früher. Während den Konzerten machte ich nicht mehr so viele Späße mit den anderen und sprang auch nicht...