Ben hatte mich gestern noch nach Hause gebracht und sich mit einer Umarmung verabschiedet. Ihr könnt euch gar nicht vorstellen wie blöd ich mich gefühlt hatte. Wahrscheinlich wars das. Warum sollte er es auch versuchen? Er kennt mich ja nicht mal lange. Mit einem mulmigen Gefühl hatte ich mich umgezogen und lag kurz darauf in meinem Bett. Schlafen konnte ich allerdings erst nach einer Stunde, in der ich über Ben nachgedacht habe und ob es richtig war, ihm das zu sagen.
Sonntag. Ich hasse Sonntag. Was macht man da schon? Sonntage sind nur im Sommer schön, weil man dann draußen sitzen kann und das Nichtstun nicht so schlimm ist wie im Winter oder im Herbst. Mir bleibt also nichts anderes übrig, als zu Hause zu sitzen. Tammy zeltet und Carolin ist über das Wochenende zu ihren Großeltern an die Küste gefahren. Ich krame also ein Buch aus meinem Regal und lasse mich auf mein Bett fallen. Es dauert nicht lange und ich bin völlig mit dem Buch beschäftigt. So vertieft, dass ich einen halben Herzinfarkt bekomme als mein Handy sich meldet. Ich lasse das Buch fallen, mache einen unschönen Laut und lande in einer wahnsinnig sexy Pose, die mich zum Lachen bringt, als ich mich im Spiegel sehe.
,,Hallo Zwerg. Gut geschlafen?'', lese ich die Sms von niemand geringerem als Ben. Woher hat der Kerl denn jetzt meine Nummer?
,,Hallo Riese. Sehr gut und du? Woher hast du meine Nummer?'', schrieb ich. Sehr gut und du? Wirklich Joleen? Geistreich as hell.
,,Könnte nicht besser sein. Ich war so frei und hab mir kurz dein Handy ausgeliehen.''
,, Benjamin Hill klaut beim ersten Date also Handy... Das merk ich mir :D'', schrieb ich grinsend zurück.
,, Du warst damit beschäftigt ein blinkendes Licht anzustarren.'', antwortete er nüchtern. Ich lachte. Dafür war das also gut.
,,Heute noch was vor?'', kam direkt danach die nächste Sms von Ben. Wow, er wollte es wohl wirklich probieren.
,,Nein, es ist Sonntag. Das ist der Nichtsnutz-Tag bei mir.''
,,Das weiß ich zu ändern :D Zeih dir etwas warmes an. In einer Stunde bin ich bei dir.'', schrieb Ben. Ich schrieb ein kurzes Okay und stürzte zu meinem Kleiderschrank. Etwas warmes... Schnell fand ich etwas schönes und zog mich um. Nachdem ich mein Aussehen für akzeptabel befunden hatte, setzte ich mich auf mein Bett und wartete darauf, dass Ben mich abholte.
