Kapitel 31

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DEAN P.o.V

"Denise!", schrie ich dem Mädchen hinterher, welches gerade durch die Masse an Menschen zu verschwinden versuchte. Zu viele Gedanken kreisten in meinem Kopf. Bisher hatte ich noch nie so etwas erlebt. Es war als wären wir zwei Magnete die sich gegenseitig anzogen. Diese Verbindung zwischen uns hatte ich schon einmal gespürt. Kurz bevor Sam uns unterbrochen hatte. Auf dem Parkplatz, auf welchem wir uns so nahe gekommen waren. Mein Herz hämmerte wie wild und ich war noch immer außer Atem. Was für ein Mädchen! Was für ein Kuss! Ich war noch immer zu gefasst und stand mitten auf Tanzfläche. Die Leute starrten mich neugierig und manche sogar bemitleidend an. Denise war schon aus meinem Sichtfeld verschwunden. Wenn ich nur ein paar Sekunden zurück dachte, wurde mir übel. Was hatte sie gerade erst vor einem Moment gesagt? "Wir können das nicht!" Was konnten wir nicht? Zusammenarbeiten? Uns küssen? Ein Paar sein? Was um Himmels Willen konnten wir nicht tun? Was hatte ich falsch gemacht? Warum war sie weg? War gegangen. Einfach so. Hatte mich stehen lassen. Hier. Alleine. Ohne Antworten. Wieso? Alles was ich jetzt in diesem Moment wollte, alles was ich brauche, war sie. Ich wollte sie. Noch einmal in den Armen halten. Noch einmal mit ihr eng umschlungen tanzen und wenn es nur als Tarnung war. Ich wollte sie nochmal küssen. Sie bei mir haben. Ihren süßen Duft in mich aufsaugen. Ich wolle all diese Dinge jeden Tag in meinem beschissenen Leben tun. Meine Lippen fühlten sich wie betäubt an. Dieser Kuss war einmalig unter allen gewesen. Wie ich sie in meinen Armen gehalten hatte. Ich hatte in diesem Moment alles vergessen. Die Jagd, unsere Aufgabe, Sammy. Alles und jeder war mir in diesem Moment egal gewesen. Es hatte nichts Wichtigeres gegeben. Und dann hatte sie sich los gerissen. Von mir weggedrückt. Es war als stäche mir jemand einen Dolch ins Herz. Tief hinein. Die Luft zwischen uns schien zu gefrieren und ein eisiger Schauer, jagte durch meinen Körper. Dann diese Worte. Diese vier einfachen Worte. Und weg war sie gewesen. Noch immer starrte ich zwischen den Leuten hindurch, auf den Punkt wo sie gerade verschwunden war. Sofort riss ich mich von diesem Anblick los und rannte ihr hinterher. Oder besser gesagt, rannte ich in die Richtung wo ich sie vermutete. Ich rempelte einige Frauen und Männer an, aber das war mir egal. Was kümmerten mich die? Ich musste Denise finden. Ihr alles sagen. Ihr sagen, dass Sam recht gehabt hatte. Ihr alles sagen. Ich mochte sie. Ich konnte sie so gut Leiden wie noch nie jemand in meinem Leben. Nein! Verdammt! Ich liebte sie. Wirklich. Das was ich für sie empfand, hatte ich bisher für keinen anderen Menschen gefühlt. Ich wollte sie. Alles von ihr. Mein Leben lang. Immer schneller lief ich durch die Menge und hielt nach der Jägerin Ausschau, konnte sie jedoch nirgendwo erblickte. Panik breitete sich in mir aus. Wo war sie ging es ihr gut. Was dachte ich da? Es war Denise. Sie war schlau, klug, mutig, hübsch und stark. Dennoch! Was wenn etwas passiert war? Schnellen Schrittes rannte ich weiter. Den Kopf hoch gestreckt, suchte ich die Umgebung ab. Doch plötzlich packte mich jemand. Eine kleinere Person. Denise! Sie war wieder da! Ich wandte mich um, um dem Mädchen in die Augen zu sehen. Doch als ich meinen Kopf drehte und ihn die Richtung sah, erblickte ich nicht Denise. Ich sah nicht in ihre wunderschönen, glänzenden Augen. Diese hier waren braun und gehörten einer hübschen, augenscheinlich aus dem südlich, asiatischen Raum kommenden Frau, mit schlanker Taille und einer weit ausgefüllten Oberweite. "Hallo, mein Hübscher.", säuselte sie mir anzüglich zu und streckte ihre Brust heraus, "Haben wir Zeit?" Vor einer Woche hätte ich noch ja gesagt. Aber etwas zog mich weg von ihr. Ich wollte nicht diese fremde Frau. Ich wollte keine bedeutungslose Nacht mit dieser Frau verbringen. Ich wollte Denise. Ich lehnte mich etwas weiter von der Frau weg und meine: "Heute nicht, Schätzchen! Aber du findest bestimmt einen anderen." Mit einem nicken deutete ich zu ein paar Herren im Anzug die sich an der Bar etwas einschränken ließen. Gerade wollte ich mich von der Dame abwänden, wurde jedoch ruckartig von ihr zurückgezogen. Mit einem unfreundlichen, herrschen Tonfall züngelte sie: "Das denke ich nicht. Ich bin mir ziemlich sicher, dass du mir weiter helfen kannst." Dabei zog sie mich näher an sich heran, mit einer Kraft die ich auf keinen Fall von ihr erwarte hätte. Wie eine Schlange drehte sei den Kopf und zog mich näher an sich, sodass es aussah als würden wir engumschlungen Tanzen. Ihre Iris verfärben sich hellgelb und begann zu leuchten. Eine seltsame Aura umgab mich. Es war mir als wäre ich in einer Wolke ohne Luft gefangen. Die Haut der Frau mir gegenüber, begann zu Schimmer und das Gelb in ihrer Iris breiter sich weiter aus, solange bis es das ganze Auge bedeckte. Wie hypnotisiert starrte ich sie an. Es schien mir unmöglich mich von ihr abzuwenden. Doch dann spürte ich eine Präsenz. Eine Präsenz die ich unter tausenden erkannte hätte. Ich riss mich los, drehte meinen Kopf und blickte quer durch den Raum. Unsere Blicke trafen sich. Für einen kurzen Augenblick hielt ich wieder das Steuer, doch in der nächsten Sekunde, war mein Wille wieder gebrochen. Wie ein Baseballschläger, donnerte etwas gegen meinen Verstand. Und er brach zusammen. Wie eine Mauer aus Backsteinen. Alles in mir stumpfte ab. Mein Kopf drehte sich wie von selbst. Erneut spürte ich Lippen auf mir. Aber sie waren nicht weich. Sie waren nicht die Lippen der Frau die ich wollte. Denise. Ich wollte Denise. Dann wurde alles dunkel...
Denise...

The Return of the Goddess - Supernatural       ~\~Dean Winchester Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt