Kapitel 12

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Dean P.O.V

Leicht zog ich die Kupplung an und parkte den Impala auf einem Parkplatz nahe einer Straßenlaterne. Laut Denise standen wir ein paar Querstraßen von unserem eigentlichen Ziel entfernt. Der Lagerhalle zu der sie den Götterzombie verfolgt.
Ich warf noch einen flüchtigen Blick in den Rückspiegel, um mich zu vergewissern, dass kein Auto von hinten kam und ich die Tür meines Babys gefahrlos öffnen konnte.
Neben mir hörte ich schon wie die Beifahrertür aufging und auch die Hintertür ließ nicht lange auf sich warten.
Nachdem ich auf die Straße getreten war blickte ich mich um. Außer dem Licht der Straßenlaterne erhält nur der Mond die Umgebung. Es schien mir eine raue Gegend zu sein. Kein Ort an den ich freiwillig fahren würde. Zumindest nicht, wenn ich meine Brieftasche behalten wollte.
Ich umkreiste den Wagen bis zum Kofferraum und öffnete ihn, sowie die Taschen die ich vorhin eingepackt hatte.
In dieser Tragetasche befanden sich zwei Tleinere. Bequem zum Mitnehmen.
In jeder von ihnen enthielt eine Decke, ein Fernrohr, ein Walky-Talky und eine Wasserflaschen. In meiner befand sich zusätzlich noch ein Kuchen.
Ich warf meinem Bruder der hinter mir stand eine der beiden Taschen zu und hängte mir die Zweite um.
"In welche Richtung müssen wir?", wandte ich mich an Denise.
Sie hielt gerade eine Waffe in der Hand und belud sie mit einem Magazin. Ihr ernster Blick begegnete meinen grünen Augen und ließ mir einen Schauer über den Rücken jagen. Dieses Mädchen hatte einen Killerblick. Ein Engel eben...
"Nach links. In die dritte Straße. Was ist jetzt genau unser Plan?", erkundigte sie sich.
Sam und ich sahen uns an.
Keine Sekunde später ergriff er das Wort: "Wir wissen nicht was uns da drinnen erwartet, also beobachten wir das ganze erstmal. Wir werden nicht überstürzt handeln. Zunächst teilen wir uns in zwei Gruppen. Wir haben nur zwei Walky-Talkys, also ist das eher unpraktisch.
Ich würde sagen wir ich platziere mich an der Westseite des Gebäudes und du und Dean klettern an der Feuerleiter nach oben auf das Dach. Ich habe bei der Stadtverwaltung angerufen. Dort oben gibt es mehrere kaputte Lüftungsgitter. Es ist also einfach für euch dort hineinzusehen. Irgendwelche Einwände bezüglich der Gruppenaufteilung?"
Unauffällig ließ ich meine Augen zu Denise schweifen. Sie schaute meinen Bruder etwas schockiert an, schüttelte jedoch nur den Kopf und gab keinen Laut von sich.
Ich war mir ziemlich sicher, dass ihr die gleichen Gedanken durch den Kopf gingen. Sam tat das nur, damit war uns 'aneinander gewöhnen' konnten. Und wohl oder übel musste ich zustimmen das, dass keine so schlechte Idee von ihm war.
Dieser Fall würde uns noch viel Zeit kosten und ich wäre nicht abgeneigt davon, es mir etwas bequemer zu machen.
„Nein, ich bin damit einverstanden,...", bestätigte ich, fügte jedoch mit einem vieldeutigen Blick hinzu, „...aber, Sammy, wir wollten doch noch etwas klären. Stimmt's oder hab ich recht?"
Verwirrt blickte die Jägerin von meinem Bruder zu mir und wieder zurück. Sie hatte keine Ahnung. Aber so unschuldig wie sie tat war sie nicht!
„Was gibt es den?", erkundigte sie sich erstaunt.
Ich schaute zu Sam und verdeutlichte ihm mit meinem Blick, dass er etwas sagen sollte. Schließlich hatte er ja auch darauf bestanden dieses Gespräch mit ihr zu führen.
Zögernd antwortete er: „Denise,... Castiel hat uns etwas über dich erzählt. Er meinte das du... ich meine du warst-"
Vergeblich versuchte er die passenden Worte zu finden.
Genervt verdrehte ich die Augen. „Oh nein... Nein, nein, nein. Was hatte er euch erzält?", unterbrach Denise ihn.
Sie stellte ihre Frage ruhig, aber dennoch erkannte ich fast schon etwas Ähnliches wie Panik in ihren Augen.
„Sagen wir's mal so, wir wissen von deinem fedrigen Geheimnis und wir wollen wissen was es damit auf sich hat.", entgegnete ich ihr, während ich dem Mädchen ernst in die Augen schaute.
Trotzig verschränkte sie die Arme vor der Brust und stützte die Waffe gegen ihre Schulter.
„Scheiße! Verdammt noch eins, Cas! ", fluchte sie leise gen Himmel.
Wild schüttelte sie den Kopf.
Stürmisch breitete sie ihre Hände aus und zeigte mit ihren Zeigefinger auf mich und meinen Bruder: „Egal was er euch erzählt hat, er kennt nicht die ganze Geschichte. Zu dem ändert das gar nichts! Das war einmal. Ich bin nicht mehr so wie einst. Kein Engel mehr, schon lange nicht und das hat auch gar nichts mit diesem Fall zu tun."
Beruhigend hob Sam die Hände, gerade so als wollte er ihr auf die Schulter klopfen. Scheu wanderte ihr Blick zu ihm und sie wich einige Schritte von ihm zurück, fast schon als wollte sie ihn abwehren.
„Ach komm schon! Was genau soll das? Du wirst aus dem Dörfchen da oben raus geschmissen und wir sollen dir da einfach so vertrauen? Was genau hast du angestellt, dass sie dich da oben nicht mehr haben wollten.", stachelte ich sie an.
Wütend schnaubte sie einmal und verdrehte dabei ihre Augen.
„Das ist etwas das nur mich angeht. Ich will NICHT darüber sprechen. Verstanden?", fauchte sie aufgebracht.
„Denise, hör zu. Wir wollen doch nur wissen was vorgefallen ist.", fing Sam erneut an.
„Sam, ich bitte dich! Es stimmt schon, ich war ein Engel und bin aus dem Himmel verbannt worden, aber das heißt noch lange nicht, dass ich schlecht bin. Ich bin doch nicht Lucifer's Reinkarnation!
Mehr müsst ihr nicht wissen. Ich verspreche euch, dass ich euch nicht anlügen werde.", entgegnete sie etwas ruhiger.
Genervt stieß ich etwas Luft. Mit einem zuckersüßen, sarkastischen Lächeln drehte sie ihren Kopf zu mir.
„Hast du etwa ein Problem damit, Deano?", erkundigte sie sich mit einem ironischen Unterton.
„Das fragst du noch?", brummte ich etwas wütend, „Wir reißen uns hier den Arsch auf, legen alle Karten auf den Tisch und du bescheißt von vorne nach hinten. Und alles was wir haben ist dein Versprechen? Nett..."
Hell lachte sie auf. Mir war das irgendwie unangenehm.
Dieses Mädchen machte mich nervös. Alleine schon ihre Präsenz war für mich unangenehm.
„Das ist ja zum Schreien komisch. Von wegen legt ihr alle Karten auf den Tisch! Was hat mir da ein Vögelchen gezwitschert? Ihr Jungs, ihr wart in er Hölle, und oh du Sam, du hattest deine Seele verloren? Ach und du Dean, was hab ich da gehört? Du Verhandelst mit meinen liebenswerten Neven? Sehr interessant...
Ja ihr seid wirklich äußerst vertrauenswürdig. Wie konnte ich auch nur eine einzige Sekunde an euch zweifeln? Es tut mir ja so unendlich leid!", belächelte sie mich mit einem triumphierenden Lächeln.
Nun waren wir es die verblüff waren. Woher wusste die das alles? Das war doch nicht normal.
„Woher-", fing ich gerade an, wurde jedoch schlagartig von dem Engelmädchen unterrochen.
„Bobby!", beantwortete sie kurz und knapp meine Frage.
Dieses elende, kleine Miststück! Wieso erzählte Bobby ihr auch so etwas? Ach ja, sie waren ja 'so richtig beste Freunde'.
„Na gut, wir haben auch einige Leichen im Keller, aber welcher Jäger hat das nicht? Wenn wir diesen Fall hier lösen wollen, dann müssen wir uns gegenseitig vertrauen können. Ich vertraue dir, Denise. Wenn du uns nicht erzählen willst warum du hier bist, sei es drum, aber lass uns als Team zusammen arbeiten.", beschwichtigte Sam sie.
Stumm sah sie zu ihm. Er setzt seinen absolut unwiderstehlichen Blick auf. Hörbar atmete sie auf. Keiner konnte Sam wiederstehen. Das war unmöglich!
Und tatsächlich! Man sah den letzten Funken Zorn direkt aus Denise's Augen schmelzen.
„Danke, Sam. Das weiß ich zu schätzen. Wenn das so ist bin ich gewillt darüber hinweg zu sehen und Frieden zu schließen.", entgegnete sie mit einem leichten Lächeln auf den Lippen.
Zufrieden nickte Sam.
„Und was heißt das jetzt für uns?", meinte ich skeptisch.
Sam und Denise blickten sich gleichzeitig, mit einem vielsagenden Blick an. Mir gefiel es nicht, dass sie sich so gut verstanden.
„Das heißt, Dean, dass wir jetzt zu dieser Halle gehen. Der Plan bleibt gleich. Los. Gehen wir.", erläuterte Sam.
Das war es gewesen? Das war alles? Sie zickte etwas herum und damit war das Thema abgehackt?
Ganz sicherlich nicht! Ich würde nicht locker lassen, bis ich wusste wieso Denise nun eine Sterbliche war und bis zu diesem Zeitpunkt würde ich sie keinen Moment aus den Augen lassen.
Aber jetzt würden wir zuerst die Lagerhalle obervieren.
Endlich setzten wir uns in Bewegung, die Straße entlang, währenddessen verbargen wir die Waffen unter den Mänteln, bis wir vor der Halle standen.

The Return of the Goddess - Supernatural       ~\~Dean Winchester Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt