Kapitel 28

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DENISE P.o.V

Vorsicht half ich Paymon in sein Hemd. Bobby hatte es meinen dämonischen Freund, mehr oder weniger freiwillig zur Verfügung gestellt. Deshalb saß der sonst immer in Anzug und Krawatte gekleidete Paymon Hemondell, nun in einem grauen T-Shirt mit Aufdruck und einem grün-roten Holzfällerhemd im Wohnzimmer.
Er hat fast alle Wunden, die seiner Fleischhülle zugefügt worden waren geheilt. Und das waren einige gewesen.
Bisher hatte er sich über dies in Schweigen gehüllt. Einerseits brannte ich schon auf die Antwort, doch andererseits wusste ich es tief in mir bereit. Es war meine Schuld gewesen. Ich hatte ihn damit beauftragt Hekate zu finden und auszuprobieren. Das erste hatte wohl funktioniert, aber beim letzteren war wohl etwas nicht ganz nach Plan verlaufen.
"So und jetzt möchte ich wissen was er hier zu suchen hat.", meldete sich Bobby wieder zu Wort, der gefasst auf einem seiner Stühle Platz genommen hatte.
Er konnte Paymon ganz und gar nicht ausstehen, weshalb ich die zwei immer so weit wie möglich voneinander entfernt hielt. Bis jetzt war mir dies eigentlich relativ gut gelungen, aber manche Situationen erforderten Spontanität und da ich weder Bobby aus seinem Haus, noch einen schwer verletzt Paymon rausschmeißen konnte, mussten beide damit klar kommen.
"Ich habe Informationen für euch.", entgegnete Pay schnippisch", Informationen für die ich meinen Kopf riskieren habe. Also hüte deine Zunge, wenn du sie behalten willst."
Warnend sah ich Bobby an. Still betend, dass er nicht die Beherrschung verlor.
"Hey, hey, hey!", fuhr Sam dazwischen", Wir stehen doch alle auf derselben Seite, oder? Also benehmt euch auch so."
Dankbar nickte ich dem größeren Winchester zu. Ich hätte es nicht besser ausdrücken können. Nun wandte ich mich wieder dem Dämon zu.
"Also Pay,...", begann ich, "Erzähl schon was mit dir passiert ist?"
Pay drehte sich um. Sein Auge war blutunterlaufen und die linke seiner Augenbrauen war von einem tiefen Schnitt durchzogen.
"Ich habe genau das getan was du mir aufgetragen hast", züngelte er gefährlich und zupfe dabei angewidert an Bobby's Hemd herum, "Ich hab alle meine Leute losgeschickt, sogar die die nichts drauf haben und die Praktikanten. Man oh man, die haben in LA vielleicht ne Sauerei angerichtet..."
Er schweifte schon wieder ab... Das machte er ständig.
"Hey! Schwarzauge!", fuhr Dean, meinen Freund an, "Bleib bei Thema! Was hast du gesehen?"
Böse funkelte der Dämon ihn an, aber er war wahrscheinlich zu erschöpft um jetzt einen Kampf anzufangen. In einer anderen Situation, wäre er ihm schon längst an die Kehle gegangen. Um ganz ehrlich zu sein hätte ich das vielleicht sogar begrüßt. Dann würden Deab und ich uns während unseren Fahrtpausen zumindest nicht mehr betreten anstarren. Ich würde nicht mit diesem Thema anfangen und er genauso wenig.
"Meine Jungs haben sie aufgespürt. In einem Bürogebäude in Manhattan. Ich hab mich dort ein bisschen umgesehen,..."
"Aber leider nicht so erfolgreich wie man sehen kann...", murmelte der ältere Winchester herausfordernd.
Das reichte jetzt, aber! Er konnte sich nun schon viel erlauben, jetzt wo wir uns relativ gut verstanden und nach... unserem Vorfall, doch so etwas ging nun schon zu weit.
"Jetzt ist aber Schluss damit!", fauchte ich wütend, "Du haltest jetzt mal deine Klappe, Dean! Er hat uns geholfen, also akzeptieren ihn!"
Triumphierend blickte der Verletzte zu Dean. Genau wie ein kleines Kind, dass einem Anderen sein Überlegen, noch einmal unter die Nase rieb. Aus irgendeinem Grund belustigte mich sein Verhalten.
Dean schien dies jedoch nicht so zu empfinden. Säuberlich verzog er sein Gesicht und überkreuzte die Arme, während er sich murmelnd etwas zurückzog. Fast schon neckisch linste mein Freund zu dem Jäger hinüber, riss sich jedoch von diesem wieder los als ich ihm einen deutenden Blick zuwarf.
"Auf jeden Fall haben sie mich geschnappt.", fuhr Pay fort, "Diese rotäugigen Mistdinger, sind wirklich wiederständig. Nicht mal mein Dämonenmesser konnte etwas gegen sie ausrichten. Die sind einfach nach einer Zeit wieder aufgestanden und Puff, waren alle Verletzungen weg. Ich schätze mal ein Fluch oder so etwas Ähnliches liegt auf ihnen. Aber weiter im Text,... Nachdem mich dann ein paar Anfänger gefoltert haben,... also ehrlich, die waren ganz schlecht!
Die haben das komplett falsch gemacht. Zuerst die Knochenbrechen, dann Häuten und erst DANN kommen die Tieferen Schnitte und Stiche mit Messern. Man will die Person ja nicht ohnmächtig machen, oder? Sie soll nur ganz leicht in einen tiefen seelischen und physischen Wahn verfallen und gerade so verrückt werden, dass sie einem alles erzählt. Ich hab ihnen sogar versucht zu helfen und ihnen Feedbacks zu geben, aber die wollten einfach nicht-"
"Pay! Komm einfach zum Punkt. Okay?", entfuhr es mir genervt.
Bobby, der sich die ganze Szenerie wortlos angeschaut hatte, räusperte sich einmal überdeutlich.
"Was ist jetzt mit dir, Robert?", erkundigte ich mich leicht angespannt.
Der ältere Jäger zog skeptisch seine Augenbrauen nach oben und blickte mich entgeistert an.
"Was mit mir los ist?", wiederholte er meine Frage ungläubig, "Genau wegen so etwas kann ich diesen Dämon nicht ausstehen! Er foltert zum Vergnügen und er gibt es auch noch zu!"
Schulter zuckend und aus großen, unschuldigen Augen schaute mein dämonischer Freund jeden im Raum einmal kurz an und antwortete als wäre es das normalste der Welt: "Jeder braucht Hobbys..."
Er konnte es einfach nicht lassen zu provozieren. Ich wusste, dass dies ein Scherz war, aber meine Gefährten schließlich nicht.
Manchmal trieb dieser tollwütige Dämon es einfach zu weit und schon langsam wurde ich wirklich ernsthaft wütend.
Draußen lief irgendwo eine wildgewordene Göttin herum und die Jungs stritten sich permanent und taten rein gar nichts Produktives.
"Mir reicht es jetzt! Ist das klar?", schrie ich in den Raum, "Wir sollten zusammen helfen, aber "Nein"! Stattdessen giftet ihr euch gegenseitig an und überlegt euch schon wie ihr den jeweils anderen umbringen könnt! Glaub nicht ich hätte deine Blicke nicht gesehen Bobby! Ich weiß genau wie du aussiehst, wenn du ans jagen denkst. Dabei sollte man doch meinen, dass ihr zumindest etwas im Kasten habt. Himmel und Hölle, einer von euch hat schon in der Triaszeit gelebt!
Doch so viel Vernunft ist wohl zu viel erwartet, oder was? Aber jetzt reißt euch alle mal zusammen und steckt euren Kopf aus dem Sand. Das hier ist kein Spaß! Das war es noch nie.
Und jetzt hört ihr Paymon zu und spitzt die Lauscher, sonst ticke ich noch aus..."
Mit einem leichten Seufzer beendete ich meine Ansprache. Alle die ich angesprochen hatte blickten zu Boden. Mit Ausnahme von Paymon Hemondell, der mich mit gerümpfter Nase und einem Blick, der so etwas aussagte wie "Dein-verdammter-Ernst?", anschaute. Auffordernd nickte ich ihm zu.
"Jedenfalls, gab es ein paar unvorhergesehene Turbulenzen, aber ich habe geschwiegen. Kein Wort habe ich über euch verloren. Schlussendlich konnte ich ihnen den Schlüssel unbemerkt entnehmen und sie niedermetzeln,... aber das wollt ihr ja nicht hören, stimmt's? Nun nachdem ich James Dean mäßig, entkommen bin, hatte ich noch das Vergnügen, ein paar pikante Dinge zu vernehmen.", theatralisch hielt er die Luft an und vergewisserte sich noch einmal, dass er die ungeteilte Aufmerksamkeit aller hatte, „Hekate ist es nur möglich an einem Bestimmten Tag in vollendeten Lenze, die Tore zu öffnen. Nämlich der Tag an dem der Mond im Zenit zu Nexus einem Planeten der Milchstraße steht und dies tritt in genau fünf Tagen ein."
Das war eine zweite gute Nachricht. Innerhalb von ein paar Tagen! Stand unsere Unternehmung etwa unter einem guten Stern? Wir wussten nun, dass es für Hekate nur die eine Möglichkeit gab. Denn anderen falls, müsste sie eine lange Zeit warten bis ihre Arme der Finsternis zu ihr ins Reich der Lebenden empor stieg.
Wenn wir uns jetzt den Stein beschaffen könnten und ihn zerstörten, dann hatten wir gewonnen. Wir mussten nur noch Hekate vernichten. Dann wäre alles vorbei. Ohne den Stein wäre auch sie machtlos.
Allerdings benötigten wir dazu noch eine passende Waffe. Erst jetzt bemerkte ich, dass Paymon mich hinterlistig anlachte. Annähernd so, als würde er gerade meine Gedanken lesen. Elegant für er ein Hand hinter seinen Rücken. Dort zog er einen langen Stock hervor, am Ende angespitzt.
Es war ein Olivenzweig und ich musste keine Experte sein um zu wissen wofür dieser gedacht war.
"Außerdem hab ich noch einen kleinen Abstecher gemacht und euch das hier besorgt. Ich dachte mir, dass ihr das hier vielleicht brauchen könntet. Gern geschehen, übrigens.", fast schon feierlich überreichte er mir die Waffe.
Ich fühlte das alte Holz zwischen meinen Finger und die Rinde die schon leicht abblätterte.
"Ich denke es ist nun an der Zeit dir zu danken, mein Freund.", stellte ich noch immer etwas gefasst fest.
Schelmisch hob er den Kopf und schüttelte abtuend seine heile Hand.
"Ja, ja, ja,... du bist ja so großartig Paymon, du bist der Beste, es gibt keinen Dämon der die Welt rettet und dabei noch so gut aussieht wie du... Ich weiß schon, dass übliche Zeug. Ihr könnt mich später huldigen, wenn ihr mich fertig geflickt habt. Und wo auch immer diese zweitklassige Diva sich versteckt, ich finde sie. So und jetzt werde ich mich hin legen.", mit diesen Worten, stand er auf und verschwand aus dem Zimmer.
Wortlos schaute ich ihm hinterher. Er war wohl eher mehr aus dem Zimmer geschlurft.
"Wehe, wenn sich dieser Idiot in mein Bett legt.", brummte Bobby grimmig und folgte ihm, so schnell wie ich es noch nie in meinem Leben gesehen hatte.

The Return of the Goddess - Supernatural       ~\~Dean Winchester Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt