DENISE P.o.V"Was jetzt?", fragte Dean skeptisch. Ja, genau. Das war eine sehr gute Frage. Was jetzt? "Wir mischen uns unter die Besucher und besorgen uns dann unsere Karte nach draußen. Verstanden?" Der Winchester nickte und setzt sich so gleich in Bewegung. Ich tat es ihm nach und lief hinter ihm her. Meine gesamte Ausrüstung ließ ich zurück. Sie war leicht zu ersetzen und so konnte ich mich leicht von ihr trennen. Zudem war sie einfach zu unhandlich um sie weiter herum zu schleppen. An der Ecke, an der ich die hohen Schuhe zurück gelassen hatte, verweile ich jedoch kurz. Ich zog mir diese Foltergeräte wieder über und folgte dem Winchester, der indessen weiter gelaufen war. Unauffällig schlüpfte ich unter dem Absperrband von vorhin durch. Niemand der Besuch, schien mein plötzliches auftauchen zu interessieren. Kein Wunder. Die meisten hatten schon einiges an Alkohol zu sich genommen und außerdem, wen interessiert es den schon? Ganz recht. Niemanden! Vorsicht ließ ich meinen Blick zur Seite schweifen. Dean sah nicht gerade glücklich aus. Dies war eindeutig nicht sein Territorium. Und ebenso wenig das meine. Zurückblickend war der Himmel nicht anders als das hier gewesen. Viele Leute, einer hochnäsiger als der andere. Davon konnte einem nur schlecht werden. Am liebsten wollte ich nur noch hier raus. Also schnappte ich mir Dean's Ärmel und zog ihn voran. Dabei nahm ich mir ein paar Keller Visier. Es war nicht unbedingt die angenehmste Lösung. Zumindest für 50% der Beteiligten. Aber es war ein genialer Plan und er würde funktioniert. Keiner achtete auf die Kellner. Ich bewegte mich so zügig wie es nur eben ging durch die Masse an Leuten. Hin und wieder erntete ich abfällige oder wütende Blicke von Leuten, die ich an rempelte, aber dies war mir egal. Die verletzten Gefühle irgendwelcher Schnösel nahm ich dabei gerne in Kauf. Aber was war das? Etwas erregte meine Aufmerksamkeit. Der Eingang. Ein paar Gentlemen, ganz im Dresscode gekleidet traten herein. Es war eine größere Gruppe, von mindestens zwanzig bis fünfundzwanzig Leuten. Doch was mich irritiert, waren ihre Augen. Blutrot, fast schon hell leuchtend. Fluchend blieb ich stehen. Dean der sich dicht hinter mir hielt, konnte gerade noch rechtzeitig anhalten. "Was ist?", murmelte er mir von hinten ins Ohr. Stumm deutete ich in die Richtung, wo dir Rotaugen herkamen. Einige Gäste warfen ihnen schiefe Blick zu, gingen jedoch eine Sekunde später ihren Beschäftigungen nach. Schon vernahm ihn auch das leise schimpfen von Dean neben mir. "Verdammt! Die teilen sich auf!", zischte der Jäger. Er hatte Recht. Die Gruppe teilte sich und durchkämmte den Saal. Sie würden uns ganz bestimmt entdecken. Zielstrebig liefen sie auf uns zu. Aber noch hatten wir eine Chance. Denn sie hatten uns noch nicht entdeckt. Aber sie würden es bald. Angestrengt überlegte ich. Wir saßen in der Falle. Sie kam von allen Seiten auf uns zu. Und plötzlich war er da. Ein Geistesblitz. Urplötzlich packte ich Dean's Arm und zog ihn nach vorne. In Richtung der rotäugigen Zombie's. Inmitten auf die Tanzfläche. Schon fast panisch knurrte er: "Was zum Teufel machst du denn da? Bist du jetzt komplett verrückt?" Ohne ein Kommentar blieb ich stehen und stellte mich gegenüber von ihm. Dabei legte ich beide Arme um ihn. Ich erkannte Panik, Nervosität und noch einige andere Emotionen die ich jedoch nicht ganz deuten konnte. "Tanz!", zischte ich dem Mann, in einem befehlenden Ton zu. Nun schlich sich nach und nach Verwirrung in seine Augen. "Was? Tanzen?", wiederholte er mit hoher Stimme, "Ich bin doch nicht Patrick Swayze!" "Du warst jetzt tanzen, oder mein Knie wird seinen Weg zwischen deine Beine finden! Wir haben keine Zeit mehr!", drohte ich gestresst, denn wir sahen nicht gerade unauffällig aus. Ein Pärchen in mitten tanzender Leute. Jedoch setzte ich auf die Dummheit der seelenlosen Handlanger. Dean sah sich noch einmal kurz um. Es wirkte unentschlossen. Unsicher. Doch dafür hatten wir jetzt keine Zeit mehr, also ergriff ich die Initiative. Ich nahm seine beiden Hände und zog sie zu meiner Hüfte, wo sich nun ein sanftes Prickeln ausbreitete. Dabei lehnte ich mich näher an den muskulösen, sodass sich unsere Oberkörper aneinander pressten. Nun legte ich meine Hand wieder in seinen Nacken und zog seinen Kopf zu mir hinunter. Meinen Kopf lehnte ich an seiner Schulter an. So war es für vorbei gehende unmöglich mein Gesicht zu sehen, dabei wippte ich leicht von einem Fuß zum anderen. Ich war nicht unbedingt die begnadetste Tänzerin, aber den Takt konnte ich schon finden. Dean machte aufeimal wie aus Reflex mit und bewegte sich ebenfalls im Takt der Musik. Endlich schien er begriffen zu haben was ich Sinn hatte. Unter den ganzen tanzenden Pärchen würden sie uns hoffentlich nicht entdecken. Jedenfalls war dieser Plan besser als die direkte Flucht nach vorne. Denn meine gesamte Ausrüstung hatte ich ja zurück gelassen. Die einzige Waffe die ich mit mir trug, war ein Colt mit sechs Patronen darin und nach meinem Wissen sah es bei Dean genauso schlecht aus wie bei mir. Vorsichtig hob ich meinen Kopf. Meine Augen suchten begierig die Menge ab, während wir uns leicht hin und her schaukelnd im Kreis drehten. Eine kleinere Gruppe der verfluchten Menschen war ganz in unserer Nähe. Sie bahnten sich ihren Weg durch das Gewusel auf der Tanzflächen, wie Haie durch einen Schwarm von Fischen. Ich hasste diese Position. Der Gejagte zu sein. Nein, diese Rolle lag mir nicht im Blut. Aber dennoch verhielt ich mich ruhig. Achtete darauf normal zu bleiben. Mich unauffällig im Gemenge voran zu bewegen und einen Schritt nach dem anderen zu tätigen. Unsere Verfolger kamen immer weiter auf uns zu. Ich wusste was hier los war. Sie suchten nicht explizit nach uns, aber sollten sie uns entdecken wäre dies auch egal. Wir hätten ein großes Problem. Wir standen vor einer noch größeren Herausforderung. Wir mussten, von den Zombies ungesehen, nach draußen kommen zu unserem Fluchtwagen. Ich drückte mich wieder gegen Dean. Während ich dies tat, spürte ich den Dean's Atem in meinem Nacken. Eine Gänsehaut breitete sich auf mir aus und ich begann zu erschaudern. Aus dem Augenwinkel sah ich, dass die Männer in den Anzügen immer näher und näher kamen. Mein Herz klopfte schneller. Es hämmerte unaufhörlich gehen meine Brust, so als würde heraus springen wollen. Im Kontrast zu meinem Innern wirkte die Musik. Ruhig und sachte spielte ein Streichquartett, ganz in unserer Nähe. Die Spannung zerriss mich fast in zwei und ich hatte Mühe meine Atmung zu kontrollieren. Ich spürte schon die Präsenz der Männer. Wie sie Schritt für Schritt auf uns zugingen. Ich drehte den Kopf weiter zur Seite. Nur um sicher zu gehen. Dabei streiften meine Lippen Dean's Hals. In jedem anderen Moment, hätten meine Wangen, ihre Farbe in ein zartes Rosa gewechselt, doch hier und jetzt, hatte ich andere Sorgen. Etwas ungewöhnlich kam in mir auf. Etwas noch nie bisher Dagewesene. Angst. Jedoch nicht um Meinetwillen. Schlicht und einfach, weil ich es nicht ertragen würde, Dean zu verlieren. Niemals wieder könnte ich Sam in die Augen blicken. Nicht ohne das ich Dean, seinen Bruder, den er schon so oft verloren hatte, darin sah. Meine Kehle schürte sich zu. Es war mir als würde mir ein Frosch im Hals stecken. Still lauschte ich. Lauschte der Musik, den Leuten, Dean's Atem. Aber eines war viel präsenter als all dies zusammen. Die Schritte. Immer näher und näher kamen sie. Tock, tock, tock,... machte es im gleichmäßigen Takt, dazu das rhythmische Knarren des Parkettbodens. Ohne das ich es bemerkte schlossen sich meine Hände fester um Dean. Diesen schien dies jedoch nicht zu stören. Leicht schaukelnd bewegte er sich noch immer im Kreis, jedoch kam ich nicht darum herum, zu bemerken, dass er ebenfalls nervös war. Ja, vielleicht sogar Angst hatte. Die bedrohlichen Schritte waren nun unmittelbar neben mir. Ich riskierte einen kurzen Blick zu den Männern. Ich musterte den schwarzen Stoff, die dunklen Lackschuhe. Und ich sah auch die Waffe. Verdeckt unter den Mänteln. Hätte ich den Arm ausgestreckt hätte, hätte ich einen der Männer berühren können. Einer von ihnen drehte den Kopf in unsere Richtung. Ich spürte wie Dean sich enger an mich presste. Aber der Rotäugige sah uns nicht. Stur lief er an uns vorbei. Sie entfernten sich von uns. Sie hatten uns nicht gesehen. Mein Herzschlag verlangsamte sich wieder, bis hin zu seinem normalen Tempo und ich atmete einmal kräftig durch. Ich war nur zu erleichtert. Zugegeben. Es war ein wenig leichtsinnig gewesen die Ausrüstung zurück zu lassen. Aber anders war es nicht möglich gewesen. Erst jetzt bemerkte ich, dass mich Dean noch immer fest hielt. Seine eine Hand lag direkt an meiner Hüfte, während die andere auf meinem linken Schulterblatt verweilte. Die Zombies waren schon längst außer Sichtweite und doch machte er nicht die Anstalt sich von mir zu lösen. Sanft strich ich mit meinen Fingern über sein Jackett. Es war weich. Der Stoff kribbelte auf meiner Handfläche und hinterließ ein angenehmes Gefühl. Leicht drehte ich meinen Kopf zu Dean. Mit meinen Lippen streifte ich seinen Hals und strich mit meiner andern Hand seinen Nacken entlang. Dabei spürte ich wie Dean mir noch näher kam. Wie er mit seinen Wangen an meinen streiften. Wie seine Hände zu meinen Hüften wanderten und mit den Daumen kreisten. Mit leicht rauchiger Stimme raunte er mir zu: "Was jetzt?" Eine Gänsehaut überzog meinen Rücken. Was jetzt? Warum? Was jetzt? Woher sollte ich den das bitte wissen? Woher sollte ich wissen was er wollte? Was ich wollte? Dachten wir überhaupt an dasselbe? Seine Lippen wanderten von meinem Ohr abwärts zu meinem Hals. Ja... anscheinend dachten wir dasselbe. Von meinen Zehenspitzen aufwärts wurde mir heiß. Immer höher und höher stieg die Hitze, bis in meinen Kopf. Ein leichtes Schwindelgefühl breitete sich tauchte plötzlich in mir auf, doch ich hatte weder zu wenig gegessen noch zu viel getrunken. Und schon spürte ich auch wieder wie mein Herz zu rasen begann und mein brodelndes Blut durch meinen Körper pumpte. Nervös biss ich mir auf die Lippen und konzentriert mich darauf nicht etwas Unüberlegtes zu machen, denn Dean's Nähe brachte mich voll und ganz aus dem Konzept. In meinem war ich wie benebelt und doch, zeitgleich noch nie in meinem Leben so klar. Meine Gedanken kreisten wild wie in Schwarm Hornissen in meinem Kopf herum und verwirrten mich nur noch mehr. Die Hitze in meinem Körper wechselte zu einem kalten Schauer der mir über den ganzen Rücken entlang glitt, genau wie die Hand des Winchesters. Sie fuhr über meine Wirbelsäule nach oben zu meinem Nacken. Während er mir mein leichten Kuss auf den Hals drückt. Mein inneres schien zu explodieren und ich fragte mich heimlich wie ich nur in dies Situationen gekommen war. Aber bevor ich diesen Gedanken auch nur ansatzweise zu Ende zu denken konnte, hauchte er mir einen weiteren kleinen Kuss auf die Wange. Immer weiter arbeitete er sich nach oben, bis er schließlich meine Wange erreicht. Wir waren nur wenige Zentimeter von einer entfernt. Es wäre zu einfach gewesen mich zu ihm zu beugen. Zu einfach jetzt alles zu ignorieren. Zu einfach alles zu vergessen. Wer er war. Wer ich war. Warum war da standen wo wir gerade standen. Es wäre zu einfach gewesen dieser süßen Versuchung nicht zu wiederstehen. Was sollte es denn auch ändern? In diesem Moment, diesem einen Moment, wo nichts falsch sein konnte. Dieser Moment in dem ich genau dort war wo ich sein musste. In diesem einen Moment beugte sich Dean Winchester zu mir. Ich schloss die Augen und machte mich blind für die Welt. Bewegte mich nicht und lauschte. Lauschte den unsicheren Worte, eines Mannes den ich kaum kannte und dennoch kam es mir so vor als würde ich jede Narbe, jede noch so kleine Fassette mein gesamtes Leben lang kennen. Leise fast lautlos flüsterte er zu mir, durch die Musik hindurch meinen Namen. "Denise...", begann er mit brüchiger Stimme, "Denise,... wir sind,... ich meine ich..." Was auch immer er hatte sagen wollen war unwichtig gewesen. Denn alle Wörter die ihm auf der Zunge gelegen waren, waren weg. Sie waren nicht mehr wichtig. Denn ich spürte wie er mir näher kam. Ich spürte seine Nähe. Sein Duft. Wie er immer noch leicht im Takt schaukelnd da stand und mit seiner Hand über meine Haut strich und sie einfach nur berührte. Sein Kopf neigt sich etwas zu Seite, sodass meine Stirn die seine berührt. Wir atmen in gleichmäßigen Abstand ein und aus und ich sog den Geruch des Winchesters, denn ich zuvor so verabscheut hatte, in mich auf. Und da spürte ich sie. Seine Lippen auf den meinen. Zunächst nur vorsichtig. Flüchtig, wie die auf mein Hals. Doch dabei beließ er es nicht. Seine Lippen waren weich und warm und sie schmeckten nach Alkohol und Zimt. Und sie waren fordernd und vorsichtig und liebevoll zugleich. Und doch war dies hier eine Sünde. Eine Sünde, die zu schön war, um sie jemals bereuen zu können. Ein Kuss, der so ganz anders war, als alle bisher dagewesenen. Und doch erkalteten meine Lippen, als ich meinen Kopf zurück zog, die Panik in mir empor stieg und ich rot sah. Ich entsinnte wieso wir hier war, was wie gerade getan hatten und das dies vielleicht ein Fehler war. Ein möglicher Fehler, denn ich trotz allem was in naher Zukunft passieren sollte, nochmals und nochmals und nochmals und nochmals, machen würde. Aber dies hier stand nicht zur Debatte. Ich entriss mich den Armen des Winchester und ging ein paar Schritte zurück. Dean stand mir nur stumm gegenüber. Außer Atem. Seine Haare die vorhin noch gekämmt und geordnet gewesen waren, waren nun wild durcheinander und standen nach allen Seiten, während mich seine grünen Augen sehnsüchtig anvisierten. "Wir können das nicht.", hörte ich eine mir so bekannte Stimme. Meine eigene. Doch es war mir als wäre ich wie in Trance. Als würde ich alles durch einen Glaskasten hindurch betrachten und diese Worte aus dem Mund eines Fremden kommen. Dann drehte ich mich auf dem Absatz um und ging. Zwängte mich durch die Menschenmasse, während ich hinter mir hörte, wie jemand meinen Namen rief.
Also, wie versprochen eine kleine Überraschung...
Diese wunderschönen Bilder hier hat eine Freundin gezeichnet. Die Freundin, die Denise inspirierte.
Ich glaube mehr brauche ich dazu nicht sagen. Das Bild hier spricht für sich.
Was haltet ihr davon? 😊
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The Return of the Goddess - Supernatural ~\~Dean Winchester
Fanfiction°{COMPLETED}° [UNDER EDITING] Denise Newman. Eine mysteriöse Jägerin, mit vielen Geheimnissen. Sam und Dean Winchester. Zwei Brüder in einem Impala, welche ihrem Familienauftrag nachgehen. Drei Menschen, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnt...