6

33 2 0
                                    

Nachdem ich meiner Mutter kurz gesagt hatte, dass sie ohne mich fahren sollte, machten wir uns auf den Weg zum Elbstrand. Bens Auto war klein, nichts besonderes. Es machte ihn nur noch symphatischer. Die Fahrt dauerte nicht lange, fühlte sich für mich aber wie eine Ewigkeit an. Ich war total aufgeregt! ,,Seit wann spielst du schon in der Symphonie mit?'', fragte ich und sah ihn von der Seite an. Einer musste ja anfangen. ,,Seit einem Jahr. Ich bin im Moment der Jüngste. Es ist eben nicht so verbreitet, sich für diese Art von Musik zu interessieren. Deswegen war ich auch ein wenig erstaunt, dass du Klassik und besonders Symphonie Orchester magst.'', antwortete Ben und sah mich mit einem schiefen Lächeln kurz von der Seite an, ehe er wieder auf die Straße sah. Mittlerweile konnte man den Elbstrand schon gut erkennen. ,, Du dachtest also ich wäre der Durchschnitt?'', fragte ich ihn leise lachend. Ich fand es ganz niedlich, wie er etwas schüchtern wurde wenn ich so etwas sagte. ,,Nein. Ich dachte... Ich weiß, dass es blöd klingt, aber ich meinte das wirklich nicht...'', versuchte Ben sich zu erklären. ,,Ich weiß wie du das meinst. Ich war doch auch erstaunt dich zu sehen. Ich sage das nur, weil ich deine Reaktion lustig finde'', sagte ich, legte ihm kurz eine Hand auf den Arm und stieg aus, bevor er etwas sagen konnte. Zusammen mit Ben setzte ich mich auf einen Stein und beobachtete den Fluss. ,,Außerdem bist du echt niedlich wenn du verlegen bist.'', fügte ich hinzu und grinste. Plötzlich stand Ben auf, ging ein paar Meter und winkte mich zu sich rüber. Verwirrt folgte ich ihm und stellte mich neben ihn. ,,Siehst du das da hinten?'', fragte er und zeigte auf ein blinkendes Licht. ,,Ein blinkendes Licht. Wow.'', antwortete ich trocken und starrte in die Richtung. ,,Ein blinkendes unbedeutendes Licht, ja.", murmelte Ben in mein Ohr, bevor er mich, gegen alle Erwartungen, hoch hob und mit mir Richtung Ufer rannte. Ich quiekte und sah ihn erschrocken an. Kurz darauf spürte ich schon die Kälte des Wassers. Er hatte mich doch ernsthaft in die Elbe geworfen. Im Herbst. Und ich lachte. Nach dem ersten Schock fing ich wirklich an zu lachen. ,, Glaubst du ich lasse das auf mir sitzen? Wie du mir, so ich dir!", rief Ben und grinste mich an. ,, Du Blödmann schmeißt mich doch ernsthaft in die Elbe.", murmelte ich und ging auf Ben zu. Und so begann eine Verfolgungsjagd, die am Ende ich gewann. Ich sprang auf seinen Rücken und klammerte mich an ihn, um ihn auch wirklich richtig nass zu machen. ,,Leg dich nicht mit mir an.'', lachte ich in sein Ohr und sprang wieder runter. ,,Sag das nicht du Zwerg.'', sagte er ebenfalls lachend. ,,Kann ja nicht jeder so groß sein wie du.'', murmelte ich und stellte mich auf die Zehenspitzen um seine Haare zu ordnen. Ben hielt meine Hände fest und zog mich langsam näher zu sich heran. ,,Du bist wirklich unglaublich'', hauchte Ben Millimeter von meinem Gesicht entfernt. Und dann küsste er mich. Einfach so, weil er es wollte und weil es passte. Einfach so. Und ich erwiderte den Kuss. 

It started with a coffee...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt